Mittwoch, 16. August; via Marsh-Road an den Khwai River
Wir haben beschlossen, den langen Weg zu unserem nächsten Camp möglichst früh unter die Räder zu nehmen, und so packen wir nach einem kurzen Frühstück schnell zusammen und fahren bald los, um das schöne Morgenlicht zu nutzen.
Etwas zu schnell, wie sich bald zeigt.
Wir wollen die Marsh Road fahren, das ist mir ganz recht, denn bislang kenne ich nur die Strecke über die Sandridge Road.
Im schönsten Licht hockt ein Tawny Eagle auf der obersten Spitze eines Dürrständers und beobachtet die Ebene unter sich.
Dann fällt mir ein, dass wir vergessen haben unser Corpus delicti- die gebrochene Blattfeder- einzupacken, und wir fahren nochmals zurück ins lärmgeplagte Camp Savuti. Dabei kommen wir an einem sehr schön im Licht sitzenden Elsterdrossling vorbei, leider finden sich auf der Kamera keine Fotos davon, obwohl ich sicher bin, welche gemacht zu haben.
Wir schmeissen die Feder hinten rein und verlassen nun endgültig Savuti.
Die Muckels sind mittlerweile ein ganzes Stück voraus, also versuchen wir Strecke zu machen.
Eine ununterbrochen singende Rattling Cisticola, oder Rotscheitelzistensänger, zwingt uns einen Stopp auf, dann geht´s weiter auf Muckel-Spuren.
Die Landschaft hier in der Savuti-Marsh ist deutlich offener, grasbestanden, mit nur noch vereinzelten Bäumen. Elefanten scheinen diese Gegend zu lieben.
Bei einem von Zwergmangusten besiedelten Termitenbau haben wir die Muckels wieder eingeholt, hier müssen wir nun aber etwas Zeit verbringen. Wie wir ankommen, flüchten sich die Mangusten zunächst in die zahllosen Gänge des Baus. Bald schon prüft aber ein Jungtier, ob die Luft rein ist.
Nachdem nichts passiert, trauen sich auch die älteren Mangusten nach draussen.
Nachdem wir Nachtflughühner öfters gesehen und die Namaflughühner ein paar Mal in der Luft haben rufen hören, finden wir ein paar Fleckenflughühner, oder Burchell´s Sandgrouse.
Chestnut-backed Finchlarks picken gerne nach Sämereien auf der Fahrspur.
Ein Männchen der Weisswangenlerche.
Sogar ein paar Blümchen finden sich hier, die fressende Schmetterlingsraupe auf dem ( linken ) Blütenblatt habe ich erst jetzt beim Bearbeiten entdeckt.
Mal wieder ein junger Kampfadler, sonst ist nicht allzuviel los hier in der südlichen Savuti Marsh. Dann verlassen wir die Marsh, und scheinbar endlos geht es weiter durch Mopanebusch, bis wir endlich das Mababe- Gate erreichen.
Hier unterbricht ein African Grey Hornbill die Ruhe, fast könnte man sagen, die Langeweile des mittlerweile heissen Spätvormittags.
Nach dem Auschecken fahren wir weiter, nunmehr eher in südwestlicher Richtung.
Bald erreichen wir unsere heutige Destination, die Magotho Campsite direkt am Nordufer des Khwai. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz unter einem hohen, wenigstens etwas bescheiden schattenspendenden Baum und bauen Tisch und Stühle auf. Nachdem wir den Platz vom gröbsten Müll gesäubert haben, vespern wir, denn wir haben es geschafft: Mittags auf der Campsite!
Ein Burchell´s Glossy Starling macht einen auf Glockenreiher und nimmt ein Sonnenbad.
Hier am Fluss blühen die Water-Lilys, und das viele Grün tut den Augen gut.
Auf der anderen Uferseite kommen und gehen Elefanten, um zu trinken, während Impalas unbeeindruckt Gras fressen.
Bele hat mittels Sat-Fon ihren langjährigen Guide und Freund Face Sango angerufen, er ist zufällig mit Gästen in der Nähe und will sich unbedingt mit Bele treffen, die beiden haben einen Deal mit einem Smartphone gemacht.
Während wir nun auf Face warten ( er will umgehend kommen, das kann in Afrika ja alles zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden bedeuten ), stelle ich ein wenig den Vögeln hier im Camp nach. Man könnte locker hier einen gemütlichen Tag nur auf der Site verbringen. Goldbug-Papagei.
Der Meyer´s Parrot hat einen ganz gelben Schnabel vom Blütenfressen.
Bald darauf fährt Face auf den Platz, und Bele platzt schier vor Wiedersehensfreude. Nachdem wir uns begrüsst haben und der Telefondeal abgewickelt ist, möchte uns Face unbedingt "seine" Khwai Concession zeigen, er ist ja hier aufgewachsen und kennt sich aus wie in der sprichwörtlichen Hosentasche.
Von diesem denkwürdigen Game-Drive handelt das nächste Kapitelchen.
"Stay tuned", würde Guggu sagen.
Schönen Advent,
Matthias