THEMA: Caprivi satt
11 Jul 2019 18:43 #561611
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maddy schrieb:
Hallo Bele, hallo Matthias,
Wir haben momentan einen Levaillant's Cuckoo im Garten - der (und der Jacobin Cuckoo) sollte laut Buch Juni, July und August nicht hier sein. Na ja, die lesen halt das Buch auch nicht immer!! :woohoo:
Gruss aus Sodwana
Maddy
:laugh: Das wird das Problem sein.... ;) !


fotomatte schrieb:
@ Champagner: Liebe Bele, ich hab grad mal in den Führer geschaut wegen des Kuckucks. Oh Wunder, nicht einer der ganzen Sippschaft ist Juli/August dort anzutreffen, alle ausgeflogen.

Matthias, können wir ein bisschen handeln? Wie wäre es mit September? Nägschdes Jahr sind wir nämlich erst in eben diesem Monat da oben :)

Die Glockenreiherfotos sind toll - aber am besten gefällt mir das zweite Hyänenfoto, bzw. die Hyäne selber - die ist noch richtig frisch und tüpfelig :) .

LG von Bele
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12 Jul 2019 12:33 #561664
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weiter der 10. Februar; der Teakholzwald südlich von Ihaha.

Nach dem Frühstück wollen wir die Gegend südlich von Ihaha, also weg vom Wasser, erkunden.


Die Pad führt in einen recht ursprünglichen, mit alten Teakholzbäumen bestandenen Galeriewald, wo wir sogleich fündig werden. White Helmet Shrikes, Brillenwürger.


Leider ist das Licht nun zur Mittagszeit recht grell, und so direkt schräg von unten ist auch nicht die ideale Fotoposition, aber ein Belegbild von der langschwänzigen Eastern Paradise-whydah, Spitzschwanzparadieswitwe muss sein.


Swallow-tailed Bee-eater, Schwalbenschwanzspint.


Im Wald selbst ist das Licht weicher, dafür sind die Racket-tailed Roller, Spatelracken nicht mehr im besten Gefiederzustand. Trotzdem freuen wir uns sehr über die Sichtung, denn bei Nambwa, wo wir bislang immer erfolgreich waren, haben wir die Vögel dieses Mal nicht zu Gesicht bekommen. Somit haben wir auf dieser Tour alle fünf möglichen Rackenarten auf der Liste stehen.


Ich weiss nicht mehr, wie und warum ich diesen Vogel überhaupt entdeckt habe, denn er sitzt immer gut gedeckt in der Baumkrone, das Foto taugt auch höchstens zur Erinnerung, aber es ist eine weitere Erstsichtung: Broad-tailed Paradise Whydah, Breitschwanzparadieswitwe. Somit haben wir auch alle vier möglichen Whydahs voll. Die Liste füllt sich.

Der Wald wird offener, die Bäume mutieren zu Büschen. Wir kommen an eine Weggabelung, und wir hören Elefanten trompeten. Also nehmen wir die rechte Spur und kommen gleich an ein kleines Wasserloch, wo gerade die kleine Herde eintrifft.




Die grösseren Tiere stillen ihren Durst und bespritzen sich dann mit Schlamm, während der jüngste Sproß noch nicht so richtig weiss, was er hier machen soll. Er tapst etwas unbeholfen zwischen den anderen Familienmitgliedern umher.


Als diese aber dann mal genug haben und die tiefste Matschmulde freimachen, legt sich der kleine Dumbo in den Modder und schiebt sich durch die Pampe. Offensichtlich weiss er sein komisches Anhängsel im Gesicht noch nicht richtig einzusetzen.


Wahre Zebraliebe.

Wir fahren zurück ins Camp und legen uns etwas hin, um dann spätnachmittags ein weiteres Wasserloch im Wald aufzusuchen, welches wir auf der Mittagsrunde nicht allzuweit vom Camp entdeckt haben.
Wir stellen uns an einen strategisch günstigen Platz und malen uns aus, wie schön das wird, wenn bald, im schönsten Abendlicht, der Leopard, oder doch wenigstens ein paar Löwen, zum Trinken ans Wasser kommt.


Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit den hier ansässigen Little Bee-eaters, Zwergspinten, die unermüdlich ihre Runden drehen und immer wieder den selben Ansitz anfliegen, ob mit oder ohne Beute.


Eine Banded Martin, Gebänderte Uferschwalbe nutzt unseren Aussenspiegel als Ansitzwarte.

Von Säugern aber bleiben wir verschont, und als die Zeit voran schreitet und wir zurück müssen, um pünktlich im Camp zu sein, möchte die Schwalbe ihren Platz gar nicht räumen. Sie fährt ein ganzes Stück mit, bevor sie dann doch davon fliegt.

Wir geniessen einen ruhigen Abend auf unserer Site mit einem schönen, weiten Blick über das unendlich scheinende Grasmeer.
Kurz bevor es ganz dunkel ist, gehen wir zum Ablution Block um zu duschen. Blöd nur, dass es hier kein Licht gibt. Es ist zwar alles vorhanden, von Solarzellen auf dem Dach über Leitungen und Schalter bis zu den Glühbirnen, aber funktionieren tut nichts.
Da wir unsere Lampen dabei haben, ist das nicht weiter tragisch, aber wirklich unterhalten scheint die Anlage nicht zu werden.
Unterm Dach fliegen einige Fledermäuse umher.

Nachts werde ich ein paarmal wach, zweimal kommt eine Patrouille vorbei und leuchtet mit Scheinwerfern die Gegend ab, leider auch in unsere Zelte. Wesentlich angenehmer ist die Störung durch brüllende Löwen ganz in der Nähe sowie durch lachende Hyänen.


Viele Grüße,
Matthias
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13 Jul 2019 18:15 #561735
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fotomatte schrieb:
Von Säugern aber bleiben wir verschont,
Mal wieder Glück gehabt ;) :lol:

Dafür habt Ihr ja aber tief in die Vogelschatzkiste gelangt - und sogar ein Quartett und ein Quintett vollgemacht! Wobei ich die Spatelracke kaum erkannt habe - unsere in Nambwa waren schon ein bissle hübscher, gell? :whistle:

Sodele, du hast noch genau 16 Tage - teil dir deinen Bericht mal schön ein, vielleicht schaffst du ja auch so eine Punktlandung wie die Muckels :P

Liebe Grüße von Bele
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19 Jul 2019 16:19 #562287
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Hallo mal wieder,

eigentlich wollte ich gestern schon weiterschreiben, aber da kam mir der Breakdown dazwischen.

@ maddy: Hi maddy, so einen schönen schwarzweissen Kuckuck hätte ich auch gerne im Garten. Und besser, du erzählst ihm erst gar nicht, dass er eigentlich gar nicht da sein dürfte... ;)

@ Mabele: Meine liebschte Beifahrerin, schön, wenn dir die Hyäne gefällt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass du monierst, dass nur zwei Exemplare zu sehen wären. :P
Ja, "unsere" Spatelracken in Nambwa waren sehr viel attraktiver, das ist der Vorteil, wenn man im August/September unterwegs ist. ;) Irgendwas ist halt immer... :S
Die Muckelsche Punktlandung werde ich nicht schaffen, aber einen weiteren Teil gibt es heute noch. :blush: :whistle:

Viele Grüße,
Matthias
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19 Jul 2019 16:46 #562291
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11. Februar; wir tingeln durch den Chobe NP und landen wieder im Mubala Camp.

Mit dem ersten Licht stehen wir auf, denn wir wollen nachschauen, ob wir die Löwen finden, die ganz in der Nähe gewesen sind.


Friedlich liegt der Chobe im Morgenlicht da, von Löwen ist weit und breit nichts zu sehen.


Dafür zeigen sich heute mal die Hühnchen, laut rufend begrüssen sie den jungen Morgen. Red-billed Francolin.


Im Sand der Fahrspur hudern einige Double-banded Sandgrouses, Nachtflughühner.


Ein weiteres Huhn hockt oben auf einem Termitenhügel und gackert laut seinen Revieranspruch über die Pläne. Swainson´s Francolin.


So am frühen Morgen zieht es kaum Tiere ans Wasser, die Ebene vor uns ist leer.


Wir drehen nochmals eine Runde durch den Wald südlich von Ihaha. Auf der Pad sind überall deutlich die Abdrücke von zahlreichen Elefanten, von groß bis klein, in den Sand gedrückt.


Und viele Bäume hier müssen die ständige Anwesenheit von zu vielen Elefanten "bezahlen", entweder mit abgerissenen Ästen, oder sie werden gleich ganz umgedrückt.


Greater Blue-eared Glossy Starlings, Grünschwanzglanzstare.


Wir kommen wieder zu dem Wasserloch im Wald, wo gestern die Elefanten waren. Heute sind "nur" ein paar Vögel hier, wie dieser Hamerkop.


Emerald-spotted Wood-dove, Green-winged Pytilia, Cape Turtles, Blue Waxbills und Yellow-fronted Canaris. Oberhalb der Pytilia sitzen noch drei Guineafowls und saugen Mineralien.

Dann fahren wir zurück ins Camp, wo wir gemütlich in der Sonne sitzend frühstücken. Danach bauen wir die Zelte ab und fahren, meistens am Fluss entlang, Richtung Ngoma Gate. Einige Schlenker in den Wald unternehmen wir zusätzlich, denn wir haben keine Eile. Dass wir bis elf Uhr auschecken müssen, übersehen wir grosszügig.


Wir finden einen ganzen Flock Eastern Red-footed Kestrels, Amurfalken und beobachten sie beim Insektenfang.


Es macht Spass, die flinken und überaus wendigen Falken im Flug zu fotografieren, wie dieses Männchen.


Schimpfender Brown-crowned Tchagra, Damaratschagra.


European Bee-eater, Bienenfresser.


Die überaus hübschen Blüten des Teakholzbaumes blühen gerade und sind ein Magnet für alle Sunbirds.

Mit zwei Stunden Verspätung erreichen wir das Gate, und wir quasseln einige Zeit mit dem netten Officer, der wissen möchte, wie es so läuft in Ihaha. Er erzählt uns dann, dass die örtlichen Ranger gar nicht glücklich sind mit dem Gebaren von Kwalate, und sie sammeln Geld, um hier, direkt hinterm Gate, ein neues Camp aufzubauen. Ich bin gerade so richtig in Diskussionslaune und frage ihn, warum denn BWNP die ganzen Camps, die ja vor nicht allzu langer Zeit staatlich waren, verhökert hat (und das wie etwa im KTP immer noch weitermacht). Erst wiegelt er ab, dann gibt er doch zu, dass das wohl ein Fehler des Ministeriums war. Ich sage ihm auch, dass ich nicht glaube, dass sie hier in direkter Nähe zur Strasse und fernab vom Chobe, mit einem Camp wirtschaftlichen Erfolg haben werden. Trotzdem spenden wir einen kleinen, symbolischen Beitrag. Dafür ist keine Rede mehr von der etwas grosszügig ausgelegten Check-out-Time.
Zum Abschluss macht er uns noch auf eine unterm Dach schlafende Wood Owl aufmerksam, die wäre jeden Tag hier.


African Wood Owl, Woodfordkauz.

Dann geht es schnell und wir sind am botswanischen Grenzübergang. Nach dem üblichen Prozedere mit der Bürokratie mit freundlichen Beamtinnen rumpeln wir über die Brücke zurück nach Namibia, um hier wiederum das bürokratische Prozedere zur Einreise mit wie üblich brummeligen, eher abweisenden Beamten über uns ergehen zu lassen.

Wir überlegen kurz, ob wir erneut im Chobe River Camp zelten wollen, aber es sieht nach Regen aus, und so fahren wir weiter Richtung Katima, um dann wieder beim Mubala Camp zu landen. Wieder bekommen wir den schönen Stellplatz direkt überm Sambezi.

Nachdem wir uns im Pool erfrischt haben, drehen wir noch eine Runde übers Gelände, aber Fotos entstehen keine dabei. Es hat zugezogen, und Vögel sind auch keine dekorativ hindrapiert.
So genehmigen wir uns ein kaltes Bier auf der Veranda überm Fluss, später essen wir jeder ein Steak mit Pommes. Für den Preis von 140.- Nam$ ist es okay, aber kein Vergleich zu dem Fleisch der KWS. Von der netten, jungen holländischen Managerin, die das Glück hatte, hier geheiratet zu werden und nun nicht mehr nach Europa zurück muss, bekommen wir ein weiteres Bier spendiert, und so gehen wir nach einem Sundowner ohne sichtbaren Sonnenuntergang etwas betüdelt in die Zelte.
Nachts pladdert der Regen runter.


Kosten: Mubala Camp 215.- Nam$ pP



Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 24 Jul 2019 10:44 von fotomatte.
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19 Jul 2019 17:44 #562296
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@ Mabele: Meine liebschte Beifahrerin, schön, wenn dir die Hyäne gefällt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass du monierst, dass nur zwei Exemplare zu sehen wären. :P

Ja, das hab ich echt vermasselt :S :pinch: - normalerweise lasse ich mir solche Gelegenheiten ja nicht entgehen :P :whistle: . Aber ich werde in Zukunft wieder besser aufpassen! B)

Hier zum Beispiel ;) :
fotomatte schrieb:
Oberhalb der Pytilia sitzen noch drei Guineafowls und saugen Mineralien.

Ich schau mir die Augen aus dem Kopf und suche die 3 Hühner (wobei ich bei dem Wort "saugen" schon etwas stutzig wurde) - bis ich merke, dass du das kleine unbedeutende Wort "Schmetterling" vergessen hast :woohoo: .

Die (fast) schlafende Wood Owl ist ja mal süüüß :kiss: .

Jetzt muss ich mal kurz weg - bin gespannt, was bei "in Arbeit" noch so rausgekommen ist, wenn ich wieder zurück bin!

LGMB
Letzte Änderung: 19 Jul 2019 19:50 von Champagner.
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