Und hier geht es weiter……….
Gegen 16.00 Uhr erreichten wir Paarl. Das “Grand Roche“
granderoche.com/ liegt abseits am Ortsende inmitten der Weinberge, und ich freute mich schon sehr, den Swimmingpool benutzen zu können, denn es war immer noch sehr heiß. Der Check-in geht in diesen Hotels ja wie von selbst, man nimmt nur das Handgepäck, der Rest wird aufs Zimmer gebracht. Die Hausdame, die uns am Parkplatz abholte, brachte uns in die auf Gefriertemperatur herunter gekühlte Rezeption, drückte uns ein Glas Champagner in die Hand und erklärte uns erst einmal, dass unsere gebuchte Kategorie leider nicht zur Verfügung stehen würde. Daher würden wir selbstverständlich ein Upgrade bekommen. Na, mir sollte es recht sein, Upgrade klingt immer gut. Sie führte uns zu unserem Zimmer, und spätestens da war ich mir sicher, dass das „Grand Roche“ und ich niemals wahre Freunde werden würden. Warum? Seht selbst, das waren die Zimmer (!): wir hatten ein riesiges Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer und ein ebenso riesiges Badezimmer, aber es fehlte die Atmosphäre. Die Zimmer waren recht dunkel, boten zwar jeglichen Komfort, den man sich nur denken kann, die Möblierung war mir jedoch zu „clean“, zu schwarz, zu „kalt“. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. So ein Zimmer braucht warme Farben. Genau aus diesem Grunde hatte ich mich bei der Buchung gegen diese Kategorie entschieden und jetzt.....
Die Terrasse war wirklich sehr schön, und wir beschlossen, dort heute Abend vor dem Dinner unseren Sundowner zu nehmen.
Dieses Perlhuhn ist nur für dich, Sascha, denn du bist ja "faunafixiert", und es soll deine Leiden ein wenig lindern
.
Nun aber erst ab in den Pool, der wirklich sehr schön in einem kleinen Garten, umgeben von hohen Mauern, lag. Bequeme Liegen luden zum Ausruhen ein, und das WLAN war auch ganz passabel. Herrlich erfrischend bei der Hitze, und ich hätte durchaus auch wieder Gefallen an dieser Stätte finden können, wenn nicht eine Amerikanerin mir ein Gespräch förmlich aufgedrängt hätte. Ihr Mann hielt gerade ein Schläfchen, und ihr war wohl langweilig, und sie sprach mich an.
Normalerweise bin ich sehr gesellig und tausche mich gerne aus, diese Dame jedoch war ein glühender Verehrer von Donald Trump und erzählte mir mehr als ausführlich von seinen “Glanztaten“. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus, so dachte ich, wird es wohl gehen, als sie dann aber anfing mich als Deutsche zu „bedauern“, da reichte es mir. Ganz Deutschland wäre ja mittlerweile durch die Einwanderer ein einziges „no go area“, fast so wie in Südafrika, wo ja Gott sei Dank die Weißen noch das Sagen hätten. Täglich würde in den US-Medien von terroristischen Anschlägen in Deutschland berichtet. Amerika wäre stolz, einen Präsidenten zu haben, der zum Schutz vor solchen Eindringlingen eine Mauer bauen würde. So etwas bräuchte Deutschland auch, jemanden, der mal kräftig „aufräumt“, dann würde es uns besser gehen, da wäre sie sicher. Ich antwortete ihr, dass wir schon jemanden gehabt hätten, der kräftig „aufgeräumt“ hätte, und eine Mauer hätten wir ebenfalls gehabt, aber beides hätte uns nicht gerade zur Zierde gereicht und ich könnte es auch nicht zur Nachahmung weiter empfehlen. Wie, wo, wann wäre das denn gewesen? Davon hätte sie noch nicht gehört, denn dann hätten wir unsere „Probleme“ ja im Griff. Eine weitere Diskussion mit solchen Leuten führt meiner Erfahrung nach zu nichts, denn die verstehen es einfach nicht, und so verabschiedete ich mich mit den Worten, ich müsste jetzt erst einmal unsere Kinder anrufen, denn man wollte doch schließlich wissen, ob bei den vielen täglichen Terroranschlagen in Deutschland alles zuhause in Ordnung wäre. Die Dame schaute mich bedauernd an und wünschte mir doch tatsächlich „good luck“.
Ich habe hier bewusst auf die Setzung von Smileys verzichtet, denn die gehören hier nicht hin, dafür war das Gespräch einfach viel zu „traurig“!
Gegen 18.00 Uhr ging ich zurück. Göga saß schon auf unserer Terrasse mit einem Sundowner
. Was für ein Lichtblick
!
Die Aussicht war wirklich sehr schön, und die Berge färbten sich langsam rötlich. Also: erst mit einem Gläschen Weißwein den Sonnenuntergang genießen und dann aufbrezeln für das Dinner.
Das Dinner war hervorragend, da stimmte wirklich alles. Göga entschied sich für das 7 Gänge „Tasting Menu“, und ich wählte 3 Gänge à la carte, da ich unbedingt Springbock wollte und das gab es an diesem Abend beim „Tasting Menu“ nicht Der Sommelier verstand sein Handwerk. Aus der sehr gut sortierten Weinkarte schlug er 3 Weine vor, die gut zu unseren Speisen passen würden. Zuhause hätten wir sicherlich ein kleines Vermögen für Dinner und Getränke bezahlt, in Südafrika hielt sich das Ganze wie immer im Rahmen.
Hier eine "kleine" Auswahl der Leckereien, leider nur mit dem Handy festgehalten.
Europäer halten sich ja eher etwas länger bei einem Dinner auf, und da einige Amerikaner anwesend waren, die auch sehr amerikanisch schnell fertig wurden, konnte ich sehen, dass man den Damen zum Abschluss einen Teller mit Pralinen und anderen Leckereien als Gruß aus der Küche reichte, und ich freute mich schon, denn das Ganze sah sehr lecker aus. Ich ging jedoch leer aus, denn wir waren die letzten, und die Küche hatte wohl schon geschlossen. Da war ich dann doch etwas enttäuscht, aber nur bis zum Frühstück am nächsten Morgen, denn da bekam ich folgendes als Gruß aus der Küche
.
Hmm, lecker, und das zum Frühstück, und ich hatte gar nicht Geburtstag
. Trotzdem: sehr aufmerksam, und ich habe tatsächlich, mit Göga zusammen, versteht sich, alles aufgegessen
.
Gute Nacht!