weiter der 27. Januar:
Wir rollen durch das ausgestorbene Tsumeb, gönnen unserem Vehikel mal wieder ein paar Liter Diesel und fahren dann zum Museum, das natürlich auch geschlossen hat. Aber mein Objekt der Begierde steht ohnehin im Freien und ist über den Zaun weg zu sehen.
C 1´Tenderlok der OMEG, eine 600 mm Schmalspurlok
Wir fahren weiter in östlicher Richtung, und kurz vor Grootfontein biegen wir links ab zur Maori Campsite.
Dort checken wir ein und stellen unsere Zelte auf.
Die Southern Masked Weaver, Maskenweber sind gerade mit dem Nestbau beschäftigt. Dies ist ausschliesslich Sache der Männchen.
Es ist ein weiterer Gast anwesend. Er fährt einen Landi mit Braker Kennzeichen, und ich frage ihn mal, wo in der Wesermarsch er denn zuhause ist. Wir schnacken bisschen und stellen fest, dass wir einen gemeinsamen Freund haben, der direkt an der Grenze zwischen Ammerland und Wesermarsch wohnt.
Wir beschliessen unser Nachtmahl zusammen am Feuer zuzubereiten, und spinnen dann noch eine ganze Weile Safarilatein.
Es ist schon lange dunkel, bis wir schlafen gehen. So lange halten wir eher selten durch, aber wir müssen morgen ja auch nicht früh raus.
Kosten: Maori Campsite 125.- Nam$ pP
28. Januar: unterwegs ins Buschmannland
Die Sonne scheint, und wir frühstücken zusammen mit Uwe. Wir müssen aber immer mal wieder unterbrechen, denn es sind einige Vogelarten hier auf Maori unterwegs.
Herrlich glänzt der Diederick Cuckoo in der Morgensonne.
Wir packen zusammen und fahren in den Ort, um ein paar Lebensmittel zu ergänzen.
Dann fahren wir ein Stück auf der B 8 bis in Höhe Roy´s Restcamp, dort biegen wir auf die breite Sandpad Richtung Tsumkwe ab.
Es ist wieder mächtig warm geworden, und die Vögel sitzen in den kühleren Baumkronen. So ist auf diesem Bild nicht nur der Bradfield´s Hornbill zu sehen.
Weit reicht der Blick über stellenweise noch schöne, dichte Wälder mit grossen Bäumen, aber über weite Strecken ist der Primärwald schonungslos gerodet worden.
Wenn er fliegt, ist er leicht zu identifizieren, der Wahlberg´s Eagle.
In Fahrtrichtung Osten baut sich eine schöne Gewitterwand auf, und da fahren wir geradewegs drauf zu.
In Tsumkwe suchen wir das Büro der Nyae-Nyae Conservancy auf, denn hier soll man sich anmelden, wenn man übernachten möchte. Wir werden wie gute, alte Freunde mit Handschlag begrüsst, und dann einfach weiter geschickt, wir sollen direkt vor Ort bezahlen.
Im Hof steht ein schön blauviolett blühender Baum, den ich noch nie gesehen habe, ich habe auch keinen Namen dazu.
Ein Jacaranda. Danke, maddy.
Dann verlassen wir Tsumkwe in südlicher Richtung, und sofort geht es durch Tiefsand. Erstmals muss ich hier den Allrad zuschalten. Die Spur geht durch eine offene Savannenlandschaft mit einzelnen, kleineren flachen Seen, und hier pulst das Leben. All zu lange können wir uns aber nicht aufhalten, denn wir haben noch ein ganzes Stück zu fahren bis zu unserem anvisierten Camp, von dem wir nur so ungefähr wissen, wo es liegt.
Hier hat es unlängst ordentlich geregnet, und stellenweise fahren wir durch eine Seenlandschaft. Hier aber haben wir gehalten, weil direkt vor dem Auto eine Harlequin Quail, Harlekinwachtel wegfliegt. Erstsichtung!
Capped Wheatear, Erdschmätzer.
Der Weg um die Pfanne zieht sich, und zwei Verbindungen nach Osten in Richtung unseres Nachtlagers stehen zwar auf der Karte des Navis, in echt aber existieren sie nicht. So müssen wir immer weiter um die Pfanne herumfahren, das bringt uns aber eher weiter weg vom Camp, und die Sonne steht auch nicht mehr so hoch.
In der Pfanne selbst sind noch nicht all zu viele Vögel, ein Zeichen, dass es erst unlängst geregnet hat. Die Vögel müssen erst noch zufliegen, aber ein Trupp Open-billed Storks, Klaffschnäbel hat sich bereits eingefunden.
Als wir endlich um die ewig langgezogene Pfanne rum gefahren sind, wird die Pad immer mehr zugewachsen. Die Dornbüsche stellen sich uns in den Weg, und es quietscht überaus hässlich, wenn die Zweige an der Karosserie entlang schrammen. Dazu kommt, dass wir noch ein gutes Stück zu fahren haben, wir werden wohl in die Nacht kommen. Das macht das Fahren nicht gerade entspannt.
Dafür passieren wir nun immer wieder mal einen mächtigen Baobab, aber wir halten nur kurz für ein Foto, dann muss es schon wieder weiter gehen.
Die Sonne geht unter, wir fahren ohne Sundowner weiter. Wir kommen an ein Wasserloch, hier steht ein einzelner Elefantenbulle. Er ist überhaupt nicht erfreut uns zu sehen und attackiert sofort mit wehenden Ohren und laut trompetend. Ich setze zurück, und als er endlich abzieht, fahren wir weiter in die beginnende Dunkelheit.
An einem weiteren Wasserloch trinkt eine ganze Herde Gnus, die sofort das Weite suchen, als sie uns bemerken. Die wenigen Tiere, die wir bis jetzt gesehen haben, flüchten alle, sobald sie das Auto bemerkt haben. Ob hier gewildert wird?
Es ist mittlerweile dunkel, also ganz dunkel geworden, und da die nunmehr nur noch schlecht im Scheinwerferlicht zu sehende Fahrspur auszumachen ist, zeige ich auf eine Wegkreuzung auf der Karte und teile Andreas mit, dass ich maximal bis zu dieser Kreuzung fahre, aber keinen Meter weiter.
Wir kommen endlich an besagte Kreuzung, und wir befinden uns bei der Community Dkokhoe.
Hier stelle ich den Wagen ab, ich fahre keinen Schritt weiter.
Zwei Männer kommen, begrüßen uns sehr freundlich und erklären uns, dass dieser Platz praktisch als Reception dient, der eigentliche Campsite ist ein paar Kilometer zurück im Busch, aber wir dürfen gerne, wenn wir nicht mehr weiter wollen, hier übernachten. Nein, wir wollen nicht mehr weiter!
Wir bauen flugs die Zelte auf, dann vespern wir, denn zum Kochen haben wir wirklich keine Lust mehr.
Ich bin ziemlich platt und schlafe schnell ein.
Kosten: 70.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias