weiter der 03. Februar :
Nach der Erfrischungsrunde im Pool stelle ich das Auto wieder in den Schatten "meines" Kameldorns, und lege mich dann auf die Matratze, um etwas zu Lesen. Dabei werde ich schnell schläfrig in der Hitze, und so halte ich eine gepflegte Siesta.
Gegen 15.00 Uhr suche ich das Restaurant auf und bestelle mir ein kaltes Bier und einen Chilliburger mit Fritten. Schon das Aufgeben der Bestellung erweist sich als nicht ganz einfach, denn das Mädel, das hier eigentlich dafür zuständig wäre, vermeidet möglichst jeden Kontakt mit Kundschaft. Letztlich hole ich mir das Bier an der Theke. Das Bier ist schon fast getrunken, da kommt endlich das Essen. Ist aber auch kein Chilliburger, sondern ein "normaler" Burger. Egal, die Leute am Nachbartisch haben schliesslich auch etwas Anderes erhalten als sie bestellt hatten.
Dann ein neuerlicher Spiessrutenlauf, als es drum geht zu bezahlen.
Auf meiner Rechnung stehen Spaghetti mit Pesto, die hatte der Nachbartisch. Ich reklamiere, nach geraumer Zeit erhalte ich die neue Rechnung - mit Spaghetti. Ich reklamiere wieder, und weil es mir nun zu lange geht, möchte ich an der Theke bezahlen.
Hier also nochmals alles aufs Neue erklärt, endlich kann ich meine Rechnung begleichen, die mich nun teurer kommt. Das nächste Mal reklamiere ich bestimmt keine zu günstige Rechnung mehr. Tipp habe ich mir dann auch geschenkt ob dieses phänomenalen Einsatzes.
Kopfschüttelnd verlasse ich die Lokalität, steige ins Auto und fahre etwas lustlos entlang des Tsauchab Riviers die D 872 hinab, es ist immer noch brüllheiss.
Stoisch trotten die Gemsböcke durch die Hitze.
Baumskelett im Tsauchab Rivier.
Im Rivier bläst wie ein riesiger Föhn der Sandsturm. Ein einzelner Oryx hat sich unter einen toten Kameldorn in den mehr als spärlichen Schatten gelegt.
An der Düne 45 mache ich einen kurzen Stopp, aber es ist mir zu heiss, um da hoch zu steigen.
Ich fahre weiter bis zum 4x4- Parkplatz, aber die Shuttles fahren nicht mehr, es ist kurz nach Fünf. So stelle ich das Auto ab und mache mich zu Fuss auf um das Hidden Vlei zu erkunden. Ein kleiner Wegweiser zeigt in südliche Richtung, diese schlage ich ein.
Irgendwo dort liegt das Hidden Vlei.
Der Blick zurück zeigt durch ein grünes Band, wo der Tsauchab verläuft.
Dann stapfe ich durch eine surreale Welt aus Sand.
Berg und Tal, immer auf und ab.
Ist dies das Hidden Vlei? Keine Ahnung, ist aber auch egal. Ich ersteige Dünenkamm um Dünenkamm, und dahinter ist immer ein Vlei. Hier möchte man definitiv nicht verloren gehen.
Auch die eigenen Spuren sind schon bald wieder verwischt.
Schattenwurf
Die Sonne sinkt tiefer, die Farben gewinnen an Intensität. Fast wie im Rausch entsteht Foto um Foto.
Die Sandstrukturen heben sich plastisch ab.
Ein einsamer Käfer kreuzt meinen Weg.
Es ist schon 19.00 Uhr durch, als ich zurück am Auto bin. Ich fahre zurück bis zur Düne 45, um hier den Sonnenuntergang abzuwarten.
Noch ist es nicht soweit, und so schiesse ich ein paar Scherenschnitte.
Noch immer ist viel Sand in der Luft, obwohl der Wind sich beruhigt hat. Dadurch ist es nicht ganz klar, aber die Farben werden weicher.
Die Dünen erglühen knallrot in der untergehenden Sonne.
Dann ist es soweit, die Sonne versinkt.
Um kurz vor Acht Uhr blinzeln die letzten Strahlen über die Dünen.
Nach der Sonne mache auch ich mich auf den Weg zurück.
Im Camp erwartet mich noch eine Überraschung. Als ich auf meine Site komme, parkt hier ein Hilux mit aufgeklapptem Dachzelt, und meine Utensilien stehen zusammengeklappt an der Seite. Och nee, nicht schon wieder.
Der okkupierende Engländer versichert mir, dass ihm dieser Platz zugewiesen wurde, und auch auf Nachfrage wegen meiner Möbel wurde ihm nochmals dieser Platz bestätigt.
Ich habe keine Lust auf Diskussionen und suche mir einfach eine freie Site ganz hinten, direkt Richtung Elim-Düne. Ist sowieso viel schöner, vor allem einsamer hier.
Meine Meinung allerdings bezüglich der Kompetenz der staatlichen Mitarbeiter hier habe ich mir gebildet. Wenn ich hier was zu sagen hätte.... Aber lassen wir das, ich bin ja morgen wieder weg, die Leute müssen aber fürderhin hier "Dienst" schieben.
Den Sundowner hatte ich schon an der Düne 45 getrunken, so mache ich mir eine Kanne Tee und trinke diesen, friedlich unter meinem Baum unter dem gigantischen Sternenhimmel sitzend.
Kosten Sesriem Camp : 200.- Nam$
Viele Grüsse,
Matthias