18. Januar :
Im ersten Morgengrauen trällert und zwitschert es aus jedem Busch, und auch wenn die Wolken die Oberhand haben, starten wir zu einem Walk flussabwärts, denn Frühstück gibt es sowieso erst um 8.00 Uhr.
wieder mal ein allgegenwärtiger Perlkauz.
Immer wieder kichert eine Hyäne von der anderen Seite, und nach einer Weile finden wir sie auch mit dem Spektiv, es sind sogar drei Tiere, die durch die Wiesen patroullieren. Weitere Grosssäuger aber sind auch heute nicht auszumachen.
die Lodge, das grosse Gebäude ist die doppelstöckige Lapa mit Bar.
Bemerkenswert sind noch drei schaukelnde Wiesenweihen, die ich erstmals in Afrika sehe. Sie brüten auch in Deutschland und verbringen die Wintermonate lieber hier in der Wärme.
Nach dem ausgiebigen Frühstück packen wir zusammen und bezahlen. Geregnet hat es übrigens die ganze Zeit seit unserer Ankunft nicht mehr. Hätten wir auch zelten können, aber die Nacht in den wirklich ausgezeichneten Betten und die Vollverpflegung war ihr Geld wert.
Wir rumpeln über die Schlaglochpiste zurück zur B 8 und sind sogleich bei der namibischen Grenze. Das Prozedere ist das Gleiche wie am Flughafen, Meldezettel ausfüllen, mürrische Fragen beantworten, vor dem Schlagbaum müssen wir das Auto mal wieder in ein grosses Buch eintragen, dann aber hebt sich selbiger, und wir fahren über die Brücke auf die botswanesische Seite.
Hier begrüssen uns noch vor dem Grenzergebäude ein Trupp "neuer" Vögel.
Eastern Paradise-Whydah-Spitzschwanz-Paradieswitwe
Wir entern das Gebäude, und eine freundlich lachende Beamtin wünscht uns einen "Guten Morgen", sie fragt auch noch, wie man das in unserer Sprache sagt. Fast akzentfrei wiederholt sie es. So etwas ist mir in Namibia noch nie passiert, und wir unterhalten uns mit den beiden Damen eine Weile, um dann bei der zweiten Beamtin unsere Strassengebühren zu bezahlen. Die fälligen 150 Pula können wir mit 200 Rand bezahlen, und dann wünscht man uns einen schönen Aufenthalt in ihrem schönen Botswana. Ich bin geplättet von der Freundlichkeit, und man merkt deutlich den Stolz auf das eigene Land.
Ohne Kontrolle unserer Lebensmittel fahren wir weiter, und schon bald biegen wir nach rechts Richtung Kachikau ab.
Wir halten bei einem Rastplatz unter zwei riesigen Baobabs, und beobachten die hier ansässigen Büffelweber.
Red-billed Buffalo-weaver
Baobab
auf der anderen Seite reicht der Blick weit über die Chobe Plains nach Namibia zurück. Hier erstreckt sich bei hohem Wasserstand der Lake Liambezi.
Was uns hier entlang kleinerer Streusiedlungen sofort positiv auffällt, ist die mangelnde, in Namibia leider allgegenwärtige, Vermüllung der Landschaft mit Plastiktüten. Die kleinen Anwesen sind alle gekralt und sauber gehalten.
malerischer Baobab
Direkt mit dem Ortsende Kachikau endet der Teer, und die Pad geht nahtlos in eine ausgefahrene Tiefsandspur über.
Nun geht es eher langweilig durch das Chobe Forest Reserve, wobei mit "Wald" die Vegetation nicht wirklich treffend beschrieben ist. Es ist eher öder, niedriger Mopanebusch, ab und an gibt es auch einmal Gruppen höherer Bäume.
Wir erreichen das Gocha Gate, zeigen unsere Reservierung, tragen uns ins Grosse Buch ein, und fahren weiter.
Kurz nach dem Gate kommt rechts eine kleine Pfanne im Busch. Hier halten wir und peilen die Lage. Säuger sind keine am Wasser, aber Vögel hat es eine ganze Menge.
Greater Spotted Cuckoo-Häherkuckuck. Eine der wenigen Vogelarten, bei denen die Jungvögel ( im Bild ) schöner aussehen als die Altvögel.
wir passieren die Gocha Hills, und die Landschaft wird abwechslungsreicher.
bei der Xakatsaa Pan finden wir diese junge Löwin vor einem Löwenbuschverhau ( danke, lilytrotter ). Zu gerne würde ich mal ins Innere dieser "Burg" blicken, denn man sieht, dass die Katze ein pralles Gesäuge hat, und ich bin mir sicher, dass die nächste Generation der legendären Savuti-Löwen dort versteckt ist.
wie eine Sphinx bewacht sie den heiligen Kral.
in einer der hier zahlreichen Pfützen schwimmen ein paar Knob-billed Ducks-Höckerenten, die sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
sie putzen sich ausgiebig, dass es nur so spritzt.
Dann erreichen wir das Savuti Camp und tragen uns schon wieder in´s grosse Buch ein.
Wir beziehen unsere Campsite, schlagen die Zelte auf und genehmigen uns einen Lunch, bevor wir unseren Nachmittags-Drive starten.
Davon handelt der nächste Teil.
Kosten der Camps in Botswana: nach Preisliste. Ich habe alle Camps und die NP-Eintritte komplett über "Botswana Footprints" buchen lassen. Das hat bestens funktioniert, und ich habe für den hasselfreien Buchungsvorgang 500.- Pula und die Gesamtrechnung mit einmaliger Buchung per KK bezahlt. Absolut empfehlenswert.
liebe Grüsse,
Matthias