THEMA: Von Wilderness zum Addo NP - Wandern und Reiten
14 Apr 2017 18:09 #471311
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11.03.2017 – Auf ins Paradies - Woodall Country House

Wir genießen ein letztes Mal das Frühstück auf der schönen Terrasse und dann heißt es Abschied nehmen von unserer hochherrschaftlichen Bleibe. Das Auto ist schnell gepackt und in „The Crags“ tanken wir den Wagen nochmal voll.

Eigentlich wollte ich heute über den Prince Alfred’s Pass über Joubertina und Karedouw durch das Hinterland fahren, habe diesen Plan aber spontan wieder verworfen. Heute ist ein extrem heißer Tag und ich kann nur schwer abschätzen, wieviel Zeit uns dieser Schlenker kosten und ob er sich tatsächlich lohnen würde. Da wir ja nur 3 Nächte im Woodall eingeplant haben, hoffe ich noch heute schon einen nachmittäglichen Gamedrive in den Addo unternehmen zu können.

Also setzen wir uns auf die N2 und folgend dieser bis Port Elizabeth. Die Strecke ist langweilig und unspektakulär, dass es hiervon gar nichts zu berichten gibt, außer dass ich in einer Baustelle fast einen Poller mitgenommen hätte :sick:

In PE biegen wir dann Richtung Motherwell auf die R335 ab. Die Strecke führt durch ein Township und wir wundern uns über eine Schlange von Autos mit eingeschaltetem Warnblinker, die sehr langsam hintereinander herfahren. Vereinzelt Busse voll mit singenden Menschen.

Nach einiger Zeit wird uns klar, dass es sich hier um eine Beerdigung handelt. An der Spitze des Korsos ist ein Leichenwagen zu sehen, der kurze Zeit später auf einen riesigen Friedhof abbiegt.

Sobald wir Motherwell hinter uns gelassen haben geht es auf einer recht schlechten, wenn auch geteerten Landstraße weiter.

Endlich erreichen wir den Abzweig zum Woodall Country House und ich bin sehr gespannt, wie dieses kleine Paradies Dagmar gefallen wird :silly:. Im letzten Teil unserer Reise dürfen für einen Afrika-Rookie natürlich die Tiere nicht zu kurz kommen B)

Angekommen im von außen unscheinbaren Anwesen, werden wir bereits erwartet und zur Rezeption geführt. Die überaus freundliche und liebenswerte Empfangsdame führt uns nach Erledigung der notwendigen Formalitäten zum Restaurant- und Aufenthaltsbereich, wo wir bei einem Begrüßungsgetränk Platz nehmen dürfen und auch direkt unsere Wünsche zur Gestaltung der nächsten Tage loswerden können.

Bald können wir dann auch unser Zimmer beziehen. Leider haben wir nicht die Suite mit Pool wie beim letzten Besuch – die hätte unser Budget etwas gesprengt :whistle:. Wir betreten ein nicht weniger schönes und mehr als geräumiges Cottage mit „Doppelduschen“ Innen und Außen.



















Noch während wir unser Gepäck verstauen und erst mal unser Reich für die nächsten Tage inspizieren, bekommen wir Besuch von der netten Empfangsdame, die uns die gewünschten Aktivitäten für die nächsten Tage schon mal bestätigt.

Leider wird es nix mit meinem Plan :huh: - der Gamedrive am Nachmittag ist bereits ausgebucht, ansonsten wurde aber alles wie gewünscht für uns organisiert. Auf Empfehlung werden wir morgen den Nachmittag und Abend bei einen Game-Drive im Schotia Game Reserve verbringen und am Vormittag ist für uns eine African Wood Massage gebucht. Übermorgen stehen dann der hauseigene Morning Drive und der mit Spannung erwartete Ausritt im Addo Elephant Park auf dem Programm.

Da heute ein wirklich heißer Tag ist, beschließen wir nicht nochmal selbst in den Park zu fahren, sondern einfach das Ambiente in dieser Oase zu genießen. Wir trödeln ein wenig im Garten herum, faulenzen noch eine Runde am Pool und dann geht es zum Abendessen.

Das Dinner im Woodall ist jeden ZAR wert und ein absolutes Highlight :).



Eine schöne Geste, so empfinde ich es zumindest, sind die allabendlich personifizierten Speisekarten (hier ist nur die 2. Seite zu sehen) und „Gute-Nacht-Kärtchen“ auf dem Zimmer.

Hier wird Service ganz GROSS geschrieben, man wird immer wieder mit liebevollen Kleinigkeiten zu jedem möglichen Anlass überrascht.

Und damit der nächste Teil meines Berichts nicht mit Fotos überladen wird, stelle ich jetzt noch ein paar Aufnahmen vom Paradies ein, allerdings aufgenommen am nächsten Tag - da hat es dann leider geregnet :(. Weitere Fotos dieser herrlichen Unterkunft findet Ihr bei weiterem Interesse in meinem letztjährigen Reisebericht.















Angekommen im Paradies endet ein unaufgeregter Tag für uns. Morgen starten wir in den Tag mit einer herrlichen Massage und am Nachmittag geht es dann zum Tiere gucken ;)
Letzte Änderung: 14 Apr 2017 18:32 von Applegreen.
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14 Apr 2017 22:27 #471330
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Hiiiii, ich freu mich schon so! :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Im Herbst sind wir auch da.

Vielen Dank und schöne Ostertage
Karin
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

Namibia 2016: Infos zu Auto+Camps+die "Jahrhundertsichtung"
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15 Apr 2017 19:27 #471447
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12.03.2017 – Schotia Tooth&Claw Tour

Der Tag heute beginnt mit einem paradiesischen Frühstück, allerdings auch mit Regen, den das vertrocknete Land dringend benötigt.

Für uns geht es zunächst mit einem Wohlfühlprogramm weiter. Wir gönnen uns eine „African Wood Massage“ – die wir wirklich sehr empfehlen können.

Hinter diesem vielversprechenden Eingangsbereich des „Citrus Spa“ werden unsere in den letzten Tagen arg beanspruchten Knochen und Muskeln für 90 Minuten bei einer traditionellen Massage wiederhergerichtet.



Es wird abwechselnd mit den Händen und Holzstöckchen massiert - einfach nur herrlich!

Später hat der Regen etwas nachgelassen und ich mache mich auf zum Teich und kann dort unzählige Southern Red Bishops in allen Lebenslagen beobachten.















Später entdecke ich in einem Baum noch einen Black-headed Oriole (Maskenpirol) :)





Oben im Gebälk eines Gebäudes – leider unscharf – entdecke ich noch diese Lesser Striped Swallow.



Die Zeit verfliegt und wird es Zeit für unseren Gamedrive. Ich habe lange überlegt, welches Game Reserve in der Nähe für Dagmar als Afrika-Neuling in Frage kommen würde. Da ich letztes Jahr das Amakhala bereits ausgiebig während unserer beiden Tage im Woodbury Tented Camp erkundet habe und uns das Schotia Game Reserve empfohlen wurde, waren die Würfel dann doch zugunsten von Schotia gefallen.

Was wir allerdings erst kurzfristig erfahren, die sogenannte „Tooth & Claw“ Tour beinhaltet ein Abendessen in der „Open Air Lapa“, was eine Nachtfahrt zurück zur Unterkunft bedeutet :sick:. Da ich ziemlich Nachtblind bin musste also noch ein Shuttle gebucht werden. Ein recht kostspieliges Vergnügen, allerdings besser als weit nach Einbruch der Dunkelheit noch selbst durch die Prärie zu fahren und für uns auch rückblickend betrachtet eine gute Entscheidung.

Gegen 13.30 Uhr werden wir von unserem Shuttle abgeholt. Unser Fahrer ist ein älterer sympathischer Herr Namens Francoise mit dem wir während der ca. 45-minütigen Fahrt nach Schotia nett plaudern. So nett, dass er kurzerhand beschließt, uns auf der Tour zu begleiten :woohoo:. Für ihn ist das Vergnügen sogar kostenlos, da er offizieller National Tourguide ist.

An den Toren des Reserves angekommen, schwant mir zunächst einmal gar nichts Gutes :angry:. Das ist ein Safari-Business im ganz großen Stil. Hier stehen Unmengen an Safarifahrzeuge bereit und eine entsprechende Menschenansammlung :blink:. Das ist ja so gar nicht nach meinem Geschmack und riecht verdächtigt nach Massenabfertigung :evil:!

Nach dem Check-In werden wir in 9-er-Gruppen jeweils einem Guide zugeteilt – wir müssen uns den Namen „Robert“ merken.

Noch kurz ein paar Worte zu Schotia: Das Reserve entstand aus der seit Anfang 1800 bewirtschafteten Farm „Orlando“. Besitzer und Betreiber des Reserves ist die Familie Bean, die nun in der 6. Generation und seit 25 Jahren das damalige Farmland als Game Reserve betreibt. Die Familie wohnt heute noch inmitten des Reserves und es soll das älteste private Reservat im Eastern Cape sein. Das Gebiet von Schotia grenzt direkt an den Addo.

Nach einer kurzen Wartezeit dürfen wir in einem Landrover, der seine besten Tage schon hinter sich hat, bei Robert Platz nehmen und es kann losgehen.



Entgegen meiner Befürchtungen werden wir bis zur „Teepause“ keinem einzigen Safarifahrzeug mehr begegnen und die ersten Tiere lassen im verhältnismäßig kleinen Reserve natürlich auch nicht lange auf sich warten.







Sehr ausgiebig beschäftigen wir uns mit dem Dung Beetle:





Eine echt mühselige Angelegenheit - das Tagewerk der Dung Bettles :whistle:







Unterwegs begegnen wir den üblichen Verdächtigen – ich werde jetzt nicht jedes Foto kommentieren. Robert allerdings weiß uns viele interessante Einzelheiten zu erzählen und berichtet unter anderem auch kritisch über die Ansiedlung von Arten in für sie nicht typischen Gebieten. Ein aktuell großes Problem sind hier derzeit die Elefanten - sie werden perspektivisch nicht genug Nahrung finden und zerstören außerdem die wunderschönen Schotiabäume. Es ist schon geplant, einige wieder umzusiedeln.

















Dieses Warthog zeigt uns deutlich, was es von uns hält B)







Am Krokodil- und Hippopool entdecken wir zwar kein Hippo, dafür aber ein Waffenkiebitz - Paar nebst Krokodilmama (dazu später mehr):







Es freut uns hier Giraffen zu sehen - denn im Addo sind sie definitiv nicht zu finden ;)











Bei den Büffel-Models verweilen wir auch einige Zeit. Die Madenhacker sind nicht grade zu beneiden :sick:











Auf einer Freifläche begegnen uns diese beiden Rhinos und kommen uns – nicht wir ihnen :whistle: – doch recht nah :woohoo:













Robert ist ein absolut sympathischer Typ, der sich auch nicht unbedingt an Zeitpläne hält. Er redet gerne und viel und lässt uns bei jeder Sichtung ausreichend Zeit zur Beobachtung.







Nachdem sie uns ausgiebig beäugt haben, wandern sie weiter zu den nächsten Safarifahrzeugen, um diese zu inspizieren ;)







Außer den Rhinos bieten sich noch weitere schöne Motive.












Dieses Foto mit den Kuhantilopen mag ich ganz besonders :kiss:



Ein Eli kreuzt nochmal unseren Weg



Ich wusste bislang gar nicht, dass Elefanten auch Kakteen fressen B)





Dank Roberts extremer Gelassenheit treffen wir auch als letzte Gruppe in dem alten Farmhaus zum Nachmittags-Tee ein :silly:. Außer heißen Getränken gibt es herrlich frisch gebackenes Roosterkoek mit gesalzener Butter. Extrem lecker!



Von hier aus geht es weiter in den separaten Bereich, in dem die Löwen zu Hause sind. Und es ist auch der Bereich, der mir irgendwie gar nicht gefällt :huh:. Die Löwen liegen zwar wie auf dem Präsentierteller faul neben abgenagten Resten eines Wildtiers, aber die Szenerie scheint mir völlig unnatürlich :S.











Den Höhepunkt erreicht das Ganze, als die anderen Guides mit ihren Fahrzeugen derart nah an die Tiere heranfahren, nur um sie zu einer Regung zu bewegen – absolut gruselig :sick:.







Ich habe das Gefühl, dass die Löwen hier ausschließlich Futter bereitgestellt bekommen und nicht mehr selbst jagen müssen. Sowohl Robert als auch Francoise verneinen dies auf Rückfrage zwar – meine Vermutung wird morgen aber von anderer Stelle bestätigt werden :pinch:











Irgendwie schauen die nicht wirklich glücklich aus :dry:








Da es schon dämmert machen wir uns nun schleunigst auf den Weg zur Lapa. Hier versammeln sich die Massen an Tagesgästen natürlich wieder an einem Platz :blink:.

Im Reserve gibt einige eingesetzte Krokodile. Besonders stolz ist man derzeit auf diese 6 von ursprünglich 10 im Reserve geschlüpften Krokodil-Jungtiere.





In der Lapa befindet sich die kleine Aufzuchtstation. Vier Jungtiere sind wohl Raubvögeln zum Opfer gefallen :(
, daher hat man beschlossen, die Kleinen hier in Sicherheit zu bringen.

In der angeblich größten „Open Air Lapa“ Südafrikas steht schon das abendliche Braai für uns bereit.





Zunächst kann man sich an der Bar mit einem Gin Tonic oder sonstigen Getränken versorgen und dann geht es wieder wohl geordnet nach Ranger-Gruppen zu Tisch.

Das Essen ist recht schmackhaft und reichlich, natürlich kein Vergleich zum Dinner im Woodall, das wir auch schmerzlich vermissen :pinch:. Wir sind ohnehin weniger mit dem Essen beschäftigt, sondern tauschen uns lieber mit den restlichen Teilnehmern unserer Gruppe aus.

Besonders interessant ist der Bericht zweier Holländerinnen, die eine große Rundfahrt von Namibia bis Lesotho unternehmen. Und das in einem Polo und ohne jegliches Campingequipment – alles zu teuer, sie schlafen einfach immer im Auto :woohoo:.

Nach dem Essen und insgesamt ca. 6 Stunden im Reserve geht es in der Dunkelheit zurück zum Parkplatz. Robert leuchtet noch ein wenig die Umgebung auf der Suche nach nachtaktiven Spezies aus – leider ohne Erfolg :(

Francoise bringt uns sicher zurück in unsere Unterkunft, wo auf unserem Zimmer bereits eine Kanne mit heißem Kakao auf uns wartet :)

Im Fazit werde ich nochmal näher auf unsere heutige Schotia Tour eingehen. Trotz manch zweifelhafter Eindrücke war ich dann doch ganz zufrieden, dass Dagmar einen recht sichtungsreichen ersten Game-Drive in Afrika erleben durfte – und sie natürlich so ganz ohne Vergleichsmöglichkeit sowieso :whistle: :pinch:

Morgen geht es dann in den Addo Elephant Park – sowohl motorisiert als auch zu Pferde
Letzte Änderung: 17 Apr 2017 14:23 von Applegreen.
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15 Apr 2017 20:53 #471460
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Liebe Mitfahrer, stille Mitleser, Danke-Button-Drücker, Kommentatoren und überhaupt@ALL,

ich wünsche Euch allen



Liebe Grüße
Sabine
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16 Apr 2017 14:50 #471502
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  • fotomatte am 16 Apr 2017 14:50
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Hallo Sabine,

mein Lieblingsbild ganz klar: der Pirol. Richtig heisst er "Black- headed Oriole".
Die Schwalbe hast du richtig bestimmt.

Dir auch schöne Ostern,
Matthias
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16 Apr 2017 16:46 #471506
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  • namibiafieber am 16 Apr 2017 16:46
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Liebe Sabine,

zunächst Dir & allen anderen hier ein wunderschönes Oster

Bei diesem Wetter bleibt einem ja nix anderes übrig, als in Erinnerungen an Afrika zu schwelgen !
Da kommt Dein Bericht gerade recht !
Es gibt doch viele Ecken an der Gartenroute - da reicht einmal hin reisen gar nicht aus !
Danke für die schönen Erinnerungen und das Aufzeigen von neuen Möglichkeiten - vielleicht eines Tages ! :-)

Ich freue mich schon, wie es noch weiter geht !

Liebe Grüße
Antje B)
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