6.Oktober 2018: Paternoster
Bei Arnold und seiner bezaubernden Frau Annaliese -diese sollten wir morgens beim Frühstück kennenlernen- konnte man nicht nur hervorragend schlafen sondern auch sehr lange, denn das Frühstück wurde erst um 9.00 Uhr serviert. Ich kann nicht sagen, ob das nur am Wochenende so ist oder generell, denn ich habe nicht nachgefragt. Vielleicht kann Gisela („Gila“) etwas dazu sagen, denn sie und ihr Mann Peter waren ja in der Woche dort Gäste.
Da ich als bekennende Eule ja immer in Afrika problemlos zur Lerche mutiere, war mir das eigentlich ein bisschen zu spät, jedoch der Morgen war Wetter technisch wieder einmal herrlich, und von daher beschlossen Göga und ich, einen ausgiebigen Strandspaziergang zu machen. Den nötigen Morgenkaffee bzw. Tee konnte man sich im Zimmer selbst zubereiten. Es stand alles bereit, inklusive Rusks.
Einige Spaziergänger waren schon unterwegs, und auch die Austernfischer (nicht der Vogel sondern menschliche Fischer
) versuchten gute Beute zu machen. Gar nicht so einfach, denn die Tüten, die am Strand im kühlen Sand verbuddelt waren, schienen mir nicht sehr voll zu sein.
Gegen 9.00 Uhr waren wir zurück und waren sehr gespannt auf das Frühstück, welches mir die liebe Gisela von unterwegs aus schon per Mail als „sehr speziell“ beschrieben hatte. Alle Gäste nahmen am großen Tisch in der Küche Platz, und Arnold zauberte sein 3-Gänge Menü direkt vor unseren Augen.
Auf dem Tisch standen Toast, Marmelade, Honig, Tee, Kaffee, Saft, Joghurt, Cerealien, und der Rest wurde serviert. Ich weiß nicht mehr ganz genau, was es gab, aber es war an diesem Morgen irgendeine Eier-Pilz-Bacon-Kreation in Form eines Muffins, garniert mit Basilikumpesto und Tomaten. In dieser Form hatte ich das so noch nicht gegessen, sehr kreativ, und wer möchte, soll sich die Fotos (nicht meine, aber viele andere Gäste haben beim Frühstück Fotos gemacht) bei Tripadvisor anschauen, um zu verstehen, was ich meine. Zum Nachtisch, ja es gab tatsächlich Nachtisch
, gab es selbstgemachtes Lakritzeis auf Biskuit. Komischerweise schmeckte mir das zum Frühstück (!) hervorragend. Es war eine sehr gesellige Runde, eigentlich ausschließlich Deutsche, und Arnold, der perfekt Deutsch spricht, hatte keine Probleme, sich beim Kochen über die Schulter schauen zu lassen. Es war richtig gemütlich, und wenn man vergaß, dass man dafür zahlen musste, eigentlich wie bei guten Freunden. Ich erinnere mich, dass Göga mich noch lobte, denn ich hatte im Vorfeld Arnold gefragt, ob er einmal für uns kochen könnte, denn seine Dinnerpartys sollen legendär sein, und dieser hatte zugestimmt. Heute Abend 19.00 Uhr Dinner bei Arnold und Annaliese
. An dieser Stelle greife ich schon mal voraus und werde verraten, dass dieses Gästehaus (nur die Gästehäuser und nicht die Unterkünfte von SAN Parks) unser absoluter Favorit auf dieser Reise war und das, obwohl wir auch noch in der legendären „Cliff Lodge“ in De Kelders gewohnt hatten. Hier stimmte einfach alles: das Zimmer war prima, das Essen nicht zu toppen und die Gäste durch die Bank extrem entspannt. Preis-Leistung stimmte, die Lage topp, mehr geht nicht
.
Gegen 10.00 Uhr starteten wir Richtung West Coast Nationalpark. Es gibt zwei Gates: das „Langebaan Gate“ im Norden und das „West Coast Gate“ im Süden. Wir wollten den Park von Süd nach Nord befahren und besorgten uns unser Permit am „West Coast Gate“. Der Park wurde 1985 gegründet, um die Lagune von Langebaan, die Küstenzone und die vorgelagerten Inseln als wertvolles Ökosystem zu schützen. Besonders die reichhaltigen Feuchtgebiete und Salzmarschen bieten im Sommer Heimat für etwa 750.000 Vögel, darunter viele Zugvögel aus Nordeuropa, die hier überwintern. Zur Vogelbeobachtung sind im ganzen Park verschiedene Birdhides angelegt. Um es gleich vorweg zu nehmen, bis auf einige Vögel, sollten wir leider keine weiteren Tiere sehen, nicht einmal Zebras, auf die ich mich schon so gefreut hatte, aber so ist das manchmal, aber dafür hatten wir ja im Mokala und im KTP mehr als genug Tiere gesehen
.
Mit Konnis Bestechungstrunk für die Sichtungsfee wäre uns das ganz bestimmt nicht passiert, aber den hatten wir ja damals bekanntermaßen noch nicht .
So könnt ihr leider nur mit uns überwiegend die schöne Landschaft genießen, die jedoch mit dem blauen Himmel eine Augenweide war. Ich war völlig hin und weg und konnte teilweise nicht aufhören, zu fotografieren. So eine bunte Landschaft, und damit meine ich nicht nur die Reste der Frühlingsblüte, hatte ich selten vor die Linse bekommen: etwas ganz Besonderes.
Als erstes steuerten wir den „Abrahamskraal Birdhide“ an. Ich liebe ja solche Unterstände und hoffte auch dort auf reiche Beute. Der Hide war toll angelegt und stand direkt an einem relativ großen Wasserloch. Außer ein paar kleinen Webervögeln gab es jedoch nichts Nennenswertes zu entdecken, und irgendwann fuhren wir dann auch weiter.
Oryxwebervogel
Immer wieder hatte man von verschiedenen Aussichtspunkten herrliche Blicke auf die Dünenlandschaft mit den lilafarbenen Wildblumen und den Atlantik.
Am Besucherzentrum „Geelbek“ fanden wir einen hübschen Picknickplatz und aßen erst einmal unsere Wurst,-Käse- und Brotreste aus der Zeit unserer Selbstverpflegung. Einige Vögel, die sicherlich wussten, welch eine Goldgrube so ein Picknickplatz ist, leisteten uns Gesellschaft, unter andrem diese hier. Vielleicht bestimmt sie jemand
? Ja, "maddy" hat geholfen. Danke
: "Yellow Bishop", und der gehört auch zur Familie der Webervögel und ein "Southern Masked Weaver", non-breeding.
Was für ein schöner Schmetterling das wohl mal werden wird?
Anschließend wanderten wir zu den einzelnen Birdhides direkt an bzw. in der Lagune beim Besucherzentrum “Geelbek“. Ein Birdhide ist sogar komplett behindertengeeignet. Auf den Stegen sind Rollstuhlfahrer sehr unkompliziert unterwegs.
Dort gefiel es mir mit am besten. Warum? Ganz leicht erklärt: die Landschaft war bunt, wunderschön
! So etwas hatte ich so noch nicht gesehen.
Man konnte förmlich den Mikroorganismen bei der Arbeit zusehen
.
Im Hide selbst war an diesem Tag leider nicht so viel zu sehen. Ein paar Wasservögel bekamen wir aber dennoch vor die Linse, und bis auf den Reiher (Bild 1 und 2) und den Stelzenläufer (Bild 3) kann ich mal wieder die Vögel nicht bestimmen
.
Später geht es hier noch weiter..........