Zugangsgebühr für Weiße Dame, Twyfelfontein & Co erhöht

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Kostet ab sofort deutlich mehr: Geführte Tour zu den Felsgravuren bei Twyfelfontein. Foto: Sven-Eric Stender

Wer die Felsmalerei der „Weißen Dame“ am Brandberg (auch Dâures) sehen möchte, muss ab sofort zweieinhalb Mal soviel zahlen wie zuvor. Am Freitag, den 1. April, traten die neuen Gebühren für den Zugang zu Stätten nationalen Erbes in Kraft. Das hat der Namibische Denkmalrat (Namibia Heritage Council, NHC) auf Nachfrage von NamibiaFocus bestätigt.

Bei den meistbesuchten Stätten stiegen die Gebühren für Touristen aus Europa auf 250 Namibia Dollar pro Person (gut 15 Euro; aktueller Wert; 1 N$ = 1 Südafrikanischer Rand). Zuvor lagen sie bei 100 N$. Kinder von 6 bis 17 Jahren zahlen ab sofort 200 N$. Für Kinder unter 6 Jahren wird nichts berechnet.

Betroffen ist auch Twyfelfontein

Die Gebührenerhöhungen betreffen neben der „Weißen Dame“ am Brandberg drei Stätten im so genannten Damaraland: die Felsgravuren bei Twyfelfontein (auch |Ui-ǁaes; UNESCO-Kulturerbe-Stätte), die Orgelpfeifen mit dem „Verbrannten Berg“ sowie den „Versteinerten Wald“. In allen vier Fällen handelt es sich um geführte Touren, denn allein darf man diese Stätten nicht besichtigen.

Auch für den Otjikoto-See nahe Tsumeb zahlt man als Erwachsener nun 250 N$. Eine Führung, wie vom NHC behauptet, gab es dort zumindest beim letzten Besuch von NamibiaFocus im Mai 2019 nicht. Der Zugang zum Hoba-Meteoriten nordwestlich von Grootfontein kostet ebenfalls 250 N$.

NHC auf Gebühren angewiesen

Der Denkmalrat hatte die Gebührenerhöhung bereits im November angekündigt. Er begründete sie damit, dass die Einnahmeverluste der vergangenen zwei Jahre aufgrund der Corona-Restriktionen ausgeglichen werden müssten. Zwar sei der NHC eine staatliche Institution, aber er sei auf die Einnahmen aus den Zutrittsgebühren angewiesen. Auch seien die Gebühren bisher viel niedriger gewesen als in den Nachbarländern im südlichen Afrika. In Reaktion auf Proteste der Reisebranche hatte der NHC die Erhöhung von Januar auf April verschoben.

Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und lebt seit 1998 in Windhoek. Seit 1986 arbeitet er als Journalist und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter .

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