15. Januar :
Heute also wieder ein Tag auf dem "Mighty Sambesi".
Nachdem mir letztes Jahr der Bootstrip so gut gefallen hat, haben wir direkt wieder eine Orni-boat-cruise gebucht. Start soll um 7.00 Uhr sein, Dauer vier Stunden.
So gilt der erste Blick natürlich dem Wetter, und glücklicherweise haben sich die Wolken von gestern ( fast ) alle wieder aufgelöst.
Die Sonne scheint, alles super.
Sambesi Sunshine
Und sogleich startet das bunte Vogelfeuerwerk.
Malachite Kingfisher
Brown-hooded Kingfisher-Braunkopfliest
Pied Kingfisher-Graufischer
Giant Kingfisher
Nachdem wir mit den verschiedenen Eisvögeln durch sind, folgt der Rest der Truppe, die man hier so erwarten darf.
African Finfoot-Binsenralle, ein Weibchen
Water Dikkop-Wassertriel
African Darter-Schlangenhalsvogel
Green-backed Heron-Mangrovenreiher
Viermal entdecken wir einen Trumpeter Hornbill, der völlig ungeniert den Fluß überfliegt und ohne Kontrolle in Angola einreist. Leider zu weit weg für ein Foto, aber was für ein Riesenviech. Einmal bekommen wir auch eine Kostprobe seines "Instruments", mächtig gewaltig.
Gegen 11.00 Uhr meldet sich das tägliche Gewitter, welches von Angola her aufzieht, und wir steuern wieder den sicheren Hafen an.
Gewitter über dem Sambesi
Wir fahren nach Katima Mulilo, um unsere Vorräte aufzufüllen und den Tank voll zu machen, und dann wollen wir mal schaun, ob wir die Turakos finden.
zuerst aber gilt es diesem Sunbird, der mich mal wieder vor Bestimmungsprobleme stellt. Eigentlich kann es nur ein Coppery Sunbird sein, aber wohl mal wieder so ein unausgefärbter Jungvogel. Da hat der Newman´s leider Lücken, die Jugendkleider fehlen fast durchwegs.
dann aber, ihr Krächzen verrät sie, finden wir die Turakos. Leider sitzen sie weit oben in dichten Baumkronen ( dunkel ) mit völlig abgesoffenem, überstrahltem Himmel ( hell ) dahinter. Denkbar schlechte Voraussetzungen für ein ordentliches Bild.
Die ebenfalls wieder anwesenden zwei Woodsford-Käuze sitzen aber noch schlechter zu fotografieren in einem Wirrwarr von Ästen, dass ich mir nicht mal die Mühe eines Versuchs mache.
Kurt kommt vorbei und fragt uns, ob wir einen Versuch wagen wollen, um die Pel´s Fishing Owl zu finden. Na klar, wenn es bis Sonnenuntergang nicht regnen sollte, werden wir es versuchen.
in die einbrechende Nacht tuckern wir los und umrunden Hippo-Island, um dann den Channel langsam zurück zu fahren.
Dabei leuchtet Kurt mit einem Strahler, gespeist von einer riesigen Autobatterie, das Ufer und besonders die grosskronigen Bäume direkt über dem Wasserrand ab.
mehrfach finden wir solche Schlafplatzgesellschaften von Little Bee-eaters, die sich ganz eng zusammen gekuschelt haben.
Finfoot, diesmal ein Männchen
Einem besonders ausladenden Baum schenkt Kurt besondere Aufmerksamkeit, denn hier sitzt die Fischeule wohl besonders gerne. Aber nichts ist zu sehen, keine Augen reflektieren das Licht.
Langsam tuckern wir weiter, und von hinten zünde ich nochmals mit meiner LED-Lampe ins Geäst--und da, tatsächlich, blitzen zwei knallrote Augen auf.
Kurt bringt das Boot in Position, und wir können die Eule auch sehen, aber wie wir es auch anstellen, immer ist ein Ast vor dem Vogel, richtig frei bekommen wir ihn nicht. Bild gibt es also keines, aber hey, wir haben sie gefunden.
Eine weitere, undokumentierte Szene passiert, als wir ein grasendes Hippo an Land entdecken. Ich bitte Kurt, etwas näher ran zu fahren, als es schon im selben Augenblick platscht, und zeitgleich Kurt dem Aussenborder die Sporen gibt. Wir hatten das noch ziemlich kleine Junge, welches sich unter Mami versteckt hatte, nicht gesehen, und die besorgte Mutter ging ohne Vorwarnung direkt zum Angriff über. Sie taucht genau da auf, wo wenige Sekunden zuvor unser Boot dümpelte, reisst das Maul auf und schreit uns ihren ganzen Unmut entgegen.
Wir beschliessen den Abend in der Lapa und stossen auf unsere Exkursionen an. Die Liste hat heute wieder ordentlich Zuwachs bekommen.
Der neue Tag sieht uns wieder am Sambesi, aber runde vierzig Kilometer stromab.
Dranbleiben,
Matthias