THEMA: "Unter Eulen und anderen Käuzen-- die O S T 2017"
17 Okt 2017 22:22 #492948
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  • tigris am 17 Okt 2017 22:22
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Lieber Matthias,

das war für mich jetzt eine sehr schöne, unthaltsame, aber auch emotionale, Kombination heute Abend:

Zuerst hab ich den Dokumentarfilm "Könige der Wüste" über die 5 Musketiere in der Namib angeschaut (hier war es eher traurig) :huh: :(
und dann deinen Bericht mit Fotodokumentation Eurer, aus Deiner Sicht, letzten Etappe gelesen .... ;) Sehr spannend und mitreißend beschrieben. Wobei ich doch auch das ein oder andere Mal schmunzeln musste. Auf dem Tisch ist mir besonders die Ginflasche ins Auge gesprungen :silly: :woohoo: :silly:

Ich freu mich auf den nächsten Abschnitt und natürlich auf die Kommentare der Teammitglieder (gell Bele und Ruth!) :) Das macht das Mitreisen noch unterhaltsamer.

Liebe Grüße Simone
Historie meiner 15 bisherigen Reisen ins südliche/östliche Afrika => 11/2001: NAM die Erste * 12/2003 - 01/2004: NAMIBIA Südtour * 03/2005: NAMIBIA ein runder Geburtstag in Windhoek/Tour mit Witti + Landy * 12/2007 -01/2008: NAMIBIA Südtour zum 2. mit Familie * 10-11/2008: Kurztrip nach NAM/wieder ein runder Geburtstag * 03/2011: NAMIBIA ~ Hochzeit der Schwägerin in Windhoek und kleine Tour * 09-10/2013: TANZANIA ~ 4 Wochen Familienbesuch * 12/2014 - 01/2015: NAM zum ersten Mal mit Dachzelt unterwegs * 07-08/2016: SÜDAFRIKA ~ 4 Wochen Kap und Gardenroute/Familienbesuch * 05/2018: KTP und mal wieder der Süden von NAMIBIA * 01-02/2020: NAMIBIAS Norden, Caprivi und ein bißchen BOTSWANA * 08-09/2021: BOTSWANA ~ Private Campingtour mit Bushways * 09/2O22: 3 Wochen SÜDAFRIKA mit Fokus auf Familie und Drakensbergen * 08-09/2023: BOTSWANA ~ 2. Private Campingtour mit Bushways * 02-03/2024: NAMIBIA ~ KTP und Südtour *
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18 Okt 2017 19:00 #493088
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  • franzicke am 18 Okt 2017 19:00
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Huhu Matthias,
bei dir muss ich natürlich heute auch gleich noch einsteigen - mit diesem Abschnitt deines Berichts ist es ja fast ein bisschen wie die eigene Reise revue passieren zu lassen. Oft haben wir in unseren ersten gemeinsamen Tagen in diesen wunderbaren Flussbetten an euch gedachtt, am Signal Hill von euch gesprochen (sogar versucht, euch telefonisch zu erreichen :silly: ) und dann aber im Hoarusib so was von darauf geachtet, dass wir nur ja nicht versehentlich in die Rechtsabbiegung geraten :woohoo:
Aber ganz ehrlich, du beschreibst die Stimmung ja so außerordentlich schön, dass es fast schon Lust macht ... aber ich glaube, doch nur fast. Ganz ohne fast gefallen mir deine Bilder extrem gut - sie lassen mich sofort wieder schwelgen, denn dieses Stück Natur so zu erleben ist schon ein ganzganz großes Geschenk!
Danke fürs Zeigen und Erzählen, viele Grüße
Ingrid
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18 Okt 2017 20:46 #493103
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  • fotomatte am 18 Okt 2017 20:46
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Hallo Mädels,

@ tigris : Simone, nachdem ich mir gerade einen GT genehmigt habe, gibt es gleich ein neues Kapitel. Damit du was zum Schmunzeln hast. :lol:

@ franzicke : Schau, schau, die Ingrid ist wieder zurück. Hat die Verbindung geklappt am Signal Hill? :whistle:
Danke für dein Lob, es freut mich ungemein.

Viele Grüße,
Matthias
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18 Okt 2017 21:00 #493104
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Montag, 07. August : Hoppel, hoppel, Hoarusib

Kurz nach sechs Uhr graut der neue Tag, ich habe herrlich geschlafen, völlig ungestört von Eulen, Käuzen, Geckos oder Ziegenmelkern, lediglich der volle Mond hat mich mit seiner Helligkeit ab und an irritiert.




Auch die Reisegefährten sind offensichtlich ausgeschlafen, und bevor wir weiter auf der Piste hoppeln, verteilen wir uns in Erwartung des Sonnenaufgangs im Rivier.


Kurz vor Sieben Uhr ist es soweit, die Sonne strahlt die oberen Bergkuppen an.


Kurz darauf glüht der ganze Berghang.


Und dann erreicht sie auch das Flusstal.


Die flachstehende Sonne nutze ich für ein paar Blumenbilder.






In der Sesamblüte hat eine Wespe die Nacht geschützt zugebracht.


In völliger Ruhe und Einsamkeit geniessen wir unser sonniges Frühstück, bevor wir zusammen packen und ziemlich pünktlich gegen 8.30 Uhr wieder den Track unter die Räder nehmen.
Kaum um die erste Flussbiegung rum, halten wir auch schon wieder. Hier gibt es viele Palmen, und in den Wedeln tummeln sich Rosenköpfchen und Weber. Da das Ganze im vollen Gegenlicht liegt, spare ich mir das Anpirschen und begnüge mich mit der Szenerie des morgendlichen Flusstals.






Immer öfter müssen wir solche Kieselfelder passieren, die ziemlich nervig zu fahren sind, ausserdem verlieren wir immer wieder mal die Spur, denn in den Steinen sind Fahrrillen praktisch nicht auszumachen.
Im Laufe des Vormittags, die Muckels sind voraus gefahren, haben wir eine Passage Sand zwischendurch. Ich bleibe genau in Uwe´s Spur, und ganz fix stecke ich wieder fest. Heute stoppe ich sofort den Motor, wir buddeln die Fahrspur frei zurück bis auf soliden Grund. Dann packen wir wieder die drei Bretter unter die Räder, dazu noch ein paar Steine. Schliesslich probiere ich zurück zu fahren, Bele schiebt an der Motorhaube, was ihr eine feine Ganzkörperdusche mit feinstem Dust einbringt. Aber, wir kommen frei. Nachdem das Auto auf sicherem Boden steht, kommen Ruth und Uwe angetrabt, um zu schauen, wo wir bleiben. Hier wäre ein funktionierender Funk echt von Vorteil gewesen. Eigentlich könnten wir jetzt weiter fahren, nur noch die Bretter einsammeln. Die aber sind komplett unter Sand begraben, und wir schaffen es mit buddeln und sondieren nur, ein einziges Brett ans Licht zu befördern. Zwei Bretter also müssen wir dem Flussgott des Hoarusib als Opfer bringen.
Der Sand hier hatte übrigens am frühen Morgen eine dünne Kruste, und wenn man also eine jungfräuliche Spur zog, hat der Sand auch getragen. Da ich aber auf Uwe´s Spur gefahren bin, gab es keine Kruste mehr, und der Eieruhrensand hat die Räder unbarmherzig fest gehalten.


Aber auch sonst hält der Hoarusib manche Herausforderung bereit, etwa die ein oder andere Ausfahrt aus dem tieferen Flusstal auf eine höher liegende Etage.


Hier hat Uwe mit der Anhängerkupplung einen ordentlichen Wacker gestreift, wodurch die komplette Stoßstange nach oben geschoben wurde. Blöd nur, dass der Camperaufbau mit zwei Spannketten an der Stoßstange verzurrt ist, und die Ketten nun lose rumhängen.
Wir können aber dank Uwe´s Feldbesteck die Kettenspanner soweit anziehen, dass der Aufbau wieder fixiert ist.
Ich dafür habe diese Stelle nicht ganz bis nach oben geschafft, kurz vor der Kuppe bleibt der Hilux stecken. Also wieder zurück rollen lassen, und erst mal die zwei Fahrspuren ordentlich gepflastert, dann klappt es beim zweiten Versuch problemlos.
So vergeht Minute um Minute, ohne dass wir nennenswerte Strecken zurück legen.


Die Landschaft aber, das will ich extra betonen, begeistert mich absolut, und da wir immer wieder halten müssen, um nach der besten Fahrspur zu suchen, drücke ich auch ein paar Mal auf den Auslöser.


Das Weitergehoppel gibt es in einem weiteren Kapitelchen, demnächst hier.
Bis dahin,
viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 18 Okt 2017 21:46 von fotomatte.
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19 Okt 2017 09:53 #493144
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  • Topobär am 19 Okt 2017 09:53
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Ja, man kommt im oberen Hoarusib wirklich nur sehr langsam voran. Um die Strecke wirklich genießen zu können, ist es meiner Meinung nach am wichtigsten, ohne jede Zeitvorgabe unterwegs zu sein. Wenn es einem egal ist, ob man einen Tag oder 3 Tage für die Strecke braucht, kann man die grandiose Landschaft viel mehr genießen, als wenn man den Druck hat, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Strecke bewältigt zu haben. Dann lebt man immer in der Sorge, was für Schwierigkeiten das Flussbett noch für einen bereit hält.
Wir hatten damals auch nur zwei Tage für die Strecke von Purros nach Opuwo eingeplant. Ich werde das Tal auf jeden Fall noch einmal fahren. Dann aber ohne jede Zeitvorgabe und in der für das Fahrzeug und mich angenehmsten Geschwindigkeit und mit mehr Zeit um das Tal auch außerhalb des Fahrzeugs zu erkunden.
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19 Okt 2017 16:35 #493196
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  • Champagner am 19 Okt 2017 16:35
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Topobär schrieb:
Ich werde das Tal auf jeden Fall noch einmal fahren. Dann aber ohne jede Zeitvorgabe und in der für das Fahrzeug und mich angenehmsten Geschwindigkeit und mit mehr Zeit um das Tal auch außerhalb des Fahrzeugs zu erkunden.

Das klingt nach einem guten Plan (und ich kann nebenher meine Wanderung machen und dich als Begleitfahrzeug buchen :laugh: ). Nein im Ernst - ich hatte schon auch den Eindruck, dass wir uns ein bisschen gehetzt gefühlt haben, weil wir auch schlecht einschätzen konnten, wie es weitergeht. Wenn ich jetzt wieder Mattes Fotos sehe, werde ich richtig wehmütig, weil so vieles an Schönem und Spannendem nur im Vorbeihoppeln zu sehen war und viele kleine Ecken einfach unentdeckt bleiben mussten. Als wir diese Familie gesehen haben, fand ich die Vorstellung so schrecklich, dass die Kinder dort die tollsten Bedingungen für kleine Abenteuer gehabt hätten, aber dazu sicher keine Zeit gewesen ist.

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 19 Okt 2017 16:35 von Champagner.
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