Montag 06. Februar :
Die Nacht war nicht so der Brüller, der Fuß hat ziemlich gepocht. Ich habe ihn höher gelagert, damit er nicht ganz so stark anschwillt, dafür kann ich mich kaum umdrehen. Irgendwann wird es wieder hell, und ich kann aufstehen.
Nach dem Frühstück packe ich gemütlich zusammen und verlasse den Park. Hat mir wieder prächtig gefallen hier. Irgendwann möchte ich den Acht-Tage-Trail nochmals gehen.
Die Wolken lösen sich schnell auf, es wird wieder heiss.
Hier hat es unlängst geregnet, und unzählige dieser Lilien sind voll erblüht.
An einem Holzmasten entdecke ich einen winzigen, unserem Kleinspecht sehr ähnlichen Cardinal Woodpecker, der hier seine Wohnung gezimmert hat. Er sitzt am Stamm, trommelt ein paarmal, woraufhin das Weibchen rauskommt und er dafür in der Höhle verschwindet. Aha, Wachablösung, oder besser Brutablösung.
Über Büllsport fahre ich auf der C 14 auf einer kurvenreichen Strecke durch die Berge zurück nach Solitaire.
Kurz vor Solitaire schreiten zwei Sektetäre über die Steppe. Es sind meine ersten dieser Tour, in der Etosha, wo ich sie eigentlich erwartet hatte, haben sie sich nicht gezeigt.
Secretary Bird im Hitzeflimmern.
In Solitaire mache ich wieder Mittagsrast, dann nehme ich das kurze Reststück bis zum Camp Gecko unter die Räder. Dort haben wir ja letztes Jahr unseren Abschluss gehabt, und da es uns dort so gut gefallen hat, will ich auch dieses Mal dort meine letzte Nacht verbringen.
Endlich mal ein Schwarzbrust- Schlangenadler.
Greater Kestrel, oder Steppenfalke.
Im Camp Gecko checke ich ein, die Camps sind alle frei, und so wähle ich wieder das Eagle´s View mit seiner namensgebenden, berauschenden Aussicht.
Da es wieder brüllheiss geworden ist, setze ich mich unter das Schattendach, mache mich an die Vernichtung meiner Vorräte an Kaltgetränken und glase immer wieder die unter mir liegende Steppenlandschaft ab. Ich kann viele Springböcke, Bergzebras und Gemsböcke ausmachen, sowie einen Sekretär, der langsam angesegelt kommt und dann in weiten Bögen zu Boden gleitet. Lange sieht er sich um, und dann steigt er in die gemauerte Wildtränke. Er scheint kühle Füsse zu mögen, denn er steht eine gute Zeit im Wasser. Ein paarmal nippt er auch. Irgendwann hat er genug, und er begibt sich auf die Pirsch.
Dafür kommen nun Oryx´ans Wasser, Herden davon. Kaum ist eine Gruppe fertig, stehen schon die nächsten in Warteposition.
Da der Bericht nun auch in den letzten Zügen liegt, hier noch einmal ein Rätselvogel. Wie heisst er wohl?
Langsam sinkt die Sonne, und nun beginnt die Zeit der Bergzebras an der Tränke. Sie sind aber sehr vorsichtig und nähern sich nur langsam, um dann kurz vor dem Ziel plötzlich wieder davon zu stieben, ohne ersichtlichen Grund.
Nun denn, der letzte Sunset, der letzte Sundowner.
Weit geht der Blick über die Namib- Ebene.
Der letzte Abend dieser Tour bricht an, während in meinem Rücken in den Bergen ein heftiges Wetterleuchten einsetzt.
Ich koche zum letzten Mal ein üppiges Abendessen, um die letzten Vorräte aufzubrauchen, und dann sitze ich in der Dunkelheit und geniesse den warmen Abend.
Kosten: Camp Gecko 150.- Nam$
Viele Grüsse,
Matthias