8. Oktober 2018: Cape Agulhas
Im März 2017 hatten wir genau 3 Stunden Zeit für das zauberhafte Fleckchen Cape Agulhas gehabt . Jeder, der jemals Cape Agulhas bei gutem Wetter besucht hat, wird mir beipflichten, dass das definitiv zu wenig ist. Diesmal plante ich daher dort 2 Übernachtungen mit ein.
Nun saß ich also bei meinem opulenten Pralinen-Frühstück im „Grand Roche“, und wir beide, also das Hotel und ich, waren immer noch keine Freunde geworden. Mir fehlte einfach die echte Herzlichkeit der vorhergehenden Gastgeber, allen voran Willem und Erik aus dem KTP oder Arnold und seine reizende Frau in Paternoster. Es ist nicht so, dass ich dieses Hotel nicht weiterempfehlen kann, uns hat es an nichts gefehlt, aber der Funke ist einfach bei mir nicht übergesprungen, warum auch immer
. Für diejenigen unter euch, die gerne sehr gut dinnieren und frühstücken ist das ein perfekter Ort. Göga hat es geliebt, mir war es einfach zu viel „Schickimicki“, ich liebe es eher schnörkellos.
Der Wetterbericht sagte für heute für Cape Agulhas nicht gerade das beste Wetter voraus. Sogar ein wenig Regen wurde erwartet
. Daher ließen wir uns beim Frühstück reichlich Zeit und trödelten auch sonst noch ein wenig herum, denn man hatte uns gesagt, dass wir auschecken könnten, wann wir wollten, das Zimmer würde nicht benötigt. So wurde es 11.00 Uhr, bis wir endlich los fuhren.
Auf unserer Südafrikarunde im März 2017 hatten wir ein paar Nächte in Franschhoek gewohnt, und auf meiner Aktivitätenliste stand damals „Fahrt über den Franschhoek Pass“ und „Wandern im „Mont Rochelle Nature Reserve“. Wer meinen Bericht gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass Göga und ich damals tagelang mit der Weintram „lediglich“ von Weingut zu Weingut gefahren sind
. Kein Wandern im Mont Rochelle, kein Überqueren des Franschhoek Passes
.
Unsere Freunde sind uns noch heute sehr dankbar dafür, denn unser Wein schmeckt seit damals wirklich immer hervorragend .
Und genau über diesen Pass fuhren wir jetzt Richtung Cape Agulhas. Was für eine atemberaubende Berglandschaft. Ziemlich weit oben lud das „Mont Rochelle Nature Reserve“ zum Wandern ein. Wir stiegen aus und erkundeten ein wenig die Landschaft.
Da wir unser vollgepacktes Auto nicht lange allein lassen wollten, ging es dann auch irgendwann weiter. In der Gegend um Villiersdorp waren wir dann aus den Bergen heraus. Sanfte grüne Hügel begleiteten uns fast bis Cape Agulhas. Was für ein Unterschied zu 2017! Von Dürre keine Spur mehr. Die Landschaft war saftig grün, bester Weidegrund für die großen Schafherden dieser Region. Getreidefelder, soweit das Auge reichte. Die Ernte fand wohl Platz in den vielen Silos, die die Landschaft nicht gerade schmückten.
In Bredasdorp stockten wir dann noch unsere Getränke auf, und dann ging es für knapp 40 km auf eine der wohl langweiligsten Strecken dieses Landes: schnurgerade ging sie durch relativ flaches Land, und es gab absolut nichts Spannendes zu entdecken. Am Ende dieser Piste dann endlich Cape Agulhas…………………., leider eingehüllt in dicken Nebel
.
Gegen 14.00 Uhr erreichten wir unser Quartier in Cape Agulhas. Entgegen den allgemeinen Empfehlungen hier im Forum hatten wir uns gegen das staatliche Restcamp entschieden und stattdessen zwei Nächte in der „Agulhas Country Lodge“
www.agulhascountrylodge.com/ gebucht. Das war definitiv Planungsfehler Nr. 2! Warum? Das sollten wir erst am nächsten Tag erfahren. An dieser Unterkunft, soviel kann ich schon verraten, lag es nicht, denn daran gab es nichts auszusetzen. Wir wurden sehr herzlich von der neuen Besitzerin empfangen. Diese hatte die Lodge erst vor kurzem von ihren Eltern übernommen und gab sich wirklich Mühe, dass die Gäste zufrieden waren. Sie führte uns zu unserem sehr schönen Zimmer, fragte noch, ob wir zu Abend essen wollten, denn dann müssten wir noch die Tagesmenükarte studieren und aus den Gerichten dort vorab etwas auswählen (wir wollten!), und lies uns dann mit allerlei Karten und Prospektmaterial zu diversen Ausflügen allein. Wir wollten aber keine organisierten Ausflüge machen, sondern lieber wie gewohnt auf eigene Faust losziehen. Noch fast vier Stunden war es hell, und wir konnten in Ruhe zu meinem Lieblingsplatz in der Nähe des Leuchtturmes fahren.
Da wir ja auf dieser Reise in puncto Wetter Glückskinder waren, begann sich wie auf Bestellung der Nebel, zwar sehr langsam, zu lichten, die Sonne kam heraus, und weit in der Ferne konnte man bereits den ersten Wal sehen.
Vielleicht geht es später noch weiter..........