Das Aquarium in Swakopmund Namibias Brandungsfischarten ganz nah

Aquariumleiter Swakopmund
André van Niekerk hat die Leitung des Aquariums beim Fischerei Institut in Swakopmund im Februar dieses Jahres (2019) übernommen. Hinter ihm sind einige Südafrikanische Galjoen und eine Westküsten-Streifenbrasse zu sehen.

Geruhsam ziehen einige Südafrikanische Galjoen (Dichistius capensis) vor dem Besucher vorbei. Es folgen große Dunkle Adlerfische (Argyrosomus coronus)  und dann eine grimmig aussehende Große Gabelmakrele (Lichia amia). Ein über ein Meter langer Tüpfelhai oder Scharfzahn-Marderhai (Triakis megalopterus) kommt dicht an die zehn Zentimeter dicke Acrylscheibe heran und schwimmt mit lässigen Bewegungen den anderen Fischen hinterher.

Das Hauptaquarium in Swakopmund ist zwölf Meter lang, acht Meter breit und 4,5 Meter tief, und es ist mit 320000 Litern Wasser aus dem Atlantik gefüllt. Hier leben 13 Fischarten, die in der Brandungszone an der namibischen Küste vorkommen. In einem kleineren, flachen Aquarium sind Geigenrochen (Rhinobatos annulatus), Adlerrochen (Myliobatis aquila) und der blaugemusterte Marmorrochen (Dasyatis marmorata) zu bewundern. In kleinen Aquarien können Jungfische verschiedener Arten entdeckt werden sowie Langusten, ein Mittelmeer-Schlangenaal (Ophisurus serpens) und eine Vielzahl von Weichtieren aus der Gezeitenzone.

Afrikanischer Adlerfisch
Derzeit gibt es im Aquarium nur einen einzigen Afrikanischen Adlerfisch, da diese Art schwer zu halten ist. Dunkle Adlerfische hingegen, die fast identisch aussehen, sind leichter zu halten und in größerer Zahl vertreten.

Seit Anfang Februar dieses Jahres (2019) ist André van Niekerk für das Aquarium des Ministeriums für Fischerei und Meeresressourcen in Swakopmund verantwortlich. Er erläutert, dass 25 Prozent des Wassers im Hauptaquarium täglich durch frisches Atlantikwasser ersetzt wird. Manche Fische sind schon einige Jahre in dem riesigen Aquarium zu Hause, andere tun sich schwer dort zu überleben. Es sei kein Problem, den Dunklen Adlerfisch zu halten, sagt van Niekerk. Einige von ihnen sind bereits seit 15 Jahren in dem Becken. Dagegen befindet sich derzeit nur ein Exemplar des Afrikanischen Adlerfisches (Argyrosomus inodorus) in dem Aquarium. Warum diese Art in Gefangenschaft meist nicht überlebt und sich sehr schwer anpasst, ist bisher nicht erforscht.

Die beiden Adlerfischarten sind fast nicht auseinanderzuhalten. Der Dunkle Adlerfisch kommt hauptsächlich in den etwas wärmeren nördlichen Gewässern vor, nördlich vom Kreuzkap und entlang der Skelettküste, derweil der Afrikanische Adlerfisch von Cape Cross (Kreuzkap) nach Süden bis zur Oranje-Mündung zu finden ist.

Mit den Brandungsfischarten muss mit äußerster Sorgfalt umgegangen werden, betont van Niekerk, und das nicht nur, damit sie im Aquarium überleben. Sport- und Hobbyangler dürfen auf keinen Fall einen Fisch über den Strand oder Sand ziehen, zu viel anfassen und – wenn er wieder freigelassen werden muss – ihn zu lange an Land behalten und verletzen. Fische, die zu klein, zu viel von einer Art oder Größe oder nicht erwünscht sind, müssen im flachen Wasser mit möglich wenig Berührung vorsichtig den Haken entfernt bekommen. Kein Fisch darf ins Wasser zurückgeworfen oder am Strand abgelegt werden.

Aquarium Swakopmund
In mehreren kleinen Aquarien tummeln sich Jungfische verschiedener Arten, Langusten und Weichtiere.

Im Aquarium wurde festgestellt, dass Fische an Stellen, an denen sie von Menschenhand angefasst wurden, auffallend starken Bakterien- und Schimmelwuchs hatten, da die schützende Schleimschicht fehlte. Die Fische verendeten später. Van Niekerk zufolge sollte kein Fisch mit trockenen Händen angefasst  und niemals an den Kiemen berührt werden. Kleinere Fische sollten eher vorne im Maul am Unterkiefer gehalten werden. Zudem sollte es unterlassen werden, weitere Fische aus reinem Vergnügen zu fangen, sobald die gesetzlich vorgeschriebene Quote erfüllt wurde, da diese Fische wahrscheinlich nicht überleben, weil nicht fachgerecht mit ihnen umgegangen wird, so der Experte.

Ein Besuch im Aquarium von Swakopmund lohnt sich auf jeden Fall, da dort nur Fische zu sehen sind, die an der namibischen Küste vorkommen.

Dirk Heinrich

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