weiter der 09. Februar; zurück an die Chobe Riverfront.
Ohne Verzögerung fahren wir direkt bis ans Gate des Nationalparks. Hier will man von der Bestätigung, dass wir heute schon im NP waren, nichts wissen, denn es handelt sich um verschiedene Eintrittspreise. Während man mit dem Boot 70 Pula pP bezahlen muss, sind es auf dem Landweg 120 Pula pP. Den Betrag anrechnen, nein, sowas geht grundsätzlich nicht.
Also zahlen wir erneut unseren Obulus und fragen gleich mal, um wieviel Uhr denn am nächsten Morgen das Gate öffnen würde.
Also geöffnet wird um 5.30 Uhr , aber man solle doch bitte nicht vor sechs Uhr auftauchen, damit man dann auch alle Papiere und Unterlagen gerichtet hätte..... Aha.
Wir entern unseren Wagen und fahren direkt an die Riverfront.
Mit dem weissblauen Himmel stellt sich direkt Urlaubsstimmung ein.
Common Sandpiper, Flussuferläufer.
Wir treffen auf eine Grossfamilie Streifenmangusten. Während sich die lieben Kleinen im Sand balgen, geben sich die Erwachsenen der Fellpflege hin.
Wir fahren einen grossen Schlenker über die Puku Flats, denn dies hier soll die einzige Stelle in Botswana sein, wo man Pukus zu Gesicht bekommen kann. Das Gras steht sehr hoch, Pukus sehen wir keine, und auch von den so gerühmten Unmengen Antilopen, Elefanten und Hippos werden wir verschont. Aber Vögel gehen immer..., so wie dieser Southern Carmine Bee-eater, Karminspint, der sich einen dekorativen Termitenhügel als Ansitz gewählt hat.
Immer wieder startet er von hier und schnappt sich recht erfolgreich ein Insekt nach dem anderen aus der Luft. Hier hat es eine Spitzkopfschrecke erwischt.
Nach dem rituellen Totschlagen schmeisst er das Insekt so lange in die Luft, bis er selbiges genau Kopf voran in den Schnabel bekommt und es dann verschlucken kann.
In einem riesigen Dürrständer hockt ein Osprey, Fischadler und überblickt sein weites Reich.
Es ist nun schon früher Nachmittag, und mittlerweile ziehen einige Herden Elefanten ans Wasser.
Immer wieder kann man schöne Aussichtspunkte anfahren und die Ruhe geniessen. Da wir erst später in den Park eingefahren sind, haben wir nur wenige andere Autos gesehen. Meistens waren es Lodgefahrzeuge, die schon auf dem Rückweg waren.
Ein weiterer Karminspint hat sich eine niedrige Ansitzwarte über dem Grasmeer ausgesucht.
Wir kommen nach Serondela, und hier stellen wir das Fahrzeug in den Schatten und bereiten uns ein Frühstücksmüsli zu. Wird ja auch so langsam mal Zeit.
Dann fahren wir weiter in westlicher Richtung. Zwei African Marsh Harrier, afrikanische Rohrweihen schaukeln in typischer Manier vorbei.
Bei Kabulabula verbringen wir einige Zeit damit, uns die verschiedenen weissen Reiher anzusehen, denn die Silberreiher sind zum Teil noch im Brutgefieder, andere haben schon wieder zurück gemausert. Dann gibt es die Seidenreiher mit den schwarzen Beinen und den gelben Zehen. Und hier gibt es auch die Intermediate Egrets, Edelreiher, die nicht ganz einfach von gelbschnäbeligen Silberreihern zu unterscheiden sind, zumal, wenn sie in hohem Gras stehen und man die Farbe der Beine nicht genau sehen kann. Warum ich dann aber nicht ein einziges Foto von so einem Edelreiher gemacht habe, weiss ich auch nicht.
African Stonechat, Schwarzkehlchen.
Wir fahren bis zum Nanyanga Stretchpoint mit einem Baobab. Hier turnt ein Jacobin Cuckoo, Jakobinerkuckuck durch die Büsche.
Nun drehen wir bei und fahren zurück. Dabei nehmen wir die landeinwärts gelegene Piste. Vielleicht finden wir ja hier eine der so zahlreich vorkommenden Katzen, denn bislang haben wir noch keinen Räuber sichten können.
Grosskatzen belästigen uns auch weiterhin nicht, dafür zieht jetzt Herde um Herde Elefanten zum Wasser. Dieses Exemplar mit gekreuzten Säbeln war mir dann doch ein extra Bild wert.
Kurz hinter Serondela bemerke ich eine Schlange im Gras, doch kaum habe ich zurück gesetzt, flüchtet der grosse Python ins Unterholz.
Dafür kommt ein kleiner Village Indigobird, Rotschnäblige Atlaswitwe immer näher angetrippelt und pickt die Samen neben der Fahrspur.
Das Licht wird nun zum Abend hin immer brillanter, und auf jeder Lichtung steht Wild um zu Äsen. Giraffen und Impalas.
Diese Marabus haben schon ihren Übernachtungsplatz bezogen.
Mit einem letzten Blick auf den Chobe verabschieden wir uns für heute aus dem Nationalpark, der mir landschaftlich sehr gut gefallen hat.
Wir fahren in den Ort, um den Wagen aufzutanken. Andreas steht beim Tankwart, so beobachte ich etwas den Abendhimmel. Da fliegen zwei Falken, die mir riesig vorkommen, grösser als ein Lanner. Ich rufe Andreas, es sprintet zum Auto und holt sein Glas, und er bestätigt meine Zweifel, denn da fliegen zwei Bat Hawks, Fledermausaare. Cool, haben wir erst einmal in Xakanaxa gesehen.
Wir fahren zurück zur Chobe Safari Lodge und kochen dann unser Nachtmahl.
Auf der Site direkt oberhalb der unseren ist eine Südafrikanische Grossfamilie mit beeindruckender Ausrüstung gelandet. Es gibt extra Luftpumpen, natürlich motorgetrieben, um die ganzen Matratzen aufzupumpen, einen Aussen- und einen Innenkühlschrank und natürlich eine komplett über die ganze Site reichende Illumination. Wir sind froh, dass das hier unsere letzte Nacht sein wird, morgen werden wir in Ihaha nächtigen.
Kosten: wieder die 105.- Pula pP für die Campsite.
Viele Grüße,
Matthias