Das Obias Rivier aufwärts :
Nach dem Gate kommt bald eine Passage, wo es immer wieder stehendes Wasser gibt, und passend dazu grössere Schilf- und Tamariskendickichte, die praktisch die ganze Talbreite einnehmen. Die Fahrspur geht mitten durch den Schilfdschungel.
Mountain Wheatear, oder Bergschmätzer gibt es einige hier.
In einer besonders dichten Passage riecht es intensiv nach Elefanten, aber sehen können wir in dem dichten Schilfwald nichts.
Dann führt die Spur rechtwinklig eine Sandböschung hoch.
Bald wird das Tal wieder offener, und auf der guten Sandspur lässt sich gut fahren.
Kleinere Furten reizen das Kind im Manne, Uwe hat sichtlich Spass.
Allmählich wird das Hoanib Rivier enger, die Szenerie wird schluchtartiger.
An den im Rivier stehenden grossen
Kameldornbäumen Anabäumen ( Danke, lilytrotter ) haben sich grosse Häufen Treibgut angesammelt, man kann erahnen, wie hier zur Regenzeit das Wasser durch geschossen sein muss.
Immer wieder müssen wir für Fotostopps anhalten, aber nicht nur die Landschaft weiss zu gefallen, es gibt auch Leben hier, wie diese "Südwester Edelweiß".
Oder eine Gruppe Paviane, die im Treibgut nach Fressbarem graben.
Das Licht wird immer schöner, das bedeutet aber auch, dass wir mal wieder unserem Tagesplan deutlich hinterher sind.
Schliesslich verlassen wir das Tal des Hoanib, um im spitzen Winkel nun dem Obias aufwärts zu folgen. Direkt am Abdreh finden wir diesen schon deutlich gezeichneten Foxy Emperor, ein grosser Falter aus der Gattung der Erdbeerbaumfalter.
Nachdem wir im Hoanibtal schon zwei Felsenadler haben unfotografierbar hoch kreisen sehen, finden wir hier zwei Habichtsadler, leider
bekomme ich sie nicht zusammen aufs Bild.
Es fällt mir schwer, mich hier loszureissen, aber Uwe gibt den Takt vor, wir haben noch eine Strecke vor uns bis zu unserem Übernachtungsspot.
Ach egal, ich kann hier nicht einfach so durchfahren, es zerreisst mich schier.
Das güldene Gras im Gegenlicht begeistert uns.
Dann kommen wir um eine Biegung, und unvermittelt steht eine Giraffe vor uns. Linkerhand äsen noch zwei weitere Bullen.
Auch diese stehen im Gegenlicht und bekommen so einen "Heiligenschein".
Und dann, endlich, die ersten Oryx dieser Tour. Ich habe sie schon richtig vermisst, diese für mich so typisch namibische Antilope. ( OK, auf dem Foto kaum auszumachen, aber sie sind drauf, wirklich
).
Wir kommen über einen kleinen Sattel und sehen erstmals unser Tagesziel, den Signal Hill auf den Giribes Plains.
Für Ruth und Uwe gibt es kein Halten mehr, sie preschen vor.
Bele und ich müssen aber erstmal diese grosse, weite Fläche auf uns wirken lassen.
Als wir endlich eintrudeln, haben die Muckels schon den Aussichtsposten bestiegen.
Wir stellen schnell den Wagen ab und folgen auf den Hügel. Kurz vor dem Sonnenuntergang kommen wir oben an. Mal wieder gerade so geschafft. Der Blick geht zurück Richtung Obias Rivier, wo wir gerade hergekommen sind.
Der Blick nach Norden, da geht es morgen weiter.
Theatralisch versinkt die Sonne hinter den Bergen.
Derweil versucht Ruth eine Verbindung nach Hause zu bekommen....
Die Sonne verabschiedet sich für heute, wir verlassen unseren Ausguck höchst zufrieden, das Programm war gut. Mit Einsetzen der Dämmerung beginnt ein Konzert der besonderen Art, wie ich es so noch nie vernommen habe. Die ganze Ebene ist erfüllt vom "Gesang" der Barking Geckos. Traumhaft schön.
Wir rangieren die Autos passend, ich stelle mein Zelt auf. Schnell wird das Feuer gestartet, was gar nicht so einfach ist, denn hier auf der Ebene bläst ein ordentlicher Wind.
Es gibt mal wieder Wildsteaks, ich meine mich an Eland an ( Achtung: speziell für KarstenB
) Folienkartoffeln zu erinnern, mit ein paar passenden Kaltgetränken. Untermalt von den ohne Pause singenden Geckos. Dieser Spot zählt mit Sicherheit zu den Top Ten in meinem gesamten Camperleben, wo ich jemals geschlafen habe.
Etwas später flackert etwas Unruhe auf, denn es sind die Scheinwerferkegel zweier Autos zu sehen. Kommen die näher, kommen die am Ende hier her und stören unsere grossartige Isoliertheit?
Irgendwann verschwinden die Kegel im Dunkel der Nacht, keine Störenfriede, kein Überfall, alles gut.
Viele Grüsse,
Matthias