1. März'19: Von Cahuita zur Maquenque Eco Lodge (Boca Tapada) nahe der Grenze zu Nicaragua (Teil 2)
Heute haben wir eine sehr lange Strecke vor uns, fast von einem Ende des Landes (nahe der südlichen Grenze zu Panama) ans andere (nahe der nördlichen Grenze zu Nicaragua).
Die Fahrt ist zäh – irgendwann bekommen wir Hunger und beschließen, nachdem wir lange an einer Kreuzung im Stau gestanden sind, bei einem Bäcker am Straßenrand einzukaufen.
Todesmutig wechseln meine drei zwischen den riesigen Trucks, die in Costa Rica das Straßenbild prägen, die Straßenseite.
Hier kommen sie mit ihrer Beute zurück - leider war dies ein essenstechnischer Flop (zum Glück aber auch gleichzeitig unser einziger auf der ganzen Reise): nichts, aber auch gar nichts von den Sachen, die wir uns ausgesucht hatten, konnten wir essen
.
Geschmack und Konsistenz jenseits von Gut und Böse (für unsere deutschen Gaumen). Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, was Nico, Stefan und Lilith im Laden tatsächlich bestellt haben (ich habe solange auf das Auto aufgepasst) – gewünscht hatte ich mir eigentlich etwas mit Käse überbackenes
. Naja… Schwamm drüber – wir werden hier nicht verhungern
.
Die letzten Kilometer vor der Maquenque Eco Lodge sind Gravelpiste, aber nichts Furchterregendes. Stefan fährt das Ganze sehr souverän (Afrika-Test bestanden, wir beschließen, dass wir irgendwann mal eine Namib/Kalahari/Wüstentour zusammen machen).
Zur Lodge wird man mit dem Boot übergesetzt, das Auto bleibt auf einem bewachten Parkplatz am Ufer des Rio San Carlos.
Hier mal wieder ein Screenshot von Google Maps (in der Hoffnung, dass die mich nicht mal verhaften
), um zu zeigen, was für eine tolle Lage mitten im Nichts, bzw. im Tiefland-Regenwald diese Unterkunft hat:
Über diesen Fluss
werden wir mit diesem Boot ans andere Ufer gebracht:
Dort angekommen werden wir sehr stilvoll (was nicht so wirklich zu uns passt
) mit einem kühlen Getränk in einer Kokosnuss empfangen.
Danach geht es zu unserer Unterkunft - und jetzt kommen mal wieder die Panthers ins Spiel
:
Man kann dort in Bungalows (auf dem Luftbild im Kreis angeordnet) oder in Baumhäusern wohnen (auf dem Luftbild nicht zu sehen, es gab sie wohl noch nicht, als das Bild gemacht wurde). Links von den Bungalows auf der kleinen Insel führt inzwischen eine Brücke zu den Stelzenhäusern, die in den Urwald mit den riesigen Bäumen gebaut wurden.
Eigentlich war bei der Planung klar, dass wir in ein Baumhaus wollen! Aber
: sie sind nicht gerade ein Schnäppchen! Allerdings bieten die Unterkünfte in Costa Rica (ähnlich wie in den USA) sehr oft die Möglichkeit, dass man mit 4 Erwachsenen sich ein Zimmer teilen kann. So war es auch bei den Baumhäusern, nur war ich mir nicht sicher, ob der Platz dort reicht.
Aber wozu gibt es Fomis, die vor uns als Unterkunft-Tester unterwegs sind?
. Martina und Ralf bestätigten mir, dass wohl schon 4 Leute reinpassen, auch wenn es dann vielleicht ein bisschen eng werden würde. Auch waren sie sich nicht sicher, ob auch 4 Stühle auf dem "Balkon" (eher ein Hochsitz) passen würden - konnten sich aber auch nicht vorstellen, dass es dafür keine Lösung geben sollte.
Also habe ich ein Baumhaus für 4 Personen angefragt und war sehr glücklich, dieses auch tatsächlich für 2 Nächte zu bekommen
. Ingrid, die später gebucht hat, aber früher gereist ist (schlechte Kombi
), hat nur eine Nacht bekommen, die andere Nacht war dann im Bungalow.
Und so sieht das Ganze aus - nahezu unmöglich zu fotografieren bei dem Licht und den Ausmaßen!
Zunächst muss man über die Brücke, von dort sieht man unser Baumhaus übrigens schon
Drum herum sind Bäume, die noch viel höher sind
Dann geht es durch viel Gestrüpp
und schließlich steht man vor unzähligen Treppenstufen!
Bei den schwülheißen Temperaturen sollte man tunlichst vermeiden, die Kamera, den Akku, die Sonnenbrille oder sonst was zu vergessen ....
Aber endlich haben wir es geschafft! Hier ein von der Lodge-Website geklautes Foto:
Als wir uns ein bisschen eingerichtet haben, genießen wir die Aussicht von unserem Hochsitz mit den VIER
Stühlen (das müsste Ihr jetzt einfach glauben, sehen tut man sie nicht auf dem Foto) :
Recht schnell steigen wir aber wieder ab, denn wir wollen uns die auf den ersten Blick schon wunderschöne Anlage genauer anschauen. Also wieder zurück über die Brücke
Hier die Lagune, die ziemlich ausgetrocknet ist. Auch wenn man als Außenstehender in Costa Rica ständig Wasser sieht, ist es doch viel zu trocken gewesen zu unserer Zeit.
Vom Restaurantbereich aus sehen wir den
"Birdingplatz" - und jetzt kommt eine Sache, über die man sich streiten kann: in der Maquenque Eco Lodge werden nahe des Restaurantgeländers Bananen auf Nägel gespießt bzw. mit Seilen auf Äste gebunden, von denen viele bunte Vögel in allen Größen und Formen angelockt werden!
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das den Tieren in irgendeiner Weise schadet. Wenn ja, dann würde ich die Lodge nicht weiterempfehlen (meinen Aufenthalt dort ungeschehen sein lassen kann ich nicht), wenn nicht, dann ist das so okay für mich, denn ich bin nicht mit dem Ehrgeiz nach Costa Rica gereist, Vogel XY völlig naturgetreu hoch oben in irgendeinem Baum (im Gegenlicht
) abzulichten. Ich erfreue mich einfach an dem bunten Geflatter und wer mir einigermaßen fotogen vor die Linse fliegt, darf in den Reisebericht
Sollte ich irgendwelche Puristen oder Hardcore-Birder damit jetzt irritieren, dann bitte ich das zu entschuldigen
Kritik und Erklärungen zu dem Thema sind natürlich willkommen!
Hier nun die angesprochene Vogelschar - wirklich einfach war das Fotografieren übrigens trotz Futterplatz nicht, das Licht ist oft schwierig gewesen und ruhig an einer Stelle sitzen ist ja nun nicht unbedingt die hervorstechende Eigenschaft von Vögeln
. Auch habe ich jetzt nicht Stunden dort verbracht, sondern nur mal ein Weilchen rumgeknipst - mein Wunschvogel kam dann auch erst am nächsten Tag
.
Mit diesen Bildern - die übrigens gar nicht alle an dem Futterplatz entstanden sind, wie ich gerade beim Hochladen sehe - endet auch dieses Kapitel - wir haben noch sehr gut zu Abend gegessen und sind dann wieder in die Bäume gestiegen!