02. Februar; ein ganzer Tag Mahango Core Area
Pünktlich um 6.00 Uhr wird der Grenzübergang geöffnet, dann kann man auch in den Park einfahren. Das Office ist um diese Zeit noch nicht besetzt, das kennen wir schon, wir werden also die Gebühr von 40.- Nam$ pP beim Verlassen entrichten.
Wir fahren gleich durch bis kurz vor den Grenzposten Mohembo und biegen dann nach links ab. So haben wir die Sonne, wenn sie denn mal aufgegangen ist, eher im Rücken.
Sonne ist hier allerdings noch überhaupt kein Thema, als wir einen Eurasian Golden Oriole, Pirol beobachten.
Wir fahren Kwetchi an und geniessen hier die friedliche Stimmung und den Sonnenaufgang.
Etwas später kommen wir um eine Ecke, und da stehen zehn Wattled Cranes vor uns in einer sumpfigen Wiese. Sie halten nicht aus und erheben sich gleich in die Luft. Auf die letzten beiden Kraniche komme ich noch zu Schuss, wie sie über dem Papyruswald entschwinden.
Ein schwarzer Greif kommt angeflogen und landet vor uns auf dem Boden. Relativ schnell ist klar, dass wir einen melanistischen Gabarhabicht vor uns haben. Das ist für uns beide eine Erstsichtung. Der Habicht sitzt so da und dreht den Kopf hin und her.
Er ist offensichtlich an dem links von ihm über den Boden krabbelnden Pillendreher interessiert. Er nähert sich zu Fuss...
und der Käfer ergreift die Flucht. Der Greif braucht dank seiner Grösse etwas länger, um hinterher zu kommen.
Völlig gebannt verfolgen wir, wie der Gabar den Abstand verringert, wir erwarten jeden Moment, dass er den Käfer greift.
Der so plump erscheinende Mistkäfer schlägt aber immer wieder Haken, die der Vogel so schnell nicht parieren kann, und so werden wir Zeuge einer recht ungewöhnlichen Jagd, die für den Käfer glücklich endet, denn er entkommt. Der verdutzte Vogel sitzt wieder auf dem Sand und orientiert sich neu.
Ich wusste bis dato nicht, dass sich Habichte, der ja der Grösse nach eher ein Sperber ist, auch an Insekten vergreifen.
Auf jeden Fall ein grandioses Erlebnis für uns.
Und wir sind begeistert, dass unsere Fotos durchaus ansehnlich geworden sind. Mit meiner alten Lumix hätte ich hier jedenfalls nichts Brauchbares zu Wege gebracht.
Nun aber tatsächlich: eine Tawny Flanked Prinia, Rahmbrustprinie. Dahinter sitzt ein Trauerdrongo.
Wir wollen uns nun einmal das potentielle Habichtfutter näher ansehen, denn Pillendreher hat es hier enorm Viele.
Mengen von Käfern sitzen auf den frischen Elefantendunghäufen und versuchen ein Stück vom Kuchen zu ergattern. Diese Stücke rollen sie dann zu perfekten Kugeln, um diese zu verstecken und darin ihre Eier zu legen.
Die Kugeln sind oft deutlich grösser als die Käfer selbst. Rückwärts schieben sie die Pillen durch die Gegend, was durchaus wie eine Sisyphusarbeit anmutet.
Da das mit dem Gabarhabicht so gut gefunzt hat, probiere ich es gleich mal mit einem fliegenden Nektarvogel.
Purple-banded Sunbird, Kleiner Bindennektarvogel.
Eine Dusky Lark, Drossellerche. Diese Lerche brütet in Zentralafrika und verbringt den Sommer hier als eher seltener Gast. Für uns jedenfalls eine Erstsichtung.
Dank des schon etwas zerschlissenen Gefieders bin ich nicht ganz sicher, es sollte aber ein African Pipit, oder Spornpieper sein.
Viele Grüße,
Matthias