Wir nahmen die Strecke über Luigis Pools. Dort stand ein riesiger Elefant direkt neben der Fahrspur und fraß.
Eine ganze Zeit beobachteten wir ihn, unschlüssig, ob wir es wagen sollten, so dicht an ihm vorbeizufahren. Da er aber keinerlei Anstalten machte, sich von der Stelle zu bewegen, rollten wir schließlich langsam auf ihn zu. Bele und Matthias hielten einen großen Abstand, um uns gegebenenfalls den Rückweg freizuhalten. Der Elefant war nur zwei Schritte neben unserem Wagen und aus unserer Perspektive riesig.
(vielen Dank an Bele für die Fotos)
Obwohl wir für unser Ermessen eigentlich ein wenig zu nah an ihn heranrückten, blieb das Tier völlig entspannt, und wir atmeten auf, als wir ihn passiert hatten. Schon unser zweites hautnahes Elefantenerlebnis an diesem Tag.
Langsam näherten wir uns unserem Tagesziel Third Bridge. Auf einem kleinen See fischten einige Rötelpelikane.
Alles andere blieb uns verborgen, denn wir hatten unsere Vogelstudie schon bald beendet und fuhren weiter. Nicht so Bele und Matthias, die wir an diesem Tümpel abhängten. Sie wählten im Folgenden wohl einen anderen Weg, denn wir sahen sie erst später auf der Campsite wieder. Am Ende einer Sackgasse, wo der Pfad im Wasser endete, entdeckten wir noch ein Pärchen Sattelstörche. Das Männchen hatte einen Fisch gefangen, der sich jedoch wieder aus dem Schnabel ins Wasser retten konnte.
Bald darauf überquerten wir die Fourth Bridge und erreichten eine gute halbe Stunde später unser Camp.
(vielen Dank an Matthias für das Foto)
Bele und Matthias waren schon dort und hatten sich in Absprache mit der Dame im Office Platz Nummer 3 ausgesucht, nachdem unsere Nummer 7 bereits belegt war. Wir freuten uns sehr, da wir genau dort schon mehrfach gestanden hatten und diesen Platz sehr mögen: kein Pavian-Schlafbaum, kein Dickicht, kein Staub, dafür ein wenig Wiese und immer ein paar nette Tierbegegnungen.
Nach einer Mittagspause mit Picknick duschten wir und pirschten noch ein paar Vögeln in den Bäumen über uns hinterher.
Weißflankenschnäpper (Danke an Matthias)
Brubru
Mahaliweber
Während Bele und Matthias nach Norden aufbrachen, hielten wir uns bei unserer Nachmittagsrunde südlich von Third Bridge, da wir von einem zwanzigköpfigen Löwenrudel in dieser Richtung gehört hatten. Zunächst ging es mit nur wenig spektakulären Sichtungen auf der Wet Route nach Second Bridge. Wir sahen einige Vögel und Impalas, Gnus und Letschwe.
Waffenkiebitz
Völlig abseits der Piste standen zwei Fahrzeuge am Rande einer Lichtung vor einem Dickicht. Sie waren so weit entfernt, dass wir auch mit unserem Fernglas unmöglich erkennen konnten, was sie dort beobachteten. Auch beim genauen Studieren unserer Karten auf dem GPS ließ sich für uns keine Spur von einer anderen Seite hin zu diesem Ort finden. Sollte dort nun das große Löwenrudel liegen, wäre es für uns unerreichbar. Wir waren ein wenig frustriert.
Uns fiel eine Herde Impalas auf, die unruhig umhersprang und bei der alle Tiere in eine bestimmte Richtung schauten. Irgendetwas musste sie aufgeschreckt haben. Trotzdem entdeckten wir keine Jäger.
Hagedasch-Ibis
Schieferreiher (Danke an maddy und Bele für die Brille
)
Fleckenflughuhn
Auf der Dry Route ging es etwas später wieder zurück. Wieder kamen wir an der Impalaherde vorbei, und wieder verhielten sich die Tiere auffällig. Zunächst ohne ersichtlichen Grund flüchteten die Antilopen in großen Sprüngen.
Als wir aber um die nächste Kurve kamen, entdeckten wir die Ursache. Vier Wildhunde lagen und standen direkt neben der Spur. Wir stellten den Motor ab und hatten die schönen Hunde völlig entspannt unmittelbar am Auto. Sie wälzten sich im Gras, beschnüffelten sich und spielten miteinander.
Was uns besonders freute, war, dass sie sich die ganze Zeit über recht ruhig verhielten. Außerdem lagen und standen sie im trockenen Gras relativ frei.
Dann machten sie sich auf die Pirsch. Zielstrebig liefen die Hunde einer nach dem anderen angeführt von einem Rüden los und verteilten sich fächerförmig über die Ebene.
Obwohl sie sich nicht auf der Straße, sondern zwischen den Büschen bewegten, stoben die Impalas wie auf ein geheimes Zeichen hin auseinander. Die Hunde folgten in leichtem Trab, und wir folgten den Hunden. Ab und an verloren wir sie aus den Augen, fanden sie aber immer wieder, wenn sie von einer etwas erhöhten Stelle aus ebenfalls Ausschau hielten.
Leider entfernten sie sich nach und nach immer weiter von der Straße, und für uns wurde es zu spät, sie weiter zu begleiten, da wir zurück ins Camp mussten. Aber auch so waren wir sehr zufrieden, das kleine Rudel über mehr als zwanzig Minuten beobachten zu können.
Im Camp machten wir ein großes Feuer, um genügend Glut für Pizza zu haben. Die Potije-Pizza gelang uns heute besonders gut, und wir machten auch eine für Bele und Matthias. Es war ein sehr schöner Abend in Third Bridge. Über uns im Baum rief die African Scops Owl, und wir hörten Hyänen. Ein perfekter Safari-Tag ging zu Ende.
Kilometer: 59