Donnerstag, 08. Februar:
Die Gewitterwolken vom Vorabend haben sich wieder aufgelöst, ein prächtiger Morgen kündigt sich an. Von meinem Stellplatz schiesse ich die ersten Bilder vom rot erstrahlenden Berg.
Kurz nach Sieben glüht der Granit.
Nun "mache" ich wieder den Felsbogen in völliger Ruhe und Einsamkeit, keine Drohne nervt.
Dann beschliesse ich eine Runde bis zum Sugarloaf querfeldein zu gehen, dabei finde ich diesen Bowker´s Sapphire, der noch nicht abflugbereit ist. Leider zeigt er seine schöne blaue Oberseite nicht.
Beim Sugarloaf, der etwas südlich von der Spitzkoppe steht, segelt mal wieder ein Zwergadler, der von zwei Turmfalken heftig attackiert wird.
Meine Aufmerksamkeit gilt aber zwei Felsenadlern, die die einsetzende Thermik vor der Wand nutzen und auf und ab segeln.
Ich beneide die beiden Adler, die völlig mühelos mit nur einigen kurzen Ruckern der Steuerfedern ihre Flugbahnen ziehen und ohne jede Anstrengung auf und ab gleiten auf der Suche nach einem unvorsichtigen Dassie.
Gegen 9 Uhr wird es schon wieder heiss, und ich kehre zurück zu meiner Campsite. Noch reicht der Schatten von den Felsen, um nicht in der Sonne sitzend mein karges Frühstück einnehmen zu müssen.
Gegen halbelf Uhr bin ich reisefertig, und ich nehme die grausame Rüttelpiste D 3716, später die D 1918, zurück zur B 2.
Ein letzter Blick zurück auf den Granitklotz.
Nun muss ich mich beeilen, denn ich bin zum Mittagessen bei Annemarie eingeladen. Natürlich habe ich heute einige Lastwagen mit Marmorblöcken vor mir, trotzdem komme ich nur zwanzig Minuten zu spät in Swakop an.
Das Essen schmeckt sehr gut, aber ich bin immer noch etwas vorsichtig, mein Magen ist noch nicht wieder völlig in Ordnung.
Nach dem Essen sitze ich auf der Terrasse und lese die AZ, immer ein Auge aufs Meer gerichtet. Und so bleiben auch diesmal die Delfine nicht unbemerkt.
Später fahre ich wieder nach Sophia Dale und stelle mich auf "meinen" Platz. Überraschung: Federica und Christoph sind auch noch da, eigentlich wollten sie heute Richtung Namib gestartet sein, aber sie haben entschieden, noch einen weiteren Tag hier zu bleiben.
Nachdem Wayne auch eingetrudelt ist, steht einem weiteren geselligen Abend nichts im Wege. Wir sitzen am Feuer und quatschen über Afrika und die weite Welt. Der Abend geht etwas länger, aber Afrika und die Welt sind ja auch groß.
Viele Grüße,
Matthias