weiter der 29. Januar :
Wir fahren also diesmal in südlicher Richtung bei immer noch grosser Hitze. So filzen wir besonders alle Bäume, die Schatten versprechen, und finden bald schon zwei Berguhus direkt neben der Strasse.
Spotted Eagle-Owl
der Partner sitzt im selben Baum eine Etage höher.
Hier verbringen wir eine ganze Weile, entscheiden uns dann aber weiter zu fahren, denn die Eulen werden sicher nicht vor Sonnenuntergang ausfliegen.
so finden wir als nächstes einen bewohnten Erdmännchenbau. Der Hausherr ist mit Renovierungsarbeiten beschäftigt, hält aber immer wieder inne, um die Lage zu sondieren.
er kommt näher
und sucht nach Fressbarem in den Totholzhaufen.
beim Wasserloch Leeuwdril liegen wieder Löwen im Schatten, aber einige Autos stehen ziemlich nahe dran, was den Tieren offensichtlich nicht gefällt. Namentlich ein Lodgeauto tut sich besonders hervor, indem er so nah an die Löwen ranfährt, bis sie aufstehen und sich notgedrungen zurück ziehen.
Uns gefällt die ganze Situation nicht, und wir konzentrieren uns auf ein paar Namaflughühner, die zum Trinken einfallen.
Dann fahren wir langsam wieder zurück und finden bald ein weiteres Paar Berguhus, die wir beim runterfahren übersehen haben müssen.
der Partner sitzt direkt daneben, aber total im Gestrüpp verdeckt. Auffällig, dass die Iris gelb scheint, während die des anderen Tieres knallorangerot geleuchtet hat.
Wir beobachten genau, was an den Siedelwebernestern los ist, aber wir finden einfach keine Kapkobra mehr.
diese Pantherschildkröte frisst kleine Steinchen, wohl zur Zerkleinerung der Nahrung im Magen. Bekannt ist mir ein solches Verhalten von Hühnervögeln, nicht aber von Reptilien.
wie erwartet sitzen die zuerst gefundenen Uhus immer noch an ihrem Platz, aber das Licht ist mittlerweile weicher. Stretching ist angesagt, damit die Gelenke wieder funktionieren, wenn es demnächst auf Beuteflug geht.
der Partnervogel hat etwas die Position geändert und ist nun auch ein Foto wert.
Es ist knapp vor halbacht, und wir verlassen die Uhus, um pünktlich im Camp zurück zu sein.
Dann sehe ich aber etwas Rotbraunes rechts am Rand liegen, bremse scharf und schlage etwas ein, damit auch Andreas als Hinterbänkler freies Schussfeld hat.
da liegt auf freiem Feld, in einer Senke, die noch etwas Feuchtigkeit gespeichert hat und daher wohl ein bisschen kühler zu sein scheint, ein Karakal. Ich kann meine Freude kaum zügeln und muss mich zur Ruhe zwingen, damit ich die Bilder nicht verwackle, denn hier scheint keine Sonne mehr hin.
er steht dann auf, sichert längere Zeit in alle Richtungen,
und läuft dann ein paar Meter weiter und legt sich hinter einen Busch, sodaß er von der Strasse nicht mehr zu sehen ist.
Das ganze Spektakel hat zwei, vielleicht drei Minuten gedauert, und es sei uns verziehen, dass wir erst mit fünf Minuten Verspätung in Rooiputs ankommen.
Nun ist ein ausgedehnter Sundowner angesagt, danach kochen wir noch, ich habe aber keine Erinnerung mehr an unser Nachtessen. Ich kann mich aber gut an die euphorische Stimmung des Abends erinnern. Was für ein Erlebnis.
Wir sind hin und weg, und wie ich das hier schreibe, kommt die ganze Situation wieder hoch, als wäre es gestern gewesen.
Scheinbar gibt es heute keine Gäste auf der Lodge Rooiputs, denn der Generator läuft nur kurz, und so können wir diesen letzten Abend in einem botswanischen Camp in vollen Zügen geniessen.
Der nächste Tag sieht uns im Auobtal.
viele Grüsse,
Matthias