THEMA: "Unter Eulen und anderen Käuzen-- die O S T 2017"
25 Okt 2017 21:45 #494256
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Mittwoch, 09. August; zum One-night-stand nach Botswana.

Heute fahren wir, für genau eine Nacht, nach Botswana, denn wir wollen zu Drotsky´s Cabin, da man dort herausragend schöne Bootstouren auf dem Okavango machen kann, praktisch mit der Garantie, die sonst eher seltene Pel´s Fishing Owl sehen zu können. :pinch:


Gleich morgens sitzt über meinem Zelt eine Red-eyed Dove und singt ohne Unterbrechung ihr monotones Lied.


Hier auf dieser sandigen Fahrspur haben wir letzte Nacht den Ziegenmelker sitzen gehabt.


Den Sonnenaufgang möchte ich am Wasser erleben, also schlage ich mich etwas durchs Schilf.


Kurz vor Sieben Uhr ist es soweit, die Sonne drückt durch den Galeriewald auf der angolanischen Seite.

Wir frühstücken ganz gemütlich in der Sonne, dann verabschieden wir uns von den Kölnern, die in die andere Richtung fahren werden, und dann machen wir uns auf den Weg weiter nach Osten.


Auf dem Weg zurück zur Teerstrasse kommen uns diese Nguni-Rinder entgegen.


Am Boden sucht eine Red-capped Lark nach Futter.

In Rundu versuchen Ruth und ich unseren Vorrat an Gemüse aufzufüllen, wirklich erfolgreich sind wir aber nicht. Bele und Uwe sind bei den Autos geblieben, und Uwe nutzt die Zeit, um sich mal die Verbindungen des Kabels von der Antenne zum Funkgerät anzuschauen, denn da, so haben wir gemutmaßt, muß irgendwo der Fehler liegen. Und tatsächlich findet Uwe eine durchgescheuerte und lausig geflickte Stelle, die er sogleich mit dem kleinen OP-Besteck wieder gesundet.
Dann tanken wir die Autos, und endlich können wir aus dem trubeligen Rundu raus zurück auf die B 8, alles geradeaus Richtung Osten.
Wir kommen gut voran, in Bagani biegen wir Richtung Süden ab, fahren durch den Mahango Park bis zum Grenzübergang Mohembo. Nach der Ausreise aus Namibia und der Einreise in Botswana fahren wir weiter bis zum Abdreh zu Drotsky´s Cabin, wo wir nicht ganz zur Mittagszeit ankommen, aber mit einer Zeit so gegen vierzehn Uhr liegen wir für unsere Verhältnisse prächtig .
Unsere eigentlich vorgesehene Campsite haben sich schon ein paar Südafrikaner unter den Nagel gerissen, und unsere für den Abend vorgesehene Bootstour soll auch nicht klappen. Angeblich "Fully booked". Wir sollen mal unsere Zelte aufbauen, und dann wird sich vielleicht etwas ergeben!? :S Der Empfang hier haut mich jetzt nicht gerade vom Hocker.
Um möglichst weit weg von der Wagenburg der Südafrikaner zu stehen, nehmen wir die hinterste Campsite, von der man wenigstens ein bisschen ans Wasser sieht und die herrlich grosse alte Bäume aufweist. Wir richten uns ein und gehen dann zurück zur Rezeption. Eine kleine Tour, leider erst ab 17.00 Uhr, für anderthalb Stunden soll machbar sein. Na gut, besser als Nichts. Und morgen früh? Da würden wir dann gerne aber länger unterwegs sein wollen, und möglichst mit einem Guide, der fit ist mit der lokalen Avifaunistik. Gut, das lässt sich machen.

Den Weg zurück ins Camp nutzen wir, um uns schon mal warm zu schiessen.


Cardinal Woodpecker


Green-winged Pytilia, oder Buntastrild. Das Weibchen.


Das Männchen dazu. Von über dreissig Aufnahmen bleiben gerade mal drei, vier scharfe übrig, der Rest ist Schrott. Die Vögel so klein und flink, das Licht unter den Bäumen so schlecht.
Aber die Gesangskulisse der in den Bäumen sitzenden und flötenden Piepmätze weiss mir zu gefallen.

Von der abendlichen Bootstour erzählt dann das nächste Kapitelchen,
bis dahin.

Matthias
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26 Okt 2017 08:53 #494298
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Guten Morgen Matthias,

deine Taube freut und beruhigt mich sehr.
Ich zitiere Guggumann: Jetzt fängst du auch noch an Tauben und Krähen zu fotografieren…. :blink: :S

Ich habe nur 5 Fotos von den Buntastrilden, dafür alle unscharf. :(

Ich freue mich auf mehr.

Liebe Grüße
Gudrun
Reiseberich Namibia August 2012: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
Reisebericht Namibia/Botsuana August 2013: Frau HIRN on the floodplains
Reisebericht Namibia 2015:A trip down Memory Lane
NAM/BOT 2017 : So weit! So gut!
Kenia/Masai Mara 2019 : Der Kreis schliesst sich
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27 Okt 2017 21:59 #494593
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Lieber Matthias,

vielen lieben Dank für die letzten Kapitel unserer Reise. Die Erinnerungen an die gemeinsamen Tage sind so schön und präsent, dass es sich anfühlt, als wären wir erst vor zwei Wochen dort unterwegs gewesen.

fotomatte: "Im Übrigen freue ich mich dann auf eure Perspektive."
Guggu: "Bei Ruth und Uwe wir mir dann alles ganz easy vorkommen."

Vielleicht sollten wir demnächst auch mit unserem Reisebericht beginnen. ;-)

Deine Blumenbilder aus dem OHOA gefallen mir besonders gut.
Der Sand hier hatte übrigens am frühen Morgen eine dünne Kruste, und wenn man also eine jungfräuliche Spur zog, hat der Sand auch getragen. Da ich aber auf Uwe´s Spur gefahren bin, gab es keine Kruste mehr, und der Eieruhrensand hat die Räder unbarmherzig fest gehalten.
Vielen Dank, dass wir vor euch fahren durften. Andernfalls hätten wir uns selbstverständlich auch eingegraben. ;-) ;-)
Zum Nerven beruhigen erst mal ein paar völlig vertrocknete Pilze geknipst, bisschen ablenken, und dann voller Konzentration das Hindernis angehen.
Das nenne ich eine klassische Übersprunghandlung. ;-)
Ruth und Uwe wollen endlich mal so einen Ziegenmelker zu Gesicht bekommen. Also bewaffnen wir uns mit unseren Lampen und versuchen den Sänger zu verorten. Das gelingt auch, allerdings ist der Vogel wenig kooperativ und fliegt mehrmals auf und davon, kaum daß ihn der Lichtstrahl getroffen hat. Ein Foto gelingt nicht, aber immerhin haben wir die Nachtschwalbe sitzen und fliegen gesehen.

Dieser Nightjar war wirklich doof. Ich musste mir inzwischen sagen lassen, dass man diese Vögel anderswo ohne Probleme beobachten kann. Vielleicht hätten wir ihn vorab nicht auf unsere Wunschliste setzen sollen. ;-)

Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel deines Reiseberichts.

Liebe Grüße
Uwe
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29 Okt 2017 15:53 #494813
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Liebe Gudrun,

wenn man mal bei Tauben und Krähen angelangt ist, hat man wohl verloren, dann ist es um Einen geschehen.... :lol: :sick: :silly:
Im Ernst: was wäre die Bushkulisse soundmässig wert ohne das charakteristische Gurren der diversen Tauben? I love it. B)

Lieber Uwe,

"Vielleicht sollten wir demnächst auch mit unserem Reisebericht beginnen." Hier mag ich dir beim besten Willen nicht widersprechen, zumal ihr ja erst noch fast drei Wochen Vorlauf abzuarbeiten hättet. :)

Die Geschichte mit dem Nightjar musst du so sehen, daß aus Gründen der Dramatik es zwingend notwendig war, sich erstmal langsam des Themas anzunähern, also zuerst mal hören, dann sehen, und schliesslich gibt´s doch noch Fotos. Anders wäre es doch langweilig. ;)

Viele Grüße,
Matthias
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29 Okt 2017 17:16 #494820
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"Quickie" auf´m Okavango

Schon vor Fünf Uhr stehen wir fertig gerichtet am Bootssteg, vielleicht geht es ja doch schon bissle früher los? Nein, pünktlich kommt der Chef, offensichtlich muß er selber ran. Wahrscheinlich, so mutmaßen wir, sind die Guides nicht herbeordert worden, weil Nichts los ist, denn die Boote liegen alle vertäut am Steg. Von wegen "fully booked".

Wir fahren flussaufwärts, und sogleich erwarten uns die ersten Tiere.


Es geht aber nicht mit Vögeln los, sondern dem hier im Lodge-Bereich ansässigen Buschbock.


Aber dann geht es Schlag auf Schlag. Black-eyed Bulbul.


Pied Kingfisher vor der Brutwand.


Reed Cormorant


An ihr hier wären wir fast vorbei gefahren, nur mein Protest lässt uns umdrehen. So schön frei sieht man die Little Bittern, oder Zwergrohrdommel eher selten.


Dann folgt ein hier wohl übliches Prozedere, das ich aber noch nicht kenne. Wir passieren einen Schreiseeadler auf einem Baum, und unser Guide halbiert einen Tigerfisch, steckt einen Papyrushalm durch diesen und schmeisst ihn ins Wasser. Ich stelle also auf den schwimmenden Leichnam scharf, bereit um im genau passenden Moment abzudrücken. :sick: Der Adler lacht sich eins, holt sich den Fisch, und auf meinem Foto befinden sich genau an der richtigen Stelle--Wassertropfen.


Mit der zweiten Hälfte des Fischs gibt es einen weiteren Versuch, ich nehme sehr viel weniger Tele--und bin wieder viel zu langsam.
Auch von meinen Tourbegleitern kommen dauernd Kommentare wie: "ääh, alles unscharf, zu spät abgedrückt, alles matschig, das Boot schaukelt, so kann ich nicht arbeiten... " Die Stimmung ist etwas unlocker, auf jeden Fall wird es morgen Verbesserungspotential geben.
Dabei ist der Ausflug sehr schön, das Licht ist gut, Vögel gibt es ohne Pause, aber das Gemeckere mag nicht aufhören. :pinch: :blink:


Irgendwie sieht selbst der Malachite Kingfisher doof aus, irgendwie viel zu bunt.


Little Bee-eater


Schlangenhalsvogel und Riedscharbe trocknen einträchtig neben einander ihr Gefieder.


Wir passieren einen weiteren Fish Eagle. Er muss sich allerdings sein Abendbrot selbst besorgen.


Dann finden wir zwei ruhende Scherenschnäbel auf einer flachen Sandbank. Es fällt mir auf, daß der Guide sehr vorsichtig fährt, um möglichst keinen Wellenschlag zu verursachen und die Vögel nicht zu verscheuchen. Das gefällt mir sehr gut.


Das schöne Abendlicht zaubert dann doch noch einen glücklichen Gesichtsausdruck ins Antlitz. B)


Ein weiterer Malachite sitzt im Schilf an, und nun mag mir auch die Farbzusammenstellung gefallen, dank der flacheren Sonne.


Das Licht schwindet jetzt sehr schnell, die letzten Strahlen erreichen einen weiteren Darter.


Und nochmals so ein Schwingentrockner, er will wohl nicht nass seinen Schlafplatz aufsuchen.


Die Panzerechse liegt schon im tiefen Schatten, und so beenden wir den Teilbereich "Birding" der Tour. Bleibt noch der Bereich "Romantik". :silly:


Sunset am Panhandle.



Pünktlich nach eineinhalb Stunden sind wir zurück, und auch wenn nicht alle Motive zufrieden stellend abgelichtet wurden, bin ich mit der etwas aus der Not geborenen Cruise durchaus nicht unzufrieden.
Wir schlendern zurück auf unsere Site und bereiten unser mondänes Abendessen zu, ich glaube mich an Bele´s Couscous zu erinnern.
Da nun ein paar Tage nach Vollmond selbiger wieder später erscheint, versuche ich mal wieder ein paar Langzeitbelichtungen, allerdings ist das hier zwischen all den Bäumen gar nicht einfach.



Nach einem geruhsamen Abend am Lagerfeuer freuen wir uns auf den morgendlichen Ausflug mit unserem Guide Otto.
Plötzlich platscht es laut direkt unterhalb meines Zeltes, wir leuchten Richtung Wasser, und ein Koloss von Hippo bricht durchs Schilf auf und davon.
Später schnarcht mal wieder eine Schleiereule, und ein Woodfords-Kauz singt ab und zu ein paar Strophen die ganze Nacht hindurch.


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 29 Okt 2017 17:51 von fotomatte.
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29 Okt 2017 17:21 #494822
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Hallo Matthias,

ich bin noch dabei und zwar gerne. Der Malachite sieht aus wie eine neue Art. Auf den ersten Blick
dachte ich das wirklich. Mal schauen, was Du von der nächsten Tour so mitbringst und was die Eulenmuckels mit
ihrer Panzerfaust so ausrichten konnten.

Viele Grüße
Carsten
Letzte Änderung: 29 Okt 2017 18:27 von casimodo.
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