Montag, 23. Januar :
Gestern hatte ich mich mit dem Besitzer unterhalten, daß ich gerne etwas den Vögeln nachstellen möchte, und er empfahl mir, den Dolomite Mtn. zu besteigen. Da gäbe es sowohl den Rockrunner wie auch das Hartlaub´s Spurfowl, beides Near- endemics. Das trifft sich gut, denn schon bei der Anfahrt zum Campingplatz war mir der markante Felszug aufgefallen, der sich genau südlich des Platzes erhebt.
Noch vor Sonnenaufgang bin ich unterwegs und versuche, die schon singenden Vögel zu identifizieren.
Der White- tailed Shrike ( Drosselwürger ) ist ein rast- und ruheloser kleiner Kerl, der zusammen mit seinem Partner einen Dornbusch nach dem anderen inspiziert.
Nach der tagelangen Autofahrerei macht es Spaß, in den scharfkantigen Felsen herum zu klettern und die Aussicht von der Ridge zu geniessen.
Ich entdecke ein paar Kudus, die laubzupfend langsam bergan wechseln. Wieviel besser passen sie hier in die Berge denn in die flache Etoshapfanne.
Short- toed Rock Thrush, Kurzzehenrötel
Auf dem höchsten Punkt der Ridge setze ich mich auf einen Block und geniesse den frühen Morgen.
Ein metallisch glänzender Skink freut sich auch über die Morgensonne.
Auf dem Rückweg versuche ich noch, einen Tschagra zu fotografieren, aber er versteht es sehr gut, immer einen Busch zwischen uns zu haben.
Die beiden Raritäten habe ich natürlich nicht gefunden.
Im Camp zurück breche ich das Lager ab, und entdecke unter der Bodenplane zwei Spinnen, ein grosses Weibchen und das deutlich kleinere Männchen.
Dann fahre ich zur Lodge zurück, um zu bezahlen und noch ein paar Vögel zu knipsen, die hier zahlreich in den Bäumen und Büschen herumhopsen.
Monteiro- Toko
Grey- backed bleating Camaroptera, oder Meckergrasmücke
Die ebenso wuseligen winzigen Cape Penduline Tits kann ich zwar erkennen, aber nicht auf den Chip brennen.
Ein Arbeiter zeigt mir noch dieses Flap- neck Chamaeleon, das ich sonst nicht gesehen hätte.
Es ist schon kurz vor Elf Uhr, als ich mich auf den Weg Richtung Kamanjab mache. Am Abdreh auf die D 2695 steht ein Arbeiter, und ich nehme in mit bis in die Stadt. Er spricht kein Englisch, aber ich verstehe, daß er zum Arzt will wegen Kopfschmerzen.
In Downtown- Kamanjab ( also der einzigen Strassenkreuzung ) lasse ich den Arbeiter aussteigen, dann tanke ich und lasse meine Gasflasche auffüllen, weil der Brenner nicht mehr auf Touren kommen will. Dann ergänze ich im erstaunlich gut sortierten Oase-Supermarkt meine Vorräte und verlasse den im Mittagsschlaf daliegenden Ort in westlicher Richtung.
Auf der C 40 Richtung Grootberg
Bald schon erreiche ich mein Tagesziel, die Hoada Campsite. Das Camp ist mittlerweile deutlich gewachsen, aus den ursprünglich drei Plätzen sind nun acht geworden, und ich erhalte den Platz Nr. 7
Ist also recht gut gebucht.
Namaqua Sand Lizard
Ich richte mich häuslich ein, dann ruhe ich etwas im Schatten, denn es ist deutlich über 35 Grad warm. Gegen 17.00 Uhr suche ich den kleinen Felsenpool auf. Hier liegen einige Rock Agamas direkt am Wasserrand. Sie kommen aber nicht wie gedacht um zu trinken, sondern versuchen Schmetterlinge, die niedrig übers Wasser fliegen, durch einen Sprung aus der Luft zu fangen. Einige sind dabei recht erfolgreich.
Namibian Rock Agama
Den Sundowner möchte ich auf einem Riesenboulder geniessen, die hier überall verstreut in der Landschaft stehen.
Die hier ansässigen Baboons haben die gleiche Idee, sie tun sich aber deutlich leichter beim Erklimmen ihrer Aussichtsfelsen.
Sunset gegen den Grootberg
Berge im Licht
Rechts auf den Felsen erkennt man die Silhouetten der Affenbande.
Ich dagegen muß schauen, daß ich im Restlicht wieder vom Felsen runter komme, was deutlich anspruchsvoller ist als der Weg nach oben.
Im Camp starte ich den Kocher, und mit einer riesigen Stichflamme verschafft sich der übervolle Gasbehälter Luft. Es stinkt nach Gas und verbrannten Haaren, und im Spiegel kann ich erkennen, daß meine Gesichtsbehaarung gelitten hat. Der Bart ist quasi ab.
Kosten: Camping Hoada Camp 185.- Nam$
Viele Grüsse,
Matthias