28. Januar :
Ein makelloser Tag bricht an, und wir verlassen Nossob noch im Dunklen in nördlicher Richtung.
Es gibt kurz hinter dem Camp einen Aussichtshügel, wo man aussteigen darf. Hier erwarten wir den Sonnenaufgang.
die ersten Sonnenstrahlen belecken den oberen Rand des Nossobtals.
Bei Kwang finden wir die ersten Tiere.
Riesentrappe
Schakal
Kurze Zeit später treffen wir mal wieder auf Löwen, diesmal vier Miezen auf dem Laufsteg.
eine ganze Weile fahren wir langsam hinter ihnen her, und als die einzelne Löwin nach links in die Botanik ausweicht, passieren wir die Gruppe, fahren ein Stück vor und erwarten sie dann von vorne.
es sind allesamt noch Jungkatzen.
schöne Rücken...
so sieht ein wenige Sekunden alter Tatzenabdruck aus.
Die Löwinnen verlassen die Pad und schlagen sich rechterhand in die Büsche. Auf einem Hügel mit Aussicht legen sie sich in den Schatten, und sind von der Strasse aus praktisch nicht mehr zu sehen.
Chat Flycatcher-Drosselschnäpper
auf sie haben wir schon lange gewartet, unsere ersten Namaqua Sandgrouse-Namaflughühner. Bislang haben wir sie nur hoch überfliegend gehört.
und dann endlich, das erste Schnurrbärtchen, das nicht im Schatten sitzt und nicht sofort flüchtet. Dafür scheint es schon ziemlich schläfrig zu sein. ( Scaly-feathered Finch )
Herr und Frau Gelbbauchgirlitz- Yellow Canary.
Ein wolkenloser Tag im Nossobtal bedeutet auch wieder Hitze, und so beschliessen wir zurück zu fahren.
Wir frühstücken in aller Ruhe, denn das Camp ist fast vollständig verwaist, alle anderen Camper sind unterwegs. Nur die Erdhörnchen versammeln sich um uns und hoffen auf leichte Beute, aber... mir gäbet nix.
Wir packen zusammen, kaufen noch eine Boerewors für heute Abend im Shop, und nachdem wir getankt haben, verlassen wir Nossob in südlicher Richtung.
Black-breasted Snake-Eagle-Schwarzbrustschlangenadler
dann der nächste Roadblock. Fünf wiederum junge Löwen nutzen das immer kleiner werdende Schattenfenster eines Kameldorns, zwei weitere sollen weiter oben im Hang liegen.
alle sind sehr schläfrig, und zur Kontrolle reicht es völlig, wenn man ein Auge mal knapp öffnet.
es sind alles noch Milchbärte, die sich da zusammen gerottet haben.
und dann: Action ist angesagt, vier von fünf Löwen kucken.
die Zähne sind ohne Befund, aber gegen Parasiten- wohl was unseren Hirschläusen vergleichbares- sollte mal wieder was getan werden.
nach einigen Malen innbrünstiger Gähnattacken verfällt die Truppe wieder in den Ruhemodus, und wir fahren weiter in das nahegelegene Dikbaardskolk, wo man aussteigen und picknicken darf.
Was einen gewissen Nervenkitzel erhält, wenn man weiss, dass 100 Meter weiter ein paar Löwen liegen. Hier aber belästigen uns nur die Siedelweber, die wohl der irrigen Annahme sind, wir würden unsere Kekse mit ihnen teilen. Aber die Brösel sind ihnen gut genug, und sie hopsen zwischen unseren Zehen rum.
wir passieren ein ganzes Feld blühender Nerinen.
darüber haben wir uns dann riesig gefreut: endlich ein Lanner auf freundliche Distanz, und da es ausserhalb des Schattens mörderheiss ist, bleibt er auch brav im Schatten sitzen.
Dann erreichen wir völlig gerädert Rooiputs und wir kippen als erstes zwei Liter gekühlten Ceres-Fruchtsaft in uns rein, bevor wir uns in den Schatten des A-Frames auf unsere Matten legen und einen auf Löwe machen. Langsam kehren die Lebensgeister zurück, und wir erkunden die Umgebung des Camps.
Direkt im Busch neben unserer Site baut ein Pärchen Brubrus ein Nest, aber es will nicht gelingen, ein ordentliches Bild zu schiessen.
die Äste davor sind scharf
,trotzdem zeige ich den Brubru, denn was Besseres habe ich nicht hinbekommen, grrr.
Auf einen Abenddrive haben wir beide keine Lust, es ist nach wie vor heiss, und wir erkunden zu Fuss die Umgebung.
die Dornbüsche fangen zu blühen an, es hat wohl kürzlich etwas geregnet.
Dann geniessen wir den Abend an unserem Platz mit einem ausgiebigen Nachtmahl. Lediglich der Generator der in Sichtweite befindlichen Lodge nervt, aber um 22.00 Uhr erstirbt auch dieses Fremdgeräusch, und wir können nun das Nachtkonzert für Ziegenmelker, Weissgesichtsohreulen und Bellgeckos geniessen.
Nachts wache ich auf, weil eine Schleiereule auf dem nahe befindlichen Wasserbassin herumturnt und schnarcht.
Ich verlasse das Zelt und sauge die Stimmung der vom Dreiviertel-Mond erhellten Szenerie in absolut friedlicher Stille ein.
Der nächste Tag sieht uns im unteren Nossobtal, unter anderem sind mal wieder Löwen angesagt, viele Löwen.
Bis dahin,
freundliche Grüsse,
Matthias