THEMA: "Unter Eulen und anderen Käuzen-- die O S T 2017"
10 Okt 2017 17:58 #492086
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  • Champagner am 10 Okt 2017 17:58
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fotomatte schrieb:

Ach ja, morgen geht´s in den Hoarusib... ;)

:dry: Hmmm, jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob "morgen" der 6. August 2017 oder der 10. Oktober 2017 ist :blink: !

LGMB
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10 Okt 2017 18:28 #492096
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  • fotomatte am 10 Okt 2017 18:28
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Sonntag 06. August ; Fahrspaß im oberen Hoarusib

Zu der bevorstehenden Tour durch das Hoarusib-Rivier muß ich vorab anmerken, daß keiner von uns die Strecke kennt. Uwe hat sich aber im Vorfeld kundig gemacht, unter anderem bei Claxens, die diese Strecke schon gefahren sind--an einem Tag! :blink: :whistle:
Da das wohl nicht wirklich entspannt war, haben wir natürlich generös zwei Tage für die Strecke bis nach Opuwo eingeplant. Wir sollten also alle Zeit der Welt haben, und so begrüsse ich diesen Sonntag, indem ich ein bisschen die Umgebung in Richtung Berge erkunde.


Es ist noch ziemlich duster, aber es scheint wieder ein weiterer schöner Tag zu werden-Sonntag halt.


Vor mir ziehen einige Tiere über die scheinbar bewuchsfreie Schotterfläche, wie diese Springböcke.


In einem Busch hockt ein undefinierbarer Vogel, ich denke zunächst an einen Uhu, beim Näherkommen entpuppt er sich aber als Kampfadler.


Gemsböcke gibt es ebenfalls.


Über den Bergen Richtung Osten kündigt sich die Sonne an, und ich mache mich auf den Weg zurück ins Camp.

Hier frühstücken wir ganz in aller Ruhe, und da ja Sonntag ist, gibt es auch ein paar Spiegeleier. Nicht ganz der wahre Grund, denn die Eier sind auf der rappeligen Pad angebrochen und müssen deshalb weg.
So gegen 9.00 Uhr haben wir eingepackt und sind reisefertig, wir verlassen die schöne Campsite und folgen dem Fluß weit oberhalb aufwärts.


Wir kommen nicht weit und halten schon bald das erste Mal.


Irgendwo da hinten rechts in den Bäumen liegt die Campsite.




Zehn Minuten später schon der nächste Fotohalt, ein schöner Blick zurück will verewigt werden.


Immer wieder passieren wir scheinbar verlasse Hütten und Viehkrale.




Die Fahrspur geht zurück ins Flussbett, und auf dem Sand lässt sich ganz ordentlich fahren.


Das Wasser der letzten Regenzeit ist schon lange versickert und verdunstet, und der vertrocknete Lehm ist gerissen und hat sich aufgeworfen.




Hier im Flussbett passieren wir immer wieder scheinbar herrenloses Vieh.


Hoch oben in den Bergen zieht ein Hirte mit seinen Ziegen umher.


Wasserstandsanzeige


Voraus erhebt sich die "Himba Sphinx", irgendwo davor knickt der Fluss rechtwinklig ab in die Berge.


Entlang des Flusses hat es immer wieder Makalani-Palmen, und ein paar Mal finden wir Strausse, die recht scheu sind.


Nach zwei Stunden etwa haben wir den Abdreh erreicht, von nun an wird aus dem weitläufigen Flusstal eine eher enge Gebirgsschlucht.
Wollen wir wirklich? Na klar wollen wir, also los.


Das ist die Pforte zum oberen Hoarusib, die Spur sieht doch ganz gut aus.


Der Charakter ändert sich aber schnell, immer öfter müssen wir über Blockfelder mit Wackersteinen rumpeln.


An manchen Stellen muss auch Wasser gequert werden, was nicht weiter tragisch ist, wenn der Sand darunter fest ist. Einige Male steigen wir aus, um nach der besten Stelle zu suchen, oder um uns überhaupt klar darüber zu werden, wo man am Besten weiter fahren kann.
So wird das natürlich nichts mit einem ordentlichen Schnitt, und mittags an der Campsite ( wo ist die überhaupt ? ) wird heute leider nicht klappen.


Immer wieder passieren wir Stellen, wo es noch Wasser gibt, und da finden sich dann die hier typischen Vögel wie Dreibandregenpfeifer, oder eben Nilgänse.


Die volle Konzentration fordernde Fahrerei ermüdet, und so gegen 14.00 Uhr brauchen wir eine Mittagspause. Im Schatten grosser Bäume lässt sich gut verweilen. Während unserer Pause kommt wieder eine Herde Ziegen vorbei, die am Wasser getrunken haben und dann von den Hirten wieder zurück in eine steile Felswand getrieben werden. Wo kommen die her, wo gehen sie hin? Gras gibt es jedenfalls praktisch keines hier.


Die Landschaft aber begeistert mich.


Schon bald kommt uns eine weitere, diesmal hirtenlose Herde Bokkies entgegen, die den Staub aufsteigen lassen, so eilig haben sie es, um ans Wasser zu kommen.


Ohne Scheu stellen sie sich um uns und fangen ohne Zögern an zu Saufen.


Hoffentlich bleibt noch Wasser übrig, denn der Gumpen wird von einer Vielzahl Fröschen bewohnt.


Wir rumpeln weiter über Blockfelder, stellenweise müssen wir uns gegenseitig einweisen, um nicht den Unterboden zu ruinieren. Davon besitze ich allerdings kaum Fotos, ich hatte anderes zu tun.

Die restliche Strecke des Tages gibt es dann in einem neuen Kapitelchen, allerdings wird das erst frühestens Sonntagabend soweit sein.

Bis dahin,
viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 10 Okt 2017 19:26 von fotomatte.
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11 Okt 2017 10:33 #492148
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  • Berg-Eule am 11 Okt 2017 10:33
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fotomatte schrieb:
@ Berg-Eule : Wenn du bei der Aufzählung noch die Geckos dazu nimmst, hast du diesen Teil wunderbar skizziert.

Die habe ich bewusst weggelassen, weil ich sie seinerzeit nicht gehört hatte. ;)
fotomatte schrieb:

Diese Schilder sorgen für Erheiterung. Man könnte auch solche Schilder aufstellen mit "Next 50 Kilometers", man würde eine Menge Blech sparen, aber wahrscheinlich gibt es nur diese eine Version.

Es gibt tatsächlich auch andere Versionen, hier sogar im Dreierpack (irgendwo zwischen Etambura Camp und Camp Aussicht), auch uns hat dieser sich ständig wiederholende Schilderwald amüsiert.



Lustig fanden wir auch mitten in der Pampa ein Schild, das uns ermahnte, nicht schneller als 60 km/h zu fahren, und darauf dieses:



Hier gab es kein Anzeichen einer Schule, keine Hütten weit und breit. Wir fragten uns, wie viele Kinder pro Tag gerade an dieser Stelle die Pad überqueren, einen Trampelpfad kann man ja erkennen, der kann aber ebenso gut von Tieren stammen. Und schließlich sind hier Fußgänger – auch kleine – von weitem zu sehen; im Gegenzug natürlich auch jedes Fahrzeug, das hier vorbeikommen mag. Mehr als eines am Tag wird es wohl nicht sein, und dessen Fahrer wird kaum vom „dichten Verkehr“ so abgelenkt sein, dass er die Kinder nicht bemerkt.

Wir vermuteten, dass irgendeine schlaue EU-Kommission gemeint hat, man müsse Namibia ein paar Schilder sponsern. Da es nur wenige größere Orte gibt, hat man die restlichen Schilder dann vielleicht „gerecht“ auf die übrigen Regionen verteilt. :P
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
Letzte Änderung: 11 Okt 2017 10:34 von Berg-Eule.
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11 Okt 2017 21:05 #492275
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  • Applegreen am 11 Okt 2017 21:05
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Hallo Matthias,

schön, dass es in Deinem Bericht zügig weitergeht B)

Danke auch für Deine Eindrücke dieser Etappen - die Gegend könnte (hoffentlich: wird ;) ) mir auch gefallen :)

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung am Sonntag!

Liebe Grüße
Sabine
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14 Okt 2017 09:03 #492534
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  • Eulenmuckel am 14 Okt 2017 09:03
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Lieber Matthias,

auch wenn ich mir nach der Etappe durch den oberen Hoarusib vor Ort noch gedacht habe, dass es genügt, diese Strecke einmal gefahren zu sein, komme ich jetzt sehr gerne nochmal mit. Schließlich war dies eine der abenteuerlichsten Strecken für uns. Und ich bin froh, dass wir dort gemeinsam unterwegs waren.

Freue mich schon auf den Rest dieser Etappe.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Uwe
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14 Okt 2017 09:57 #492541
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  • kalachee am 14 Okt 2017 09:57
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Lieber Matthias

Endlich komme ich auch mal zu einer Wortmeldung. Verfolge deinen Bericht natürlich schon von Anfang an, bin aber grad nicht so oft und vor allem nie lange im Forum und muss daher immer etwas hinterher hecheln. Aber das macht ja nichts, wie immer lese ich sehr gerne bei dir mit und ich freue mich über jedes neue Kapitel. Es ist sehr interessant, eure gemeinsame Reise aus verschiedenen Perspektiven zu verfolgen. Bei dir imponiert einmal mehr deine scheinbar grosse Gelassenheit und man spürt einfach mit jedem Wort und Bild die Verbundenheit zur Natur und Liebe für Afrika, die Landschaften und die Tierwelt.

Danke dafür.

Liebe Grüsse aus Zürich,
Sam
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