Tag 40 – Dienstag, 16. August 2016 – Der Kreis schließt sich
Camp Maori, Grootfontein – Casa Piccolo, Windhoek
Der Morgen in Grootfontein war ein bisschen windig, aber warm. Wir standen recht früh auf und frühstückten. Uwe sammelte ein paar Stöckchen, um die Kelly zu befeuern. Hinsichtlich unserer Vorräte legten wir dieses Jahr eine Punktlandung hin. Fast alles war nahezu aufgebraucht. Wir packten bereits unsere Schlafsäcke ein, damit wir das Zelt in Windhoek nicht mehr aufklappen müssen.
Wir bezahlten bei Peter und Conny unsere Rechnung und unterhielten uns noch einige Zeit. Wie immer dauerte es sehr lange, bis wir uns losreißen konnten. Peter führte uns ein wenig über das Grundstück. Bei den Kumquat-Büschen durften wir uns eine Tüte der leckeren Früchte pflücken. Die Orangen-Bäume dufteten stark. Das Windrad förderte Wasser in einen riesigen Tank, in dem ein Frosch schwamm. An einer anderen Stelle im Garten hatte ein weiterer Frosch gelaicht. Aus einem Räucherofen gab uns Peter eine geräucherte Mettwurst zum Probieren. In Gehegen liefen Gänse hin und her. Wir fühlten uns wie immer total wohl bei den beiden und wären gerne noch länger geblieben. Aber leider hatten wir mal wieder zu wenig Zeit.
Auf der Teerstraße Richtung Otavi war nicht viel Verkehr. Auf dem nächsten Stück bis Otijwarongo war ebenfalls noch nicht viel los. Im Zentrum hielten wir am Einkaufszentrum, wo unser Auto bewacht stehen konnte. Wir holten Geld und aßen im Wimpy einen Burger mit Pommes. Anschließend kauften wir im Spar noch ein paar Brownies und eine Zeitung. Der Laden gefiel uns sehr gut, alles war ordentlich, sauber und sehr appetitlich angerichtet. So gerne hätten wir hier einen Großeinkauf für ein paar weitere Wochen in Namibia gemacht. Pläne für neue Ziele wären uns sofort eingefallen. Aber so mussten wir leider einfach weiterfahren. Erst zurück in Deutschland lasen wir hier im Forum, dass man vor diesem Supermarkt besser nicht länger stehen bleibt, da es dort schon wiederholt zu Autoaufbrüchen und Diebstählen gekommen sei. Na, das wäre noch was gewesen!
Je näher wir Windhoek kamen, desto mehr Autos und Lastwagen waren unterwegs. Letztere zu überholen, war oft eine Herausforderung, da es natürlich auch viel Gegenverkehr gab.
Die Baustelle nördlich der Hauptstadt scheint kein Ende zu nehmen, und entlang der Baustelle standen in unterschiedlichen Abständen die von uns so getauften Winkemännchen – Angestellte, die neben der Fahrbahn stehen und mit roten Fahnen winken. Das machen sie vermutlich, um anzuzeigen, dass man vorsichtig fahren soll.
Wir erreichten Windhoek gegen drei Uhr nachmittags, holten bei Savanna unsere Kiste und brachten die schmutzigen Handtücher, die wir hier lassen wollen, in die Wäscherei. Dann fuhren wir zur Pension. Das Ausräumen des Autos ging schneller als sonst. Im Zimmer sah es aber wie immer sehr wüst aus. Stück für Stück sortierten wir alle Sachen und füllten nach und nach die Ausrüstungskiste. Dann begannen wir, die Reisetaschen zu packen. Als das meiste verstaut war, setzten wir uns noch ein wenig in den Hof und genossen die letzten Sonnenstrahlen.
Nachdem wir geduscht hatten, gingen wir zu Claudia an die Rezeption und unterhielten uns kurz. Sie bestellte uns noch ein Taxi, das uns zum Restaurant „Am Weinberg“ brachte, welches ja nun ins Craft Center ausgegliedert wurde. Wir unterhielten uns mit dem Fahrer darüber, dass sein Tank nahezu leer war. Die Anzeige zeigte noch 40 verbleibende Kilometer. Er sagte, dass er sich darauf verlassen könne und es auch schon ausprobiert habe. Selbst wenn die Anzeige auf Null stehe, könne man noch zwei Kilometer fahren. Dann sei allerdings Schluss.
Zum Abendessen teilten wir uns als Vorspeise einen Salat aus verschiedenen Früchten, Blauschimmelkäse und grünem Salat. Diese Mischung war sehr lecker. Dann aßen wir Rinderfilet und Oryx-Steak. Zum Nachtisch teilten wir uns ein Trio aus Mousse au Chocolat, Crème brûlée und Erdbeereis. Dazu gab es leckeren Wein. Pappsatt ließen wir uns wieder von einem Taxi zur Pension fahren. Diesmal war es ein anderer Fahrer mit einem anderen Wagen. Auch hier leuchtete die Tankanzeige, und die Nadel war bereits am Anschlag. Auf Nachfrage meinte er, das ginge schon. Ob wir das Geld passend hätten. Falls nicht, würde er an der nächsten Tankstelle anhalten und wechseln. Anstelle dort auch gleich ein paar Liter Treibstoff nachzufüllen, um nicht auf den nächsten Metern stehen zu bleiben, hielt er mit laufendem Motor und ging unseren Geldschein wechseln. Er war sich wohl sicher, dass wir mit diesem Auto eh nicht weit kommen würden, wenn wir einfach damit davon führen. Nachdem er an der zweiten Tankstelle endlich das Geld gewechselt hatte, kamen wir nach einer zügigen Fahrt unversehrt beim Casa Piccolo an.
Kilometer: 470