13.11.23
Lazy Day
Wir sind ohne Wecker schon vor Sonnenaufgang aufgewacht.
Ausgeruht warten wir auf unserer Terrasse auf die ersten Sonnenstrahlen.
Hier in Gharagab ist die kurze Zeit während des Sonnenaufgangs besonders schön.
Die Sonne zeigt sich direkt hinter den Dünen und die ersten Strahlen versetzen das Tal in eine mystische Stimmung.
Einige Gnus haben sich im frühen Morgenlicht auf den Weg zum Wasserloch gemacht.
Ein friedlicher Tag beginnt.
Hartwig kocht Kaffee und gemeinsam bereiten wir unser Frühstück vor.
Es gibt für uns kaum einen besseren Ort, um unser Frühstück zu genießen, als Gharagab.
Morgens sind die Temperaturen noch angenehm kühl und das Geschehen am Wasserloch haben wir immer im Auge.
Nur es geschieht leider nichts.
Daher wenden wir uns unserem Besuch zu. Da wir sehr gastfreundlich sind, erhalten die Siedelweber ein Stück Apfel. So richtig benehmen wollen sich unsere Gäste jedoch nicht.
Sie stürzen sich auf die fruchtige Mahlzeit und zanken sich um jeden Bissen.
Nicht alles landet in den Mägen der Vögel. Ein Teil fällt auf den Boden und weckt Begehrlichkeiten bei anderen Wüstenbewohnern.
Die wohl einzige Maus von ganz Gharagab mischt sich unter unsere gefiederten Besucher und wie es manchmal so ist, können Gäste auch lästig werden und die Gastfreundschaft überstrapazieren.
Herr Vierstreifenmaus wollte partout nicht mehr verschwinden und nistet sich ungebeten während unseres kompletten Aufenthalts in unser Chalet Nummer 2 ein.
Ingrid räumt den Frühstückstisch ab und spült anschließend das Geschirr. Hartwig beschäftigt sich mit dem Auto.
Typische Rollenverteilung
Da es in der Vergangenheit öfter zu Zwischenfällen mit zerbissenen Autoreifen durch Löwen kam, wurden in Gharagab für jedes Chalet Schutzgestelle bereitgestellt.
Hartwig versucht nun ohne Hammer oder Ähnlichem diese Dinger vor die Reifen in den Sandboden zu rammen. Das klappt mehr oder weniger gut.
Mal sehen, wie sich die Konstruktion bewährt.
Der Tag dümpelt anschließend so vor sich hin.
Außer den Siedelwebern sind kaum andere Vögel zu sehen.
Der Gelbbauchgirlitz vom Vortag ist wieder da und im Busch sitzt ein Graukopfsperling.
Wir kommen in der Zeit der Sichtungsflaute endlich dazu, unser Reisetagebuch auf den aktuellsten Stand zu bringen.
Danach vertreiben wir uns die Zeit mit einem Hörbuch hören, das schont die Augen für gute Sichtungen. Mit Bluetooth-Kopfhörern im Ohr stören wir auch niemanden.
Die Terrasse liegt mittlerweile im Schatten, so lässt es sich hier gut aushalten.
Langsam verschwindet die Sonne hinter Erics Office.
Das Abendessen ist schnell zubereitet.
Kartoffeln schälen und kochen. Kräuterbutter frisch herstellen. Dazu verwenden wir tiefgefrorene Kräuter.
Wir haben noch Rinderfilet vom Vorabend. Kurz angebraten in der Pfanne wird es heute auch noch hervorragend schmecken.
Als Beilage gibt es Guacamole mit frischem Koriander, den wir in Upington gekauft und anschließend geschnippelt ins Kühlfach gelegt haben.
Wir genießen das Essen und sind mit uns und der Welt zufrieden.
Jetzt brauchen die Löwen auch nicht mehr zu kommen, denn im Dunklen sehen wir ja nicht, ob die Konstruktion an den Autoreifen auch hält.
Nur noch spülen und einen letzten Drink, dann gehört der zweite Tag in Gharagab auch schon der Vergangenheit an.
Nicht ganz, zwei Honigdachse lassen sich noch am Wasserloch blicken. Sie trinken ungestört und verabschieden sich in die dunkle Nacht.