Samstag, 10. Februar; einmal Wüste und retour
Auf ein einsames Frühstück habe ich heute keine Lust, so trinke ich nur einen Tee. Dann fahre ich ins Städtle, und mit Sabine und Armin gehen wir erstmal ins Village Café. Hier schmeckt mir mein verspätetes Frühstück umso besser.
Dann streunern wir ein bisschen durch den überschaubaren Ort, die Applegreens kennen sich hier gar nicht aus, und so klappern wir ein paar Punkte ab wie die Jetty, schlendern die Mole längs, um via Leuchtturm und Museum zu Raith´s zu gelangen, wo wir uns ein Eis genehmigen. Bald müssen wir zurück zum Cornerstone Guesthouse, wo Eva schon wartet.
Pünktlich um vierzehn Uhr werden wir von Georg Erb in seinem Landy abgeholt zu unserer schon lange im voraus gebuchten Tour in die Wüste und das Swakop Rivier.
Wir fahren zunächst fünfzig, sechzig Kilometer auf der B 2, um dann unvermittelt in die Wüste abzubiegen. Nun geht es auf einer mitunter nur schwach erkennbaren Spur durchs Gelände. Immer wieder hält Georg an und zeigt uns besondere Mineralien, Gesteine, aber auch Pflanzen und Tiere.
Common Namib Day Gecko
Bushman Candle
Sabine trägt Ton-in-Ton, wenigstens an den Füssen.
Lithops, oder lebende Steine
Grossartiges "Nichts"
Immer wieder halten wir um zu fotografieren.
Wir folgen dem Flusslauf abwärts, die Wände werden zunehmend höher.
Wir finden eine Familie Klippspringer, die uns neugierig beäugen.
Georg steuert eine doppelten Steinbogen an, dort steigen wir aus und machen Teepause. An den Keksen melden gleich zwei Felsenratten wie auch ein paar Kapammern Interesse an.
Sehr imposant ist es, unter den riesigen Steinbrücken zu stehen, die durch Windschliff entstanden sind.
Dann fahren wir weiter das Swakop Rivier abwärts, bis wir bei Goanikontes wieder auf eine ordentliche Pad kommen. Über die Mondlandschaft fahren wir zurück.
Wie von einem andern Stern.
Nach einem obligaten Gruppenfoto geht es ohne weiteren Halt zurück nach Swakop. Dort endet dann die Tour wieder vorm Cornerstone Guesthouse, wo wir uns von Georg verabschieden. Eine höchst interessante und kurzweilige, wenn auch mit 1200.- Nam$ recht happig bepreiste Tour.
Da wir kein Restaurant vorgebucht haben, überlassen wir Eva die Wahl der Location, als Local weiss sie am Besten, wo es was Ordentliches zu Essen gibt und es ruhig genug zugeht, um sich noch unterhalten zu können.
Wir landen im Hotel Europahof, wo ausser uns nur ein weiteres Paar diniert. Das sollte ruhig genug sein.
Ich esse einen Ratsherrentopf, der wirklich hervorragend schmeckt und bin dankbar, dass mein Magen das wieder verträgt.
Nach dem Essen verabschiedet sich Eva, und so sitzen wir zu dritt noch eine Weile. Der Stoff geht uns nicht aus, aber irgendwann wird es doch Zeit, Lebewohl zu sagen. Ich habe es sehr genossen, meine Einsiedelei mal für ein paar Stunden zu unterbrechen und mit ein paar befreundeten Menschen unterwegs zu sein. Gerne wieder einmal.
Wieder fahre ich durch das ausgestorbene Swakopmund, von wegen Saturday Night Fever.
Nach einer kurzen Dusche krieche ich letztmalig hier in Sophia Dale in meinen Schlafsack, morgen geht es wieder in die Wüste zurück.
Viele Grüße,
Matthias