THEMA: Die Märchen-Tour
19 Mär 2015 08:25 #378064
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 19 Mär 2015 08:25
  • fotomattes Avatar
Liebe Guggu, treue Seele,

vorweg: der Eintrittspreis ist selbstverständlich in Nam$ zu bezahlen ( sonst wäre es auch nicht unbedingt ein Schnäppchen ).

Und du hast recht, da war was. Dieses Kapitel ist das Nächste--und es beschreibt den einzigen Tag, den ich bitte nicht noch mal erleben will. Ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu.

Danke dir für deine Begeisterung, schönes Meeting in Kronau. :kiss:

Grüssle, Matthias
Letzte Änderung: 19 Mär 2015 08:25 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
19 Mär 2015 09:11 #378071
  • Erika
  • Erikas Avatar
  • Beiträge: 2338
  • Dank erhalten: 4898
  • Erika am 19 Mär 2015 09:11
  • Erikas Avatar
Lieber Matthias, du schriebst:
Dieses Kapitel ist das Nächste--und es beschreibt den einzigen Tag, den ich bitte nicht noch mal erleben will. Ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu.
Lass uns bitte nicht lange warten! Eigentlich fängt ja das Wochenende bereits am Freitagnachmittag an… B) ;) :P

Auch wenn ich mich nicht sehr oft gemeldet habe, bin ich doch immer noch voller Freude dabei.

Auch vom mir ein herzliches Dankeschön. Du hast sogar unseren Freund, den riesigen Baobab fotografiert. Ist er nicht wunderschön? Wenn wir den Mahango besucht haben, sind wir immer als erstes zu ihm gefahren. Als er mal von Elefanten schwer beschädigt war, hatten wir richtig Angst um ihn, aber im Jahr darauf waren alle Wunden wieder verheilt.

Viele Grüsse und danke für die herrlichen Fotos
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: fotomatte
19 Mär 2015 09:15 #378072
  • freshy
  • freshys Avatar
  • Beiträge: 3653
  • Dank erhalten: 5272
  • freshy am 19 Mär 2015 09:15
  • freshys Avatar
fotomatte schrieb:

Und du hast recht, da war was. Dieses Kapitel ist das Nächste--und es beschreibt den einzigen Tag, den ich bitte nicht noch mal erleben will. Ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu.
Grüssle, Matthias

Hoffentlich kommst du dazu, denn Neugier ist eine meiner hervorstechenden Charktereigenschaften. ;)
Du machst wirklich wunderschöne Tieraufnahmen, egal, ob sie riesig, gefährlich, winzig, originell oder sonst was sind. Toll!

Erwartungsvoll grüßt
freshy
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: fotomatte
19 Mär 2015 21:50 #378200
  • Nane42
  • Nane42s Avatar
  • Beiträge: 1362
  • Dank erhalten: 1643
  • Nane42 am 19 Mär 2015 21:50
  • Nane42s Avatar
Hallo Matthias,

deine Bilder aus dem Mahango-Park sind wunderschön :cheer: :cheer: , dieses saftige Grün... Herrlich !

Und dies hier:fotomatte schrieb:



[

ist so genial !!! Würd` ich mir glatt in 1,5m x 1,5m an die Wand hängen...

LG, Nane :)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: fotomatte, Lotta
20 Mär 2015 18:06 #378304
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 19 Mär 2015 08:25
  • fotomattes Avatar
Hallo,

@Nane42: Danke dir fürs Lob. Ob das Bild aber gut genug ist für sone Grösse, weiss ich nicht. Müsste man glatt mal probieren. :blink: B)

@freshy: Danke auch dir, bin glatt bissle rot geworden... :blush:

@Erika: Mein Wochenende fängt frühestens am Samstagnachmittag an, sorry.
Ich kenne den -eigentlich die, aber der Zweite ist ja nicht mehr- Baobab jetzt seit sechs Jahren, klaro, ist ein Pups im Leben eines Baumes, aber ich freue mich immer darauf, dort auszusteigen, seinen Stamm zu berühren und ein bisschen nach Vögeln Ausschau zu halten. Hat sich bis jetzt immer gelohnt dort.

Und soo schlimm wird es gar nicht im Folgenden, jedenfalls nix mit Krankheit oder so, eher geht es um meine Unbedarftheit, man könnte fast sagen Dummheit. Und um eine glückliche Errettung, zu der wir gekommen sind wie die Jungfau zum Kind. :laugh: :whistle:

Jetzt muss ich weg, sonst könnt ich ja direkt weiter schreiben...

Danke auch mal wieder an alle Button-Drücker. Freut mich.

Schönen SoFi-Frühlingsanfangs-Tag noch,
Matthias
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
21 Mär 2015 21:31 #378413
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 19 Mär 2015 08:25
  • fotomattes Avatar
21. Januar. Wenn einmal der Wurm drin ist, geht er nimmer naus.

Der Morgen startet stark bewölkt, und so starten wir ganz gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück mit Milliepap und Broten.
Ein kleiner Rundgang ergibt eine Raupe, die ich noch nicht gesehen habe,





sowie diese abgefahrene, auf-Blatt-machende Gottesanbeterin.

Direkt am Zelt finden sich Fussabdrücke unseres nächtlichen Besuchers, den ich zwar ein paar Mal habe schmatzen hören, aber dass er soo nahe war, hätte ich dann doch nicht gedacht.




Dann brechen wir die Zelte ab, zahlen unsere Rechnung und verabschieden uns vom Mahangu Camp mit der geäusserten Vermutung, dass wir ja schon bald wieder auf der Matte stehen werden.

In Divundu tanken wir voll und gehen im Shop einkaufen. Hier hat sich-oh Wunder- was getan, die Regale sind komplett aufgefüllt. Wir fahren über die Bagani Bridge, und biegen sogleich, direkt vor dem Knast, rechts ab auf eine unscheinbare Buschpiste zur N//Goabaca Campsite. Der Regen von vorletzter Nacht hat den Sand teilweise sehr tief werden lassen, und nachdem ich das Auto festgefahren habe, lassen wir es stehen und gehen die restlichen Meter zu Fuss bis zum "Office".


im feuchten Sand stehen auch die Abdrücke von Hippos. Mehrfach findet sich frischer Hippodung, und auf diesem sitzen einige Schmetterlinge um zu saugen.



Common Dotted Border, dahinter noch ein Veined Swordtail.



Darker Commodore, der auf den schönen Namen Precis antelope hört.



weiters finden wir dieses hübsche Chamäleon, das im Zeitlupentempo durch den Busch klettert.

Dann bezahlen wie die Day-Use-Fee von 20 Nam$ pro Person-vor zwei Jahren waren es noch 10 $- und laufen bis zu den Popa Falls.





Am Ufer finden sich zahlreich diese feuerroten Libellen




und auf dem Rückweg entdecken wir wiederum eine nochmals komplett andersartige Gottesanbeterin.




Wir fahren zurück auf die B 8. Nun geht es weitere zweihundert Kilometer geradeaus Richtung Osten. Ein paar Mal sehen wir Elefanten, sie stehen aber ziemlich versteckt im Busch.
Wir kommen an die Brücke über den Kwando, dann folgt der Polizeiposten und neuerdings eine Viehseuchen-Desinfektionsstelle. Dazu werden die Räder mit einer Lösung abgesprüht, und wir dürfen über eine getränkte Matte stiefeln. In Kongola besuchen wir die zwei von den örtlichen Communities betriebenen Souvenirläden, dann fahren wir auf der nagelneu geteerten C 49 Richtung Süden.
Wir passieren den Abdreh zum Mavunje Camp, aber es liegt ein Busch quer über der Zufahrt, das Camp ist geschlossen.
So fahren wir weiter, denn als Alternative habe ich mir das Malyo Wilderness Camp rausgesucht. Es liegt unmittelbar vor dem Mudumu NP.



Cross the bridge ( it is very safe to cross with vehicles ) , so steht es auf den Plakaten von Malyo.

Als wir an die Brücke kommen, steigt Bastian aus, um mir die beste Spur zu zeigen, und ich fahre langsam über die Knüppelbrücke. Das geht auch ganz gut, bis etwa zwei Drittel zurück gelegt sind, und mit einem Mal schieben die hinteren Antriebsräder die Knüppel nach hinten durch, und beide Räder hängen frei.







Der Condor liegt auf den Blattfedern auf. Oha! Ich steige aus und besehe mir die Misere. Dann mache ich erstmal ein paar Fotos, anschliessend bringen wir die Taschen mit den Papieren, Kameras und anderen Wertgegenständen ans rettende Ufer, nur für den Fall, dass das Auto noch weiter einbricht. Denn dass wir nun ein Problem haben, ist klar. Hilde macht sich zu Fuss auf, um ins Malyo Camp zu gehen und Hilfe zu organisieren. Derweil versuche ich mit Bastian, den Condor mithilfe des Jacks so hoch zu bocken, dass die Hinterräder frei kommen, und wir weitere Knüppel einfügen können. Das Problem ist: wir müssen einen Knüppel für den Jack finden, der so stabil ist, dass er nicht durchbiegt und womöglich bricht. Das Prozedere wiederholen wir auf der anderen Seite, und als wir ein paar Knüppel eingefügt haben, und von Hand sich da nichts weiter bewegen lässt, lassen wir das Auto ab, und ich wage einen Versuch. Etwa einen knappen Meter gewinnen wir, dann verrutschen die Stämmchen wieder nach hinten durch, und der Condor liegt noch tiefer.



der hübsche Channel von der Brücke aus gesehen.

Es ist jetzt kurz vor 17.00 Uhr, in zweieinhalb Stunden wird´s dunkel.
Hilde kommt zurück, im Camp war nur eine Person, er hat aber versprochen, ein paar Arbeiter zu organisieren.
Derweil versuchen wir wiederum, den Condor hoch zu bocken. Das Stämmchen ist aber wohl zu dünn als Widerlager, es biegt durch, dadurch kommt der Jack schräg, rutscht ab und verkeilt sich unterm Bodenblech. Blöd ist auch, dass dabei die Kurbel abgerutscht ist und sich plingplong zweimal aufschlagend in die Fluten des Channels verabschiedet. Das Wasser ist klar, und wir können ihn in rund anderthalb Meter Tiefe liegen sehen. Gibt´s hier Krokos?
Als wir gerade resümieren, was uns nun noch an Möglichkeiten verbleibt, vernehmen wir aus dem Nichts Motorengeräusch. Zwei Typen vom nebenan befindlichen ( vier Kilometer entfernten ) Camp Kwando kommen mit einem Toyota LC angefahren. Sie halten nicht einmal, sondern fahren gleich weiter und etwa fünfzig Meter entfernt durch eine Furt. Das Wasser spült über die Motorhaube, aber der LC hat ja einen Schnorchel.
Dann kommen sie bis ans Ende der Brücke, steigen aus und fangen an zu machen. Keine Fragen, kein Lamentieren.
Zuerst wird die Seilwinde abgespult, das Seil ist aber nicht lang genug. Macht nichts, es wird mit einem Bergegurt verlängert. Dann werden noch die Knüppel mittels Zurrgurten fixiert, sowohl nach vorne wie auch nach hinten, damit sie nicht weiter verrutschen können, und dann versuchen wir langsam mit der Winde den Condor ans rettende Ufer zu ziehen. Geht aber nicht, die Winde ist zu schwach. Nun wollen wir versuchen, mit dem rückwärts fahrenden LC das Auto frei zu schleppen. Es gelingt beim zweiten Versuch. Riesige Erleichterung. Ich kontrolliere den Unterboden, die Federn, die Räder, halt alles, was man so erkennen kann. Ich kann nichts fehlerhaftes entdecken, scheint so, als hätte der Condor den Ausflug unbeschadet überstanden. Die Sonne ist untergegangen, es wird schnell dunkel.
Wir laden unsere Taschen ein und folgen dann dem LC bis zur Furt. Hier wollen wir den Condor anhängen, denn wir haben Bedenken, durch das rund 80 Zentimeter tiefe Wasser durchzufahren. Als das Auto in der richtigen Position steht und angehängt ist, lässt sich der LC nicht mehr starten. Er hat zwar zwei Batterien, aber jetzt in der Low Season ist er schon länger nicht mehr gefahren worden, und entsprechend leer sind die Batterien.
Mit dem Cellphone wird ein weiteres Fahrzeug vom Camp Kwando herbeordert, das Überbrückungskabel an Bord hat.
Es ist stockdunkle Nacht, und die Riedfrösche klicken am Ufer des Channels. Sie lassen sich wunderbar von der Kopflampe angestrahlt, beobachten.
Ferner hat es zahlreiche Glühwürmchen, die mit einer intelligenten Intervallschaltung blinkend herumfliegen.
Das Auto kommt, und mittels Ladekabel versuchen wir vom Condor Starthilfe zu geben. Das muss scheitern, denn die kleine Batterie ist einfach zu poplig für die grossen Powerpacks des LC.
Das andere Auto, ein Isuzu-Bakkie, wird auf unsere Seite gefahren. Ich räume den Platz neben dem LC, dafür probieren wir den Starthilfevorgang nochmals mit dem Isuzu. Aber auch diese Prozedur führt nicht zum Erfolg, der LC lässt sich nicht starten.
Na gut, dann hängen wir den Condor an den Isuzu, fahren durchs Wasser, und holen den gestrandeten LC am nächsten Morgen.
Der Isuzu fährt los und ich versuche, das Seil schön auf Spannung zu halten, dabei aber möglichst selber zu fahren und nicht nur geschleppt zu werden. Mitten in der Furt bremst der Isuzu abrupt, im letzten Moment kann ich auch bremsen, ohne aufzufahren. Was ist denn nun los?
Aha, der Isuzu ist abgesoffen, der hat keinen Schnorchel. Wir lösen das Seil, und ich fahre den Condor ohne Probleme rückwärts wieder aus dem Wasser. Wurde auch Zeit, denn unten am Türschweller fing es schon an, rein zu drücken.
Nun sind also drei Autos gestrandet. Eines im Wasser, und zwei am falschen Ufer.
Ein neuerlicher Anruf, ein weiteres Fahrzeug wird benötigt.
Irgendwann kommt das Gamedrive-Auto der Lodge, und wir tragen unsere wichtigen Sachen durch die Furt--scheinbar gibt´s hier doch keine Krokos-- ans andere Ufer.
Alle Mann fahren wir nun endlich, es geht schon auf 22.00 Uhr zu, in Richtung Camp Kwando, wo wir ohne grosses Palaver die Chalets 1 und 2 bekommen.
Morgen um 8.00 Uhr werden wir uns dann um die Auto-Rettung kümmern.
Wir duschen noch, und gehen dann ohne Abendessen, und was schlimmer ist, ohne Sundowner in die Betten. Was für uns als Camper ganz ungewohnt ist, aber die sehr gemütlichen Betten erweisen sich als gerade richtig nach solch einem Tag. It is very safe to cross with vehicles. Ahja.

Aber ich bin selbst schuld, ich hätte mir die Brücke zuvor ansehen sollen, dann hätte ich schon merken können, dass die Knüppel nicht richtig ( eigentlich gar nicht ) fixiert sind.
Nun, jetzt jedenfalls ist das Teil so desolat und weist derart grosse Löcher auf ( wegen unserer Stammeinflechtungen, die mussten wir ja weiter hinten ausbauen ),dieses Schicksal sollte weiteren Aspiranten versagt bleiben. Denn dass wir nicht das erste gestrandete Auto auf dieser Brücke waren, haben uns die Jungs vom Camp Kwando erzählt.

Vom Camp Malyo übrigens hat sich niemand blicken lassen.

bis demnächst,
Matthias
Letzte Änderung: 21 Mär 2015 23:48 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Eulenmuckel, Erika, tigris, casimodo, Fluchtmann, Topobär, Butterblume, TanjaH, Steffi82 und weitere 12