25. Januar :
Wir haben wunderbar geschlafen und sind entsprechend erholt, es hat uns ja auch keine grölende bierseelige Meute gestört. Die Restglut lässt sich wieder anfeuern, und schon bald singt unser Teekessel wieder.
Was für ein schöner und friedlicher Platz. Ich habe noch nie vorher, weder in Reiseführern noch im Forum, von dieser "Name Pan" gelesen. Gewundert habe ich mich auch, dass dieser schöne Platz umsonst sein soll? Jedenfalls war nirgends etwas über eine Gebühr zu lesen.
Die Schakale sind auch wieder anwesend, aber auch heute fällt nichts für sie ab.
Wir packen zusammen, und gegen acht Uhr sind wir reisefertig.
noch niemals vorher habe ich fünfhundertstückstarke Herden Springböcke gesehen, hier finden wir drei solch riesige Gruppen, die sich das frische Gras schmecken lassen.
zurück am Abdreh zur Name Pan.
die Agame nutzt die frühe Sonne für eine Aufwärmrunde.
auch der Vierstreifenmaus gefällt das Frühstück draussen besser.
dann fühlen wir uns in einen amerikanischen Western versetzt. Vor uns flüchten allerdings keine Büffel, sondern eine mindestens 300 Köpfe zählende Herde Elands geht in voller Flucht ab, so dass es trotz feuchtem Boden nur so staubt. Hinter der nächsten Kuppe warten sie dann auf uns, und die Stampede geht von Neuem los.
es sind hauptsächlich Kühe mit Kälbern, aber auch ein paar tonnenschwere Bullen stehen in der Herde.
wir passieren blühende Landschaften, wohlwissend, dass aus den so schön gelb blühenden Blümchen bald schon gemein pieksende Morgensterne werden.
regelmässig sehen wir Weissbürzel-Singhabichte, die es oberhalb Mauns gar nicht hatte.
auf einer vegetationslosen Pan hat es weitere Elands, dazu Gnus, Hartebeester und Oryx. Sie alle scharren an Löchern mit den Hufen und nehmen wohl Salze auf.
Gemsböcke
Dann erreichen wir das Kaa Gate, und hier löst sich auch das Rätsel mit der Bezahlung der Name Pan Campsite. Pro Nase und Fahrzeug fallen fünfzig Pula an, zahlbar in Zutshwa. Vielleicht lässt sich hier der "Service" noch etwas optimieren, denn ein Schild in Zutshwa selbst haben wir nicht gesehen. Fürs nächste Mal aber merke ich mir das Prozedere, der Platz ist die Gebühr auf alle Fälle wert.
Überhaupt sind wir froh, dass wir nicht gestern Abend noch die fünfzig Kilometer haben fahren müssen, gegen die Uhr und die sinkende Sonne, denn heute haben wir in aller Ruhe dreieinhalb Stunden für die Strecke gebraucht.
Wir stören den Ranger bei seiner bestimmt schweren Arbeit hier im Nirgendwo, das grosse Buch verrät, dass wir heute seine ersten Kunden sind.
In der grössten Mittagshitze nehmen wir nun die 84 km Richtung Kannaguass unter die Räder.
Ich zeige hier einen Plan vom Park, damit sich auch die nichtortskundigen Leser ein Bild machen können.
immer wieder sehen wir Steppe Buzzards, aber alle sind überaus scheu und flüchten sofort, kaum dass der Wagen anhält.
einen einzelnen Sekretär stören wir bei seiner mittäglichen Exkursion. Grössere Wildtiere sind fast keine auszumachen, sie stehen jetzt alle im Schatten grosser Bäume.
Dafür finden wir drei Erdmännchen, die ihrem Namen gerecht werdend genau so auf ihrem Bau stehen. Der Hitze und der blaustichigen Farben gedankt unternehmen wir keine Anstalten zu fotografieren, sondern beobachten sie nur eine Weile.
Die Strecke ist teilweise tiefsandig und öfters zugewachsen, und als wir gerade über eine Kuppe kommen und nach unten fahren, steuern wir auf einen etwa 70 Grad geneigten Kameldorn zu, der einen Meter neben der Spur steht. Auf den schräg stehenden, schattigen Stamm hat sich eine quietschgelbe Kapkobra in die Borke geklemmt und gedenkt hier ihren Schlaf zu halten. Da wir direkt auf sie zu halten, fühlt sie sich bedroht, spreizt die Haube, reisst das Maul auf und, so sieht es zumindest aus, faucht uns an. Dazu züngelt sie ununterbrochen.
Im selben Moment passieren wir sie auch schon, den rechten Arm habe ich schnell eingefahren, und im Spiegel sehe ich, dass sie sich in eine Baumhöhle zurück ziehen will.
Bis ich gewendet habe, vorbei gefahren bin und wiederum gewendet habe, sehen wir gerade noch, wie die Schlange
den Kopf aus der Höhle streckt, dabei immer wieder züngelnd. Dann taucht sie ab.
Wir warten rund zwanzig Minuten mit fertig fokussierten Kameras, bis uns die Arme schwer werden.
Die Schlange hat die bessere Geduld, und einmal an der Rinde zu kratzen, dazu kann ich mich dann auch nicht aufraffen. Vielleicht versteht sie ja keinen Spass...
Singhabicht
Endlich erreichen wir das Nossobtal, und gemütlich nehmen wir die restliche Strecke bis Polentswa in Angriff.
Dort belegen wir unsere Campsite, geniessen ein kühles Savannah und kochen dann.
Für einen Abenddrive fehlt uns jegliche Motivation, die Hitze hat uns geschlaucht, und so bleiben wir einfach unter unserem A-Frame sitzen und sehen der Sonne beim untergehen zu.
aus dem löchrigen Fundament kommen, nachdem die Sonne weg ist, einige Tubercled Geckos hervor gekrochen.
Hinter unserem Camp fängt ein Rufous-cheeked Nightjar an zu singen.
bis zum nächsten Kapitelchen wünsche ich
schöne Ostern,
Matthias