Bevor ich von unseren Erfahrungen und Erlebnissen und der Bootsafari mit Hippos, Elefanten und anderem Getier berichte, vervollständige ich die Beschreibungen der Unterkünfte. Da müsst ihr jetzt durch!
Im Caprivistrip zwischen Rundu und Katima Mulilo sind die Einkaufsmöglichkeiten sehr begrenzt. In Divundu und Kongola sind zwar Brot, H-Milch und Konserven erhältlich, aber es mangelt an Fleisch, Gemüse, Salat und Obst. Wir fahren deshalb als nächstes einen Umweg nach Katima, wo es gut bestückte Supermärkte und Bottle Shops gibt.
Camping Namwi Island Lodge, Katima M.:
Das Camp liegt ca. zwölf Kilometer außerhalb von Katima am Sambesi. Hier haben wir 2013 das erste Mal gecampt. Damals weigerte sich der Besitzer, WLAN anzubieten, deshalb sind wir gespannt, wie es inzwischen aussieht. Die Leitung hat gewechselt, und es gibt eine magere Internetanbindung, die viel Geduld erfordert. Ein beachtlicher Teil des Camps ist mit Baustellenbändern für Dauercamper abgegrenzt, die keinen Urlaub machen, sondern vorübergehend dort wohnen. Wir haben Glück, denn der Stellplatz unter einem riesigen alten Mashi(?)-Baum direkt am Fluss ist frei. In der Nacht hören wir das gemütliche „Nöff-Nöff“ der Hippos und gelegentlich das „Huuu!“ einer Eule, die im Dachgeschoss hoch über uns wohnt.
Nambwa Campsite, Nambwa Core Area, Bwabwata NP:
Am Gate das immer gleiche Spielchen: Es gibt kein Wechselgeld! Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Doch ich kann warten und siehe da, ein Kumpel der Rangerin, der herumlungert, kann aushelfen. Wir reduzieren die Luft in den Reifen auf 1,5bar. Die 13,6 km zur Campsite sind tiefsandig, voller Wellen und Kuhlen. Der Campingplatz hat ordentliche, saubere Ablutions, fast alle Stellplätze sind durch hohe Bäume beschattet. Unser Platz am Kwando hat einen Wasserhahn, Grillstelle und als Besonderheit eine Holzterrasse direkt am Fluss, auf der man träumen oder die Tierwelt auf der anderen Seite (Lechwes, Hippos) beobachten kann. Fotomatte hatte nach meiner Erinnerung auf so einer Plattform sein Zelt aufgeschlagen. Näher am Fluss geht nicht, das wäre im Fluss.
Nunda River Lodge, Divundu:
Die Nunda River Lodge am Okavango besitzt einen großen, schön angelegten Campingplatz mit hervorragenden Ablutions. Am Anfang waren wir enttäuscht, weil uns ein warmer Platz mit wenig Schatten nahe der Zufahrt zugewiesen wurde. Beim abendlichen Dinner in der Lodge, das ausgezeichnet war, haben wir nach der Enttäuschung ein Gläschen zu viel getrunken. Nachdem die Camper auf dem von uns angepeilten Platz Sieben am nächsten Morgen abgereist sind, und keine neuen erwartet werden, ziehen wir vor dem Frühstück um. Nun wohnen wir direkt am Fluss mit schönem Ausblick auf die Hippos.
Den letzten Abend im Caprivistrip beschließen wir mit einer guten Flasche Chardonnay, die der Chef mit mir im Weinkeller aussucht. Ich wiederhole mich zwar, aber es ist ein besonderes Gefühl in der Nachbarschaft von Hippos sein „Zelt aufzuschlagen“. Morgen reisen wir nach Botswana weiter.
Drotzky’s Cabins an der A35 am Okavango, Botswana:
Die Campsite liegt elf Kilometer weit weg von der Lodge am Okavango, jedoch versteckt hinter einem dichten Papyrusgürtel. Der Mitarbeiter in der Rezeption bietet an, aus der Lodge ein Dinner zu organisieren, doch wir sind aufgrund des Schüttelns und Rüttelns wegen der schlechten Fahrbahn fertig und haben keinen Hunger. Später in der Dunkelheit leuchten grüne Doppelpunkte aus dem Gebüsch, das sind die von der Rezeption angekündigten Affen, die ihre Beobachter geschickt haben. Herbert sucht die Zwille heraus und dann nach passenden Steinen. Leider gibt es hier nur Sand, nicht ein Steinchen, das sich schießen ließe.
Wir stehen früh auf, um bald in Maun zu sein. Obwohl wir aufpassen wie die Schießhunde, klauen uns die verflixten Affen das halbe Frühstücksbrot vom Grill. Es stört sie nicht, dass wir einen Deckel über die fertigen Toastbrote gestülpt haben und danebenstehen. Unsere Reaktionsfähigkeit war den Affen total unterlegen.
Maun Restcamp, Maun:
Gebucht haben wir zwei Nächte und nach einem kurzen Ausflug nochmals eine Nacht. Wir haben einen schattigen Platz am Ufer des Thamalakane, was angenehm ist bei der Hitze. Weniger schön ist, dass die Sanitäranlagen seit unserem letzten Aufenthalt 2017 sehr gelitten haben. Hier scheint „instandhalten“ ein Fremdwort zu sein. In der Rezeption lassen wir uns die Einzelheiten wegen der gebuchten Bootstour am nächsten Tag bestätigen. Dass es trotzdem schiefgeht, schreibe ich an anderer Stelle. Während wir uns einrichten, kracht vom alten Mopanebaum neben uns unter Getöse und in einer Staubwolke ein riesiger Ast ab, der erst einmal liegen bzw. hängen bleibt. Hätte sich an der Stelle jemand aufgehalten, wäre es ihm schlecht ergangen. Müde von der Marterfahrt, und weil wir um sieben Uhr an der Rezeption erwartet werden, lassen wir den Abend früh ausklingen. –
Als wir von unserem zweitägigen Trip an den Boteti zurückkommen, ist im Camp der Strom ausgefallen. In der Rezeption herrscht ein Chaos aus Kabeln und Steckern, draußen röhrt der Generator. Später fällt die Wasserversorgung aus. Ich registriere, dass seit unserer Abfahrt vor zwei Tagen nicht mehr gereinigt wurde. Das Camp verlottert. Schade!
Tiaan’s Camp am Boteti, Khumaga:
Wir sind gespannt auf die Stimmung im Camp, haben wir doch verschiedene Meinungen im Forum gelesen. Wir werden von Max empfangen, der wie seine Staff das Logo von Bush Ways auf dem Hemd trägt. Shady Place? Have a look! In dieser Hinsicht hat sich seit dem letzten Jahr nichts getan. Für unseren Bushcamper sind die Mattendächer nach wie vor zu niedrig. Doch sonst gibt es nichts zu meckern. Die Ablutions begeistern mich wieder, sie sind wie von einem Designer erdacht. Wir kühlen uns im Pool ab und unterhalten uns mit anderen Campern, die nachmittags einen Game Drive in den Nationalpark unternehmen wollen. Ein Blick auf die Fähre zeigt, dass der Fluss nur wenig Wasser führt, so dass die Fähre eigentlich nur überfahren werden muss.
Der nächste Morgen beginnt mit einem späten, üppigen Frühstück mit Eiern und Speck. Eine Angestellte von Bush Ways berichtet von ihrem Job, den sie nur zeitweise ausübt, da sie Lehrerin in der Schweiz ist. Sie bestätigt, dass Bush Ways seit 1. September das Camp von Tiaan übernommen hat. Erst aus Beles Reisebericht erfahren wir, dass Simi, wie sie heißt, Dolmetscherin während ihrer Safari im Khwaigebiet war.
Unser privater Game Drive scheitert daran, dass der Fährmann nach knapp einer Stunde Wartezeit nicht erscheint. Dann eben nicht! Nach dem Dinner aus guter Hausmannskost sitzen wir noch lange vor unserem Camper und schweigen in die Nacht. Am nächsten Morgen rüsten wir für die Rückfahrt nach Maun, vor der es uns wegen der Potholes graut. Beim Bezahlen berichtet Max, dass Tiaan aufgegeben hätte, weil er mit der anderen Kultur nicht mehr zurechtgekommen sei. Mag sein oder nicht.
Thakadu Bushcamp, Ghanzi:
Wir erreichen das Camp, das in der Heimatsprache „Erdferkel“ heißt, am frühen Nachmittag. Die Campsites haben nur wenig Schatten, da die Bäume noch nicht ausgetrieben haben. Vielleicht ist die Trockenheit Schuld daran, denn vom vorigen Aufenthalt her haben wir das anders in Erinnerung. Die Ablutions sind groß und sauber, haben sogar eine Rollstuhlrampe. Jeder Stellplatz hat Strom und Licht sowie Wasser. Der Pool wird erst aufgefüllt, so dass wir uns dort nach der Fahrt nicht herunterkühlen können. Wir aktualisieren unseren Blog und surfen im Internet, das im Vergleich zum letzten Mal erstaunlich gut funktioniert. Abendessen mit Blick auf ein Wasserloch gibt es a la Card. Das Camp hat das einzige Restaurant weit und breit. Eine Farmerfamilie hat zum Geburtstag ihres kleinen Sohnes groß eingeladen, so dass es recht laut zugeht. Während mein Wild-Potjie ausgezeichnet schmeckt, kaut Herbert lange auf seinem Kudusteak herum. Nach einem Glas Wein suchen wir eine Weile unseren Stellplatz und irren in der Dunkelheit umher. Die Nacht beschert uns herrlich frische Temperaturen. Beim Bezahlen vor der Abreise erzählt die Mitarbeiterin, dass sie die scheuen Erdferkel in vielen Jahren nur zweimal gesehen hat.
Kalahari Bushbreaks, Luxuscampsite, Gobabis:
Wir sind zurück in Namibia. Bei der Lodge Kalahari Bushbreaks haben wir für zwei Nächte eine Luxus-Campsite gebucht, wo wir vor der Rückkehr nach Windhoek entspannen und den Camper entrümpeln wollen. Luxus ist jedoch ein weiter Begriff, der in diesem Fall lediglich bedeutet, dass die auf einem staubigen Areal liegenden Stellplätze Wasser, Strom, Grillplatz und Licht haben. Die Schattenspender sind zwar belaubt, aber nicht ausladend genug, um umfassend Schatten zu geben. Wir fahren zur Lodge, um vielleicht ins www zu gehen und uns umzusehen. Die Lodgebetreiberin ist ausgesprochen nett und die Lodge sehr gemütlich. Hier scheint ein Liebhaber am Werk gewesen zu sein. Die Betreiberin bedauert, dass wir dem „Luxus“ auf den Leim gegangen sind, verspricht, die Campsite umzubenennen, und bietet uns an, mit einem Upgrade in der Lodge zu übernachten. Doch wir lehnen ab, planen stattdessen, schon anderntags nach Windhoek weiterzufahren. Sie meint, dass wir auf der Zeldafarm besser aufgehoben wären, die einen sehr schönen Campingplatz mit Grasboden haben soll. Dafür sei ihre Lodge die schönere – was wir durchaus glauben.
Der Abend entschädigt uns für die anfängliche Enttäuschung. Nachdem wir es mit einem kreativen Windschutz aus Campingtisch, Auto und Karton geschafft haben, trotz der Kalahariböen eine ausgezeichnete Pasta zu kochen, sitzen wir zum letzten Mal während dieser Reise neben unserem Camper und genießen die Stille, den Sonnenuntergang, danach die Dunkelheit und den grandiosen Sternenhimmel über uns. Schööön! Extra für uns hat die Lodgebetreiberin das ausgetrocknete Wasserloch beleuchtet, was zusätzlich stimmungsvoll ist. Der Wind aus Osten ist stärker geworden, kämpft mit Erfolg gegen die Geräusche vereinzelter Fahrzeuge auf der nahe gelegenen Autobahn an und treibt uns bald in die Schlafsäcke.
Tamboti Guesthouse, WDH:
Wir rufen von unterwegs an, ob wir eine Nacht früher kommen können. Wir können und bekommen wieder unser Lieblingszimmer mit überdachter Terrasse. Wir räumen den Camper aus und übergeben Frau Pack unsere Klappbox mit Lebensmitteln, Gewürzen, Küchenutensilien und was wir sonst noch in Namibia lassen wollen, für ihre „Mädchen“.
Meinen gemütlichen Safaristuhl, in dem Herbert so gerne ein Nickerchen machte, nimmt sie in Aufbewahrung, bis wir wiederkommen. Wie sang doch Hildegard Knef: „Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin, deswegen muss ich nächstens wieder hin.“
Fortsetzung folgt