THEMA: Caprivi satt
07 Apr 2019 21:11 #553373
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29. Januar; Nyae-Nyae Consevancy

Eigentlich sollte es heute weiter gehen nach Botswana zu den Tsodilo Hills, aber schon gestern war für uns klar, dass wir hier noch wenigstens einen Tag dranhängen müssen.


Zum Sonnenaufgang geniessen wir ein Heissgetränk und lauschen dem üppigen Vogelkonzert.
Während wir frühstücken, kommen auch die beiden jungen San von gestern Abend zurück, und wir bezahlen die Übernachtung sowie den Eintritt für die Conservancy in Höhe von 30.- Nam$.
Wir lassen uns erklären, wo genau die richtige Campsite zu finden ist und sagen eine weitere Übernachtung zu.
Dann packen wir zusammen und fahren los, um uns die Campsite anzuschauen. Den Weg, den uns das Navi anzeigt, kann man nicht mehr fahren, er ist total zugewachsen. Also wieder zurück am Dorf vorbei, so erreichen wir den Platz von der anderen Seite. Er liegt sehr malerisch am Rand einer grossen Lichtung mit Wasserloch, unter einem riesigen Baobab, an dessen Stamm eine Beobachtungsplattform gebaut worden ist. Es gibt eine nagelneue Trockentoilette, eine Eimerdusche sowie einen noch jungfräulichen Braaibereich. Ein toller Platz.
Mehrmals passieren wir wahre Giganten von Baobabs. Ein paar Mal halten wir und bestaunen die Bäume.


In einer ausgefaulten Astlochhöhle hockt eine schläfrige Barn Owl, Schleiereule und will hier wohl den Tag vertrödeln.


Da es ja jüngst geregnet hat, sind überall Blumen aufgegangen und werden von Insekten aufgesucht, wie hier von einem Blister Beetle, oder Ölkäfer.


Wohl ein Malvengewächs.


Und immer wieder gigantische Baobabs.


Ganz sicher bin ich nicht, es sollte aber ein African Cuckoo sein. Die Unterschiede zu seinem europäischen Vetter sind marginal.


In der Pad vor uns saugen Mengen von Schmetterlingen Mineralien vom Schlamm. Wir stellen den Wagen ab, und ich gehe auf Schmetterlingsjagd. Hinten Brown-veined Whites, davor Red Tips ( vermutlich).


Spotted Joker


Red Tip


Yellow Pansy Weibchen


Am ehesten wohl ein Suffused Acraea.


Common Diadem


Die überaus attraktive Unterseite vom Common Diadem.

Es ist wieder heiss geworden, und das Lauern in der Hocke oder fast am Boden liegen strengt ganz schön an. Bevor ich einen Hitzschlag erleide, gehe ich zurück zum Auto. Das rechte Vorderrad macht einen ziemlich schlaffen Eindruck, wir haben einen Platten.
Nachdem auch Andreas wieder eingetrudelt ist, bocken wir den Wagen auf und wechseln das Rad. Wir haben uns ein Stück Ast sauber eingebohrt. Gut, dass uns die Schmetterlinge ausgebremst haben, ich weiss nicht, ob ich in dem tiefen Sand den Platten sonst bemerkt hätte.
Mit nun nur noch einem Ersatzrad möchte ich nicht die nächsten Tage durch den Busch fahren, und wir beschliessen, das Stück vollends zurück nach Tsumkwe zu fahren.
Wir passieren wieder die frisch entstandenen flachen Tümpel, in denen sich allerlei Vögel gesammelt haben.




Reiherstelldichein.


In einer kleinen Scheune finden wir den örtlichen Tyre Repair, und für 150.- Nam$ lassen wir den havarierten Reifen wieder genesen.
Wenn wir schon mal da sind, tanken wir gleich noch voll. Allerdings verkneifen wir uns das Befüllen des Doppeltanks, denn soviel Zeit wollen wir hier nicht zubringen. Es gibt einige Nussverkäufer, die, nachdem wir keine geschnitzten Nüsse brauchen, sich aufs Betteln verlegen.


Wir fahren wieder zurück in südlicher Richtung zu den flachen Teichen. Hier sitzt ein Brauner Schlangenadler auf einer Baumspitze. Damit ist der örtliche Drongo gar nicht einverstanden, und wie ein Stuka stürzt sich der kleine Singvogel immer wieder auf den Greif, bis es diesem zu blöd wird und er Luft unter die Schwingen nimmt. Na also, geht doch, denkt sich der Drongo.


Das Licht ist immer lausiger geworden, und nun fängt es auch noch zu regnen an. Den Limikolen ist dies egal, und die African Snipe, Afrikanische Bekassine stochert unbekümmert vor uns im Schlamm.


Die Painted Snipe hält sich mehr im Wasser auf.


Aus dem Augenwinkel gewahre ich eine Bewegung, ein Blick durchs Glas, und ich kann mich nur mühsam beherrschen. Da vor uns schleicht eine Dwarf Bittern, oder Sturms Zwergrohrdommel durchs Gras. Ich rangiere das Auto um, damit wir freies Schussfeld haben. Leider wird es immer dunkler. Hinter der Dommel filzt noch ein Lesser Moorhen, Zwergteichhuhn den Uferrand.



Mit dieser für uns besonderen Sichtung lassen wir es gut sein und fahren wieder zurück bis zur Djokhoe Campsite, denn heute wollen wir auf jeden Fall noch bei Tageslicht das Lager aufbauen und mal wieder ordentlich kochen.
An der Campsite hat es aufgehört zu regnen, wir stellen die Zelte auf, weihen den nagelneuen Grill ein, geniessen einen Sundowner zur rechten Zeit, zu der sogar die Sonne nochmals rauskommt.
Goldbugpapageien fallen im Baobab über uns ein, das ist wohl ihr Übernachtungsbaum.
Wir setzen uns noch auf den Hide, bis es dunkel ist, Wild kommt aber nicht ans Wasserloch. Kein Wunder, da es ja geregnet hat, finden sie nun genug Wasserpfützen im Busch.
Mit auf dem Feuer erhitzten Wasser füllen wir die Eimerdusche und gönnen uns den Luxus einer warmen Dusche.
Nachts wache ich auf vom Kichern einer Hyäne.


Kosten: 70.- Nam$ pP für die Campsite


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 23 Apr 2019 22:56 von fotomatte.
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08 Apr 2019 13:05 #553407
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Hallo Matthias,

Wahnsinn, wie grün und nass es bei Euch war und dazu die grandiosen Vogelsichtungen :) .
Das war tatsächlich die gleiche Campsite, die wir 2009 gehabt haben. Damals aber ohne jegliche Facility.
Danke für die eindrucksvollen Bilder und LG
Claudia
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09 Apr 2019 10:41 #553497
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Hallo Claudia,

es war wirklich sehr schön dort im Buschmannland. Wenn man was für Insekten und Vögel übrig hat, ist man dort gut aufgehoben. Wer es mehr mit Grosssäugern hat, wird hier eher weniger auf seine Kosten kommen.
Wie geschrieben, die Facilities waren nagelneu, allerdings fanden sich im Busch auch noch die Reste der Vorgängertoilette. In zehn Jahren kann sich eine Menge ändern.

Liebe Grüße,
Matthias
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10 Apr 2019 10:48 #553594
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30. Januar; vom Buschmannland an den Kavango

Im ersten Licht entern wir wieder den Ausguck und geniessen den erwachenden Morgen. Ein vielstimmiges Vogelkonzert wird gegeben, das Wasserloch aber bleibt verwaist.


Noch dauert es bis die Sonne aufgeht.


Das Camp ist malerisch unter dem Baobab gelegen.


In direkter Nachbarschaft liegt dieser Urahn eines Baobabs, der zwar einen weitgehend ausgefaulten Stamm hat, trotzdem aber sich bislang erfolgreich gegen das Sterben sträubt.

Wir frühstücken gemütlich in der wärmenden Sonne, dann kommen auch die zwei jungen San wieder angetrabt. Wir zahlen die Gebühr und unterhalten uns noch etwas. Der Jüngere, der gut Englisch spricht und über den die Konversation läuft, erklärt uns noch den weiteren Weg, denn es soll viel Wasser auf der weiteren Strecke geben. Dazu malt er mir eine Skizze in mein Notizbuch, und so bin ich nun im Besitz eines Bushman Paintings.

Dann verlassen wir diesen schönen Platz und passieren das Dorf, um weiter Richtung Osten zu fahren.
Dabei gewahren wir viele Lesser Spotted Eagles, Schreiadler. Einige kreisen in der beginnenden Thermik, einige hocken auf Bäumen rum, die meisten aber sitzen am Boden und machen zu Fuß Jagd auf Termiten, die heute Nacht geschwärmt sind.




Schreiadler. Lateinisch hört er auf den Namen Aquila pomarina, der Pommernadler.


Der nasse Sand ist übersät mit roten Samtmilben, Red Velvet Mites, sowie mit den abgestossenen Flügeln der Termiten, die sie nach ihrem Schwärmflug nicht mehr brauchen.

Dann kommen wir an eine Stelle, wo die Fahrspur nicht mehr auszumachen ist, ein flacher See deckt alles zu. Die vermutete Pad erweist sich als falsch, der Hilux wird immer langsamer und stoppt schliesslich. Um uns nur Wasser. Ich habe eigentlich keine Lust auszusteigen, vom Freischaufeln ganz zu schweigen.
Mit L 4 und dem eingeschalteten Difflock schaffe ich es gerade so, rückwärts wieder freizukommen.
Der neuerliche Versuch auf einer anderen Route lässt sich meistern.

Wir passieren das Dorf Makuri, hier gibt es einen weiteren Campsite, den wir uns auch anschauen. Der Platz hat ebenso einen riesigen Baobab sowie die gleichen, nagelneuen Einrichtungen zu bieten, allerdings fehlt die schöne Aussicht.


Aufgrund des Regens blühen nun flächig diese Lilien auf dem sonst blanken Sandboden.

Wir kommen an die Strasse, die nach Gam führt und folgen dieser, bis mir die Richtung anhand des Sonnenstands komisch vorkommt. Ja klar, wir fahren in die falsche Richtung. Hätte ich mal meiner Bushmanzeichnung vertraut, die zeigt deutlich an, dass wir zunächst nach links müssen.
Dann erreichen wir wieder die C 44 und fahren das Stück bis Dobe, wo wir die üblichen Grenzformalitäten über uns ergehen lassen. Da laut dem grossen Buch heute erst ein Auto hier passiert hat, also nicht gerade wirklich der Bär steppt, sind wir auch bald auf der botswanischen Seite.

Wir fahren bis Quabi, dem nächsten Dorf. Hier müssen wir uns etwas orientieren, denn die Hinweisschilder sind verwirrend. Wir fragen ein paar Männer, die in der Dorfmitte rumsitzen, nach dem rechten Weg. Dafür fragen sie, ob wir nicht eine Frau mit ihrem Kleinkind mitnehmen könnten. Ich räume den Beifahrersitz frei, und eine African Mom mit Kind und Gepäck quetscht sich auf den Sitz. Sie möchte bis ins nächste Dorf Quangwa, um dort den Gottesdienst in der Kirche zu besuchen, dann wird sie wieder zurücktrampen.

Nachdem wir sie in der Dorfmitte in Quangwa abgesetzt haben, geht die Fahrt einsam weiter. Ab und an passieren wir einzelne Elefanten, hin und wieder einen Schreiadler.
Richtig Leben kommt auf die Strasse allerdings in Form von Hunderten, nein Tausenden Schmetterlingen, die an Pfützen sitzen und saugen. So viele Schmetterlinge habe ich noch nie gesehen, ein paar Mal halten wir, aber so richtig zufriedenstellend zu fotografieren ist das Gewimmel nicht.


Alles Bläulinge. Wenigstens drei Arten kann ich bestimmen, neben einem Grass Jewel Blue ( der mit der orangenen Binde ) und zwei Hintza Blues ( die beiden Grossen ) einige Dotted Blues.


Hauptsächlich alles Broad-bordered Grass Yellows, links noch ein Common Orange Tip, dazu ein paar Yellow Pansys.

Die Fahrt über die Buschpiste zieht sich, und es ist schon Nachmittag, als wir endlich die Teerpad bei Gumare Richtung Shakawe erreichen.
Aber auch hier geht es nicht wirklich schneller voran. Zwar ist das erste Stück in einem recht passablen Zustand, das ändert sich aber bald, und die Strasse besteht mehr aus Löchern denn aus Teer. Oft fährt man auf der Gegenspur, oder auf dem sandigen Randstreifen beiderseits der Pad. Dabei muss man sich noch mit dem Gegenverkehr arrangieren.


Donkeykarre unterwegs.

Die Strecke über die verschiedenen Etshas zieht sich, und wir brauchen deutlich länger als veranschlagt. So ist es kurz vor Sechs Uhr, als wir endlich bei Drotzky´s Cabins auf den Hof fahren. Hier schickt man uns gleich weiter, denn die Campsites haben eine eigene Reception. Stimmt, hatte ich vergessen.
An der richtigen Reception wollen die Leute grade Feierabend machen. Wir klären nur das Nötigste, was das Camp betrifft. Das Wichtigste jedoch ist für mich für morgen früh eine Bootstour klar zu machen. Ich frage nach Otto, und der Manager sagt, das wäre kein Problem, da Otto morgen on duty wäre. Abfahrt um Sieben, wäre das okay? Aber klar doch, ich freue mich.

Wir bauen die Zelte auf, dann gehen wir zum Bootssteg, um schonmal bissle Flussluft zu schnuppern.
Über uns hockt ein Crested Barbet im Baum und trillert minutenlang sein monotones Lied.


Es ist soo schön, wieder hier zu sein.

Unablässig fliegen Reiher auf und ab, diverse Schwalben fangen Mücken, ein Riesenfischer hockt neben dem Steg. Eine herrliche Ruhe überkommt uns, und nachdem die Sonne unter gegangen ist, gehen wir zum Camp zurück.
Wir haben die schönste Campsite, denn wir sind die einzigen Gäste.
Während wir unser Nachtmahl brutzeln, fangen die geliebten Bell Frogs zu klickern an, Coucals lassen ihre abfallende Tonleiter erklingen und die Hippos grunzen.

Wir sitzen noch eine Weile am Feuer, und die ortsansässige Woods Owl singt dazu. Ich liebe diese Geräuschkulisse.
Zufrieden und voller Vorfreude auf die morgige Bootsfahrt gehen wir zu Bett.


Kosten: 200.- Pula pP


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 10 Apr 2019 21:57 von fotomatte.
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23 Apr 2019 21:50 #554522
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31. Januar; Birding Boat Cruise mit Otto

Die Boat Cruises von Drotzky´s Cabins haben für Ornis einen gewissen Ruf, denn hier ist es fast garantiert, dass man die sonst eher selten zu findende Pel´s Fishing Owl zu Gesicht bekommt. Aber eben nur fast, denn bei meinem Erstbesuch vor anderthalb Jahren mit Bele und den Muckels haben wir zwar gesucht, aber nicht gefunden. Diese Scharte gilt es nun auszuwetzen.

Pünktlichst vor sieben Uhr stehen wir gerichtet parat, und auch Otto ist pünktlich.


Zwei Minuten später wandern die ersten Fotos des Tages auf den Chip. Die Sonne scheint, es ist windstill und schon angenehm warm, also beste Voraussetzungen für einen guten Start in den Tag. Malachite Kingfisher, Malachiteisvogel.

Dann besuchen wir einen besonderen "Freund" von Otto, einen White-backed Night Heron. Der sitzt aber typischerweise im dichtesten Gestrüpp direkt überm Wasser, sodass ich nicht mal einen Versuch unternehme, ein Bild zu schiessen.
Aber es geht nun Schlag auf Schlag.


Large Golden Weaver, Goldweber Männchen beim Nestbau.


Woodland Kingfisher, Senegalliest. Diese sehr lautstarken Vögel balzen gerade und sind überall, wo es grössere Bäume hat, zu hören. Für mich eine der ganz typischen Stimmen im Caprivi.


Giant Kingfisher, Riesenfischer Männchen. Wohl ein noch nicht durchgefärbter Jungvogel.


Reed Cormorant, Riedscharbe


Otto unternimmt, das freut mich sehr, keinen Versuch, einen Fish Eagle anzuködern, und nachdem wir die erste grosse Kurve des Kavango hinter uns haben, gibt er Gas, denn wir müssen ein ganzes Stück fahren, um zu den grossen Bäumen zu kommen, wo sich die Eulen tagsüber verbergen.


Wir kommen nicht allzu weit, denn ein Männchen einer Little Bittern, Zwergrohrdommel hockt dekorativ im Papyrus.


Weiter geht es mit Blue-cheeked Bee-eaters, Blauspinten.


Wir steuern in eine kleine Bucht, die vollkommen bedeckt ist mit Waterlilies, Seerosen. Natürlich hat es die dazu gehörigen Lilytrotters, Blaustirnblatthühnchen.


Unsere Aufmerksamkeit gilt aber eigentlich diesem blauen Huhn. Allen´s Gallinule, Afrikanisches Sultanshuhn. So schön frei habe ich dieses Huhn noch nicht vor der Linse gehabt. Entsprechend euphorisiert geht es weiter.


Brown-throated Martin, Afrikanische Uferschwalbe


Wir können schon die grossen Bäume sehen, wo hoffentlich die Eulen auf uns warten, doch zuvor müssen wir in eine kleine Lagune einfahren. Long-toed Lapwing, Langzehenkiebitz.


White-faced Ducks, Witwenenten stehen vor uns auf.


Water Dikkop, Wassertriel.

Im flachen Wasser geht es mit dem Boot nicht weiter, und so steigen wir aus und platschen durch Wasser und Matsch bis zu den grossen Bäumen. Hier verrenken wir uns die Hälse und suchen die Baumkronen ab. Otto findet eine Eule, erst nach einer ganzen Weile bemerken wir, dass direkt daneben ein weiteres Tier sitzt. Aus unserer Position sieht man leider nicht allzu viel, und so probieren wir es von der anderen Seite. Und tatsächlich finden wir eine Lücke in der Baumkrone, die uns einen fast ungestörten Blick auf beide Fischeulen bietet.
Der linke Vogel hat einen halb gefressenen Fisch im Fang.


Pel´s Fishing Owl

Wir setzen uns auf den Boden und fotografieren etwas exzessiv, abwechselnd wandert das Fernglas ans Auge, um die Eulen richtig zu beobachten. Die sind nur mässig an uns interessiert, ausser dem Schliessen der Nickhaut oder einem Gähnen passiert nicht viel.

Nach zwanzig Minuten brechen wir wieder auf und lassen die Eulen in Ruhe. Wir sind happy, der Trip hat sich voll gelohnt. Und er ist ja noch nicht vorbei, die Rückfahrt steht noch aus.


Red-shoudered Widow, Stummelwida


Wir fahren durch einen kleinen, schilfbestandenen Kanal, der sich plötzlich öffnet. Der Blick wird frei auf eine Grasebene, auf der allerlei Reiher stehen, darunter auch ein Slaty Egret. Leider ist er zu weit weg für ein ordentliches Foto, aber es ist das erste Mal, dass ich überhaupt ein Bild schiessen kann.


Slaty Egret, Braunkehlreiher.


Zum guten Schluss bekommen wir noch einen Diederick Cuckoo geboten, dann ist unsere Zeit um.

Wir haben drei äusserst kurzweilige Stunden mit Otto verbringen dürfen, der mit grosser Geduld und viel Gespür das Boot perfekt ins Licht gefahren hat.
Zum Abschied erzählt uns Otto noch, in welchem Baum die Wood´s Owl für gewöhnlich den Tag verschläft.

Zurück auf unserer Site genehmigen wir uns ein ausgiebiges Frühstück, das haben wir uns nun verdient.


Kosten Boatcruise: 825.- Pula. ( 275.- Pula pro Stunde ) plus 150.- Pula für 10 Liter Sprit


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 04 Mai 2019 18:52 von fotomatte.
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23 Apr 2019 22:22 #554524
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  • Champagner am 23 Apr 2019 22:22
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Kuck mal Matte, jetzt bin ich extra so lange aufgeblieben, um hier endlich weiterlesen zu können :)
fotomatte schrieb:
Die Boat Cruises von Drotzky´s Cabins haben für Ornis einen gewissen Ruf, denn hier ist es fast garantiert, dass man die sonst eher selten zu findende Pel´s Fishing Owl zu Gesicht bekommt. Aber eben nur fast, denn bei meinem Erstbesuch vor anderthalb Jahren mit Bele und den Muckels haben wir zwar gesucht, aber nicht gefunden. Diese Scharte gilt es nun auszuwetzen.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich weiterlesen will - dieser Stachel der nichtauffindbaren Pel's Fishing Owl sitzt bei mir noch tief..... :pinch: .

Bis jetz ist auch noch kein Foto zu sehen - ich hab schnell angefangen zu schreiben, als du hier warst
IN ARBEIT
und zwar bei den Schwalben. Mal schaun, ob ich mich trau', nachher weiter zu scrollen :unsure: .

Auf jeden Fall bin ich begeistert von deinen Vogelbildern - da sieht man schon, dass du eine neue Cam hast (ohne dein Dazutun schmälern zu wollen).

Achja, Otto ohne seine warme Mütze mit den Ohrenklappen hätte ich vermutlich gar nicht erkannt :laugh:

So, ich schick mal ab und geh dann vielleicht gleich ins Bett - wobei eine Pel's Fishing Owl auf nüchternen Magen morgen früh vielleicht auch nicht das Richtige ist..... :blink: :blush: :sick:

Dir noch viel Spaß beim Schreiben - und vielen Dank auch mal wieder :kiss:

LGMB
Letzte Änderung: 23 Apr 2019 22:23 von Champagner.
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