THEMA: Caprivi satt
28 Apr 2019 21:47 #554954
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weiter der 31. Januar;

Während unserem ausgedehnten Frühstück beratschlagen wir, was wir heute noch anstellen wollen, denn es ist ja noch nicht mal Mittag.
Wir sind uns schnell einig, dass wir die angedachte Autofahrt zu den Tsodilo Hills drangeben und hier im Camp bleiben. Wir sind ja die einzigen Gäste, und so können wir ungestört das Camp filzen, was sich denn so an Vögeln finden lässt.

Wir sind gestern schon vor aufdringlichen Meerkatzen gewarnt worden, und unser Frühstück bleibt nicht unentdeckt.


Es sind sehr viele Mütter mit noch kleinen Klammeraffen unterwegs, aber wir passen auf. "Mir gäbet nix."

Es trifft sich gut, dass Otto vorbei kommt. Zusammen suchen wir den Schlafbaum der Woods Owl auf, aber sie ist heute aushäusig. Dafür präsentiert uns Otto eine andere Eule.


Da sitzt doch tatsächlich eine Fischeule, auch sie hat einen Fisch gefangen. Leider hält sie nicht lange aus, es gelingen nur zwei Bilder, dann fliegt sie weiter in den Wald.

Otto lässt uns alleine, und wir stromern bis zur hintersten Campsite. Dort schlagen wir uns durchs Unterholz bis ans Wasser durch.


Red-eyed Dove, Halbmondtaube


In dem kleinen Kanal paddeln zwei African Pygmy Geese, Zwerggänse durch die Seerosen. Sie nehmen keine Notiz von uns.


Im Schilf ist ein männlicher Thick-billed Weaver, Weissstirnweber dabei, aus zierlichsten Grashälmchen ein Nest zu bauen.


Ferner finden wir noch ein Weibchen vom Golden-tailed Woodpecker, Goldschwanzspecht.

Dann kehren wir zu unserer Site zurück, kochen schön bei Tageslicht unser Dinner, um dann den Abend wieder am Bootssteg ausklingen zu lassen.


Die Affen haben zwischenzeitlich unser Lager gefilzt, ob nicht doch was zu stiebitzen wäre. Lediglich die Ceres-Saftkartons operieren sie aus dem mit Draht gesicherten Mülleimer und zerreissen diese in zahllose Schnipsel.

Nach Sonnenuntergang entzünden wir ein Feuer und geniessen die überaus friedliche Stimmung hier. Bis auf Hippogrunzen und Froschgeklicker hört man nur das Knistern des Feuers.


01. Februar; morgendliche Überraschung

Da wir heute nur einen kurzen Transfer bis zur Mahangu Safari Lodge zu bewältigen haben, nutzen wir das schöne Morgenlicht, um nochmals das weitläufige Campareal abzugehen.


Und dabei finden wir doch tatsächlich eine Fischeule, wiederum mit Fisch. Ob es der selbe Vogel wie gestern ist, oder vielleicht der Partner, wissen wir nicht, aber wir sind bissle stolz, auch ohne Otto fündig geworden zu sein.
Jedenfalls können wir nun guten Gewissens aufbrechen zu neuen Zielen.

Wir packen zusammen, und so gegen zehn Uhr verlassen wir Drotzky´s. Dass es uns hier ausserordentlich gut gefallen hat, versichern wir sowohl in der Reception wie auch im Hauptgebäude, wo wir unsere Rechnung bezahlen.

Dann fahren wir das kurze Stück bis zum Grenzübergang. Auf botswanischer Seite müssen wir noch die Strassengebühr bezahlen, da das in Dobe nicht möglich ist. Auf namibischer Seite werden wir erstmals überhaupt beim Betreten des Gebäudes mit einer Laserpistole? auf Fieber kontrolliert, wir liegen aber beide unter 37 Grad und können passieren. Auch werden wir erstmals nach einem Gelbfieberimpfpass gefragt. Meine Entgegnung, dass wir so etwas nicht besitzen, wird mit Achselzucken registriert.

Nun liegt nur noch das kurze Stück durch die Mahango Core Area vor uns. Wir überlegen kurz, ob wir gleich einen Gamedrive machen, verwerfen diesen Gedanken aber, denn es geht nun auf Mittag zu, die Sonne steht hoch und die Farben taugen nichts. Lieber wollen wir auf dem Gelände der Mahangu Lodge den Vögeln nachstellen.


Viele Grüße,
Matthias
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29 Apr 2019 18:04 #555034
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  • @Zugvogel am 29 Apr 2019 18:04
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Lieber Matthias

Eigentlich unerhört, eure Fischeulen-Sichtungen :woohoo: . Doch ich mags euch sehr gönnen! Vielen Dank für den tollen Bericht. Wenn wir nächsten Oktober nur halb so viele Vogelsichtungen wie ihr haben werden, bin ich mehr als zufrieden :)

Gruss
Stefanie
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30 Apr 2019 20:11 #555155
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Hallo,

@ Martina56: Hallo Martina, Otto kennt sich sehr gut aus, er erklärt euch jeden Vogel, den ihr seht ( und hört ). Du hast dann "nur" noch das Problem, den Fotos den richtigen Namen beizuordnen. ;) Notfalls musst du halt fragen. :blink:

@ Zugvogel: Hallo Stefanie, es war, so meine ich, meine sechste Tour an den Okavango, da war die Eule jetzt einfach mal fällig. :)
Eure Reisezeit Oktober ist sicher nicht schlecht, denn dann sind die Vögel dort alle im Brutkleid. Da waren wir diesmal bei einigen Arten schon zu spät dran.

Viele Grüße,
Matthias
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30 Apr 2019 21:01 #555160
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weiter der 1. Februar:

Bei der Mahangu Safari Lodge können wir uns die Campsite aussuchen, wir sind mal wieder die einzigen Gäste.
Nachdem wir die Zelte aufgestellt haben und einen kleinen Snack genommen haben, schnappen wir die Kameras und schlendern übers Gelände.


African Paradise Flycatcher Männchen, oder Paradiesschnäpper. Diese kleinen, quirligen Vögel sind nicht leicht zu erwischen, und dass sie sich immer im Halbdunkel des dschungelartigen Bewuchses aufhalten, macht die Sache nicht einfacher.

Nachdem wir uns im Pool erfrischt haben, wollen wir noch eine Runde durch den Mahango Park fahren.


Gleich beim ersten Lookout auf die Floodplains stehen drei Wattled Cranes, Klunkerkraniche. Leider ist es ziemlich bewölkt, die Farben taugen nicht wirklich, aber die Vögel sind nicht allzu weit entfernt und nehmen von uns keine Notiz. Normalerweise sind sie sehr scheu.
Später sehen wir weitere sechs Kraniche, je ein Paar mit ihrem flüggen Jungvogel.


Die Büffel sehen meist recht übellaunig aus.


Ein Pärchen Double-banded Sandgrouses, Nachtflughühner tippeln über den Sand. Mittlerweile kommt die Sonne wieder durch.


Wir geniessen es, mit dem Spektiv die Schwemmlandebene des Kavango abzuglasen, denn viele kleinere Vögel, etwa Limikolen, kann man mit dem Fernglas nur schlecht ansprechen.


Wir fahren noch ein Stück weiter Richtung grosser Baobab und finden eine Gruppe Roan-Antilopen.


Wunderschöne Tiere, zusammen mit den Sable-Antilopen sind sie jedesmal ein Highlight hier im Mahango Park.


Auch ein Paar Reedböcke stellt sich in Positur.

Dann fahren wir langsam zurück, denn wir wollen den Sundowner auf dem Aussichtsturm vom Mahangu Camp geniessen. Zwar kann man von hier nicht direkt der Sonne beim Versinken zusehen, dafür wird das gegenüber liegende Ufer schön ausgeleuchtet, und meistens lassen sich dort auch immer einige Tiere spotten.


Sunset am Kavango.

Nachdem die Sonne unter gegangen ist, genehmigen wir uns auf der Plattform überm Wasser zwei GTs, bevor wir zurück zu unserem Camp gehen, um unser Nachtmahl zu bereiten.
Das wird heute eine Premiere, denn wir haben uns bei Safari Car Rental einen Poitjie geliehen, der wird heute eingeweiht. In guter Erinnerung an das herrliche Stew, zu dem ich vor Jahresfrist bei den Kalachee-Brüdern eingeladen war, schnippeln wir allerlei Gemüse, Kartoffeln und die zwei letzten Oryxlendensteaks klein, um dann alles auf der Glut vor sich hin köcheln zu lassen.

Während wir so mit unserem Stew beschäftigt sind, kommt plötzlich aus dem Dunkel die Nachtwache und fragt uns, ob wir gerne eine Schlange sehen würden, eine grosse Schlange. Was für eine Frage, natürlich ja. Na, dann sollten wir uns aber etwas beeilen. Schnell schnappe ich noch die Kamera, und ab geht´s im Laufschritt hinterher.
Auf einem freien Stück zwischen den Chalets kriecht ein gut anderthalb Meter langer Felsenpython zielstrebig Richtung Wasser.




Mir gelingen vier Fotos, und dann ist der Python im Gras verschwunden. Ich freue mich sehr, denn es ist mein erster Python, und es war ein Wunsch von mir endlich mal eine richtig grosse Schlange zu sehen. Obwohl, das war natürlich ein Jungtier, Pythons können über vier Meter lang werden. Trotzdem war das schon eine ordentliche Portion, wenn man sonst nur Kreuzottern und Schlingnattern gewohnt ist.

Noch viel mehr freue ich mich, dass niemand den Versuch unternommen hat, die Schlange zu töten.

Zurück am Feuer ist dann auch langsam unser Essen fertig, und wir sind uns beide einig: das Stew ist phänomenal geworden. Und das Beste daran: die Portion ist so gross, dass für morgen schon gekocht ist.


Kosten: Mahangu Safari Lodge Camping 185.- Nam$ pP


Viele Grüße,
Matthias
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30 Apr 2019 21:28 #555162
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  • sphinx am 30 Apr 2019 21:28
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Lieber Matthias
Eure Vögel sind die Show, allerdings der Sunset am Kavango mit tollem Licht und den dramatischen Wolken beamt mich sofortnach Afrika und erinnert an viele glückliche Stunden dort. Und das absolute „auch haben wollen“ ist die wunderhübsche Phyton. Wie lange wünsche ich mir in Afrika eine zu sehen. Ich muss halt wieder los :laugh:
Herzliche Grüße und ganz lieben Dank fürs Berichten
Elisabeth
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30 Apr 2019 21:55 #555167
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Hallo Matthias,

heute habe ich mir die Zeit genommen und endlich deinen Bericht nachgelesen. Ich bin ganz begeistert von deinem Vogel-Feuerwerk!
Einige davon stehen ganz oben auf meiner Wunschliste.

Bin schon ganz gespannt, was ihr noch so alles gesehen und erlebt habt.

LG Konni
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