" Just birds "
Seit gut zwei Tagen bin ich zurück aus dem hochsommerlichen Namibia.
Jeder kann sich vielleicht meine "Freude" über das hier aktuell herrschende Nicht- Wetter, nämlich zäher Hochnebel, vorstellen. Und so bleibt eigentlich nur, einen Bericht zu schreiben, solange die Erinnerungen noch frisch sind.
Die Fakten: es war meine nunmehr neunte Tour nach Namibia, die relativ spontan zustande kam. Eigentlich spielte ich mit dem Gedanken, diesen Winter auszusetzen, da ich im August mit anderen Orni- Fomis eine Reise geplant und auch schon fix und fertig gebucht habe.
Dann kam mir aber ein gnadenlos günstiger Flug mit Condor in die Quere. Für knappe 500.- Euro, da musste ich nicht lange überlegen, habe ich mir selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht, und auf die Schnelle eine Runde durch das westliche Namibia zurecht gebastelt, die ich bis auf marginale Änderungen auch so gefahren bin.
Aus Ermangelung eines passenden Reisepartners bin ich zum zweiten Mal alleine unterwegs gewesen. Deshalb habe ich nach einem günstigeren Fahrzeug Ausschau gehalten, und bin ziemlich schnell bei "Pegasus Car & Camper Hire" auf die noch in der Flotte laufenden zum Camper ausgebauten Toyota "Condor" aufmerksam geworden. Der Wagen ist zwar schon in die Jahre gekommen und hatte 233.000 Km auf dem Tacho stehen, befand sich aber technisch in einwandfreiem Zustand, mit recht guten Reifen und von mir zusätzlich dazu gebuchtem Engel- Fridge ausgerüstet. Natürlich habe ich auch mein Bodenzelt dabei gehabt, aber das Auto ist so angenehm auch zum Schlafen, dass ich etwas über die Hälfte der Nächte in "meinem" Condor zugebracht habe.
In 25 Tagen bin ich 3959 km gefahren, ohne jede Panne. Nicht einmal ein papper Reifen hat mich aufgehalten.
Die Reiseroute sollte mich von Windhoek über Teufelsbach nach Norden in den Etosha NP führen, wo ich erst einmal anlässlich meiner ersten Reise in 2005 gewesen bin. Dort wollte ich über den Westteil, der damals noch nicht für Individual- Reisende offen war, in einer grossen Schleife über den Grootberg und das Damaraland und weiter über Erongogebirge und Spitzkoppe an die Küste nach Swakopmund und Walvis Bay fahren. Je nach verbleibender Restzeit hatte ich mir Mirabib, Sesriem, die Naukluftberge sowie zum Abschluß wie im letzten Jahr das Camp Gecko überlegt.
Übernachtet habe ich ausschliesslich auf Campingplätzen, die ich allesamt, bis auf meine erste Station, nicht vorgebucht habe. Darauf vertrauend, dass ja gerade Low- season ist, macht die Möglichkeit, hier spontan entscheiden zu können, wo man wie lange bleiben möchte, einen Grossteil des Reizes dieser Reisezeit aus.
Es hat auch wunderbar funktioniert, selbst Etosha und Sesriem waren kein Problem. Aber man merkt , auch jetzt in der eher schwächer frequentierten Zeit, deutlich, dass dieses Jahr ein absolutes Boom- Jahr für den namibischen Tourismus wird.
Von der angeblich recht guten Regenzeit dieses Jahr habe ich nicht viel mitbekommen, ausser einigen gigantischen, aber allesamt weit entfernt stattfindenden Gewittern, habe ich nur zwei, drei Schauer erlebt.
Im Gegenteil, der gesamte Westen ist sowas von trocken und die Vegetation komplett abgefressen, dass ich mich gewundert habe, wie die ganzen Bergzebras, Springböcke und Gemsböcke hier überhaupt noch etwas zum Fressen finden. Stellenweise, etwa am Brandberg oder in der Namib, gibt es keinerlei Bewuchs mehr. Folglich findet man auch keine Insekten mehr, und so war es nicht weiter verwunderlich, dass man auch nur sehr wenige Greife, aber auch Trappen oder Rennvögel findet.
Trotzdem habe ich eine birdlist mit 225 Arten zusammen bekommen, von denen einige Arten komplett neu für mich waren. Von einem Gutteil dieser Vögel habe ich auch ein paar Fotos machen können, die werde ich in loser Folge zeigen.
Und natürlich habe ich auch andere Teile der Fauna festgehalten, auch wenn der Titel Gegenteiliges suggerieren könnte.
Bis die Tage,
Matthias