11.12.2018 - Es geht in den Norden - "Divundu, wir kommen..."
Kleines OFF TOPIC gleich zu Anfang:
Vor Reisestart haben wir uns bei einem Tropenmediziner beraten lassen und uns für diese Reise für Malerone als Prophylaxe entschieden. Aufgrund unserer Tour kam es genau aus, dass wir am zweiten Abend in den Waterbergen mit der Einnahme begannen und am vorletzten Abend der Reise die Einnahme beenden konnten. Außerdem haben wir uns auch für eine Tollwutimpfung sowie für eine Gelbfieberimpfung entschieden - und obwohl diese nicht zwingend vorgeschrieben ist, wurde sie bei einem Grenzwechsel später jedoch tatsächlich gecheckt... )
Auch in der 2. Nacht im Dachzelt schlafen wir ausgesprochen gut, stehen um sieben auf, machen uns einen Kaffee und genießen den Morgen bei einem schnellen Frühstück.
"Guten Morgen!"
Anschließend packen wir zusammen und fahren hoch zur Rezeption, um die ausstehende Rechnung für die Campsite zu begleichen. Eine freundliche Dame legt mir die Rechnung über N$800 für die Campsite
plus unser Abendessen und der Getränke vor.
Das Essen könnte ich ja noch gerade verstehen, da wir es im Vorfeld angemeldet haben - doch niemand kann voraussagen, was wir dazu trinken, von daher muss irgendjemand dies am Abend oder Morgen als offen weitergegeben haben, obwohl wir alles bezahlt haben!
Aufgrund der eigenartigen Konstellation im Restaurant haben wir an der Theke bezahlt und natürlich keine Quittung erhalten...
Glücklicherweise lenkt die Dame jedoch bald ein, nachdem ich ihr mitteile, dass lediglich die Campsite offen ist und wir haben sogar das Glück, dass die Kartenzahlung funktioniert...
Fazit Waterberg Wilderness Nature Reserve:
Landschaftlich sehr schön, auch die Campsite hat uns gut gefallen, da wir (Nr. 01) ganz außen waren und die Nr. 02 weit genug entfernt liegt, so dass man recht viel Privatsphäre dort hat. Ablutions sowie Pool und kleiner Kiosk sind einfach, aber sauber. Ob die Andersson Campsite besser oder schlechter ist, können wir nicht beurteilen, da wir sie nicht gesehen haben. Preis/Leistung des Dinners stimmt und das Restaurant ist nach einem kurzen Marsch, von der Campsite aus, auch fußläufig zu erreichen. Was uns nicht gefallen hat, war der Rh*no-Drive, der uns zu touristisch war. Wenn man das erste Mal in solch' einem Land ist oder unbedingt möglichst viele unterschiedliche Tiere sehen will oder Kinder dabei hat oder oder oder dann sieht das ggf. anders aus. Grundsätzlich ist es natürlich schön, Wildtieren einen Lebensraum zu geben, aber für uns ist weniger (und dafür natürlicher) dann da doch mehr... Der Plateau Hike war hingegen wunderschön, der History Path interessant und zusätzlich gibt es in diesem Gebiet fünf weitere Wanderungen, die auf eigene Faust gemacht werden können.
Bereits um halb neun starten wir unsere lange Fahrt nach Divundu und für die ersten 80 Kilometer übernehme ich gleich mal das Steuer...
Wir folgen der D2512 in östliche Richtung und schon bald erfolgt der erste "Wildwechsel".
Eine ganze Zeit fahren wir noch parallel entlang der Waterberge...
...bis wir die Grootfontein District Border erreichen...
Und wenig später durchqueren wir die ersten Farmen.
Achtung: ungewohntes Bild!
Der Weg ist sandig, jedoch sehr gut zu fahren und wir treffen kaum auf weitere Fahrzeuge...
... ich könnte ewig weiterfahren, doch wir vereinbaren, beim nächsten Gatter zu tauschen und das kommt dann vieeeel schneller, als gedacht.
Die Ziegen lassen sich weder durch uns, noch durch die falsche Beschilderung beirren und setzen ihren Weg fort, ohne uns weiter zu beachten.
So cruisen wir durch die Landschaft...
...was soll uns dieses Schild sagen?!
Kurz bevor wir die B8 erreichen, taucht auf der rechten Seite ein riesiges Gebäude, wie eine Fata Morgana auf.
Dieses Gebäude erscheint uns in dieser Landschaft wie ein Fremdkörper.
Nach knapp 2,5h Fahrt erreichen wir Grootfontein, wo wir endlich einen MTC Shop aufsuchen wollen.
Markus hatte am Vorabend die Adresse rausgesucht und so erreichen wir schon bald ein modernes Shoppingcenter und versuchen dort unser Glück. Der außen liegende MTC Shop scheint im Umbau zu sein, da die Scheiben "zugeklebt" sind. Also spazieren wir ins Center hinein und fragen uns durch... Wir werden wieder nach draußen verwiesen und "oh, Wunder", die Türe des Ladens öffnet sich und dahinter liegt ein super moderner Verkaufsraum, bei dem Apple und Co. in Deutschland fast einstecken können
Es gibt 2-3 Schalter und davor sitzen artig in drei Reihen, wartende Kunden. Wir erhalten einen Platz in der Seitenreihe - die quasi die vierte Reihe darstellt. Ah, dabei haben wir doch nur eine Frage...
Egal, es nützt nix! Während Markus wartet, erledige ich noch ein paar kleinere Besorgungen in der Zwischenzeit, ziehe Geld etc.
Lange Rede, kurzer Sinn, uns wurde geholfen und mit zusätzlichem Datenvolumen ausgestattet setzen wir unseren Weg fort. An der Tankstelle wollen wir kurz auftanken und außerdem einen neuen Luftdruckmesser kaufen, da der vorhandene immer zuwenig anzeigt.
Beim Tanken stellt jedoch ein aufmerksamer Mitarbeiter fest, dass ein Nagel in einem unserer Hinterreifen steckt!
Niemand weiß, wie weit der Nagel oder das Metallstück drinnen steckt und wie er sich verhalten wird... Und nun wird beratschlagt! Vier Männer, fünf Meinungen...
Luft verliert er aktuell nicht und somit entscheidet Markus weiterzufahren.
"Was hättest Du gemacht, wenn Du alleine unterwegs wärst?" fragt er mich... Na super, ich hätte ihn wechseln lassen!
Vor uns liegen weitere 450 Kilometer Asphaltstraße und so halten wir gut alle 100 Kilometer an und checken den Luftdruck.
Dabei passieren wir den ersten Animal Checkpoint, an dem jedoch nix gecheckt wird.
Eselgruppen am Straßenrand
immer wieder Rinderherden
eine Autowerkstätten?
Sowie viele Hütten und Häuschen, die sich entweder lose verteilen oder wie in einem Kral eingefasst, entlang der Straße aufreihen.
Bei blauem Himmel und Sonnenschein geht's immer geradeaus und da sich der Reifen bei jedem Stopp unauffällig zeigt, beruhigt sich mein schlechtes Gefühl etwas.
Der ein oder andere Sandsturm fegt über's Land...
... und entlang der Straße sehen wir immer wieder viele Kinder, die damit beschäftigt sind, Wasser zu transportieren.
Im besten Fall, wie hier zu sehen mit einem Eselkarren, aber aber meistens jedoch zu Fuß, wobei selbst die Kleinsten schon 1-2 Liter Behälter tragen.
Fortsetzung folgt