17.12.2016 - Der Game-Drive Richtung Cengeni Gate und ein Raub im Camp...
Um halb drei starteten wir zu unserem ersten "richtigen" Game Drive des Urlaubes. Wir fuhren Richtung Cengeni Gate, es ging also weiter westlich.
Unsere erste Sichtung war ein Ranger auf einem 2-Rad - sowas sieht man auch nicht oft im Nationalpark.
Die Impalas hatten bereits Nachwuchs und die Kleinen standen entweder im Schatten oder lagen versteckt im hohen Gras.
Das Wasserloch lag auf dem ersten Blick idyllisch, aber verlassen da...
Bei genauerem Hinsehen, hatten es sich jedoch drei Rhinos dort bequem gemacht. Im Hintergrund versteckte sich sogar noch eine Giraffe.
Am Mphafa Hide legten wir einen Stopp ein, auf dem Weg zum Hide war uns etwas mulmig, da die Seitenbespannung teilweise riesige Löcher bereit hielt...
Am Hide selber erwartete uns - abgesehen eines vorwitzigen Vögelchens - nicht allzu viel. Die Aussicht war sehr schön, es gab Wasser und Spuren, aber auch nach einiger Wartezeit passierte nichts und wir setzten unseren Weg fort.
Auch das nächste Wasserloch war nicht viel los, dafür gab es dort hübsche Seerosen!
Wenig später trafen wir wieder auf Rhinos...
... und auch Büffel ließen sich blicken.
Nach dem Abzweig zum Gate, den wir rechts liegen ließen, kamen wir ein einer Schlammsuhle vorbei und dieses wurde gerade von zwei Rhinos angesteuert.
Wir stoppten den Motor und die beiden kamen immer näher, bis sie das Wasserloch schließlich erreichten.
Es ist immer wieder toll, diese faszinierenden Tiere aus der Nähe beobachten zu können. Eins schickte sich sogar an, sich im Schlamm niederzulassen und wir waren begeistert...
Die Oxpecker/Madenhacker verfolgten aufmerksam das Geschehen.
Bis sie schließlich wieder an einer kleinen Kopfwunde weiter rum nagten.
Wir beobachteten die beiden Kolosse eine ganze Weile lang aus nächster Nähe, bevor wir vorsichtig weiterfuhren.
Der Weg endet in einer Sackgasse, wo der White Umfolozi im Tal die natürliche Grenze des Parks bildet. Es ist ein wunderschöner Fleck und die Aussicht ist fantastisch.
Es war bereits 17:00h und wir mussten uns auf den Rückweg zum Camp machen - schließlich wollten wir ja nicht im Dunklen grillen...
Ein Warthog hatte es sich in einer Kuhle bequem gemacht, leider konnten wir es aus unserer Position nicht sehen und scheuchten es auf, als wir weiterfuhren.
Auf unserem Rückweg sahen wir mehrere Vögel...
Rufous-naped lark/Rotnackenlerche
Red-backed shrike/Neuntöter
In der schönen, hügeligen Landschaft entdeckten wir außerdem Zebras, Giraffen, weitere Büffel, eine Leoparden Schildkröte, noch ein Rhino und ein männliches Nyala.
Bei dieser Giraffe konnten wir genau beobachten, wie sie mit ihrer Zunge die Blätter abstreift...
Elefanten sahen wir leider während des gesamten Drives nicht.
Dafür hüpfte uns noch dieser African hoopoe/Wiedehopf über den Weg - leider ist die Aufnahme durch die Frontscheibe nicht so gelungen...
Während die Impala Mamis ihre Kleinen zu ihrem Nachtlager führten...
... kündigte sich im Tal bereits der Sonnenuntergang an.
Unser Corolla hatte den ersten Drive im Hluhluwe gut überstanden und sein Schatten sah auf einmal schon fast wie der eines Geländewagens aus...
Ein letzter Blick ins Tal, bevor wir um kurz nach sechs im Camp eintrafen.
Nach den schönen Eindrücken des Tages erwartete uns im Küchenzelt ein nicht funktionierender Kühlschrank...
Wir packten das Fleisch und alle empfindlichen Lebensmittel in den Gefrierschrank, der zumindest noch etwas kälter war... Während Markus sich um den Grill kümmerte, fuhr ich zurück zur Rezeption - diese war jedoch nur bis sechs besetzt und somit kam ich unverrichteter Dinge zurück. Auch unter der angegebenen Rufnummer im Küchenzelt erreichten wir niemanden. Unsere Stimmung war prima
, denn ab 22.00h wird der Strom und somit auch der Kühlschrank im Camp ja komplett abgestellt.
Es nutzte nix, wir mussten hoffen, dass unsere Vorräte diese Strapazen aushalten würden...
Ich kochte Kartoffeln und machte Salat, während Markus den Grill, unsere Steaks und Schafskäsepäckchen im Auge behielt. Zumindest am ersten Tag konnten wir unser Filet ja unbedenklich genießen!
Der Grill im Tented Camp steht außerhalb der Umzäunung - da ich den Teller mit dem Fleischsaft nochmals abgespült hatte, kam Markus kurz zu mir hoch auf die Veranda... Er kam rein, ich gab ihm den Teller, er drehte sich wieder um und... sprang mit Geheul und einem riesen Satz in Richtung Grill!!!
Ich hörte nur Geschrei, Geheul und weitere unidentifizierbare Geräusche...
Ein Blick nach draußen verriet, dass Markus zwei Hyänen vom Grill verjagte!
Allerdings waren diese schlauen Tiere schneller gewesen...
... zwei wunderschöne Filetstücke sowie ein Schafskäse waren futsch! Übrig blieb uns ein kleines Stückchen Fleisch (ca. 150g von 600g) und ein Schafskäse.
Markus schnaubte und tobte - seine Schmerzgrenze war heute definitiv überschritten worden. Erst der Kühlschrank, dann die Hyänen, das war zuviel! Mir imponierte es hingegen eher, wie tapfer er trotz der Hyänen zum Grill gerannt war...
Das Abendessen fiel entsprechend mager und wortlos aus. Deshalb gibt es heute auch mal kein Foto vom Essen...
Die Hyänen ließen sich nochmal kurz blicken (dieses Mal hörten wir sie jedoch), schnupperten am Grill und verzogen sich dann in die Nacht. Markus sammelte die übrig gebliebene Alufolie vom Boden auf, bevor sich noch ein Tier daran verschluckte und wir saßen bis neun draußen und lauschten den Geräuschen, bevor wir nach einer kurzen Dusche im Bett verschwanden.
Gute Nacht!
Tageskilometer: 130