Donnerstag 02. Februar :
Der morgendliche Blick aus dem Condorfenster zeigt zum Einen, dass sich nur im Osten ein paar kleinere Wolken gehalten haben, und zum Anderen einen schwarzbepuschelten Hasen, der vor dem Condor ein paar Grashalme sucht. Im Liegen versuche ich den Hasen zu fotografieren, aber es ist noch ziemlich dunkel, auf den Fotos ist viel Bewegung drauf. Eigentlich ist nur Bewegung drauf.
Als sich der Hase zwischen den Felsen verdrückt hat, stehe ich auf. Ich schnappe mir die Kamera und das Fernglas und starte eine morgendliche Runde. Um den Gipfel jagen sich ein grosser Trupp Mauersegler. Wo die so plötzlich herkommen?
der junge Tag gen Osten.
Gleich geht die Sonne wieder auf...
...so oft schon gesehen, trotzdem immer eine Inspiration.
Wie ich so zwischen den Felsen herumsteige, gewahre ich plötzlich wieder so einen Schwarzpuschelhasen, zwar im Schatten, aber es ist nun deutlich heller.
Ist mir zuvor noch nie aufgefallen, dass die Hasen hier eine schwarze Blume tragen.
Mirabib im frühen Morgenlicht
Der Blick nach Süden in die weite Wüste. Mit dem Fernglas finde ich die Zebras wieder, sie stehen in einem kleinen, trockenen Rivier. Mit dem Höhersteigen der Sonne werden sie sich in die Felsen zurückziehen, wo sie etwas Schatten finden.
Zurück am Auto geniesse ich ein gemütliches Frühstück in der Sonne, dann packe ich zusammen und fahre in nordöstlicher Richtung weiter.
Blick zurück nach Mirabib. Hier hat es mir sehr gefallen, ich werde wiederkommen.
Skurrile Gewächse gibt es hier.
Bevor es zurück auf die C 14 geht, passiere ich die Signalkuppe. Eine steile, weiter oben in den Felsen sogar befestigte Pad führt nach oben auf den Berg, auf dem eine grosse Antennenanlage installiert ist. Eine einzelne Seele hält hier Wache, damit die Solarpanele für die Stromversorgung der Anlage nicht geklaut werden. Ich unterhalte mich mit dem jungen Mann eine Weile, dann drehe ich um. Drei Rüppeltrappen stolzieren über die Pad.
Spike- heeled Lark, oder Zirplerche.
Derselbe Vogel.
Nur ein kurzes Stück fahre ich auf der C 14, dann biege ich auf die kleine Spur Richtung Henno Martin Shelter. Ich fahre bis zum Parkplatz, von wo man einen grandiosen Blick in den Kuiseb Canyon hat.
Tiefblick in den Kuiseb Canyon.
Blick Richtung Henno Martin Shelter. Die zwei Geologen haben hier einige Zeit während des Zweiten Weltkriegs gelebt.
Die Wanderung zur Höhle spare ich mir, denn zum einen war ich schonmal dort, zum Anderen ist es mittlerweile wieder brütend heiss geworden.
Double- banded Courser neben der Pad, leider wieder mit typischem Artefakt, die geistig Minderbemittelte der ansonsten ja so öden Landschaft angedeihen haben lassen.
Und gleich drauf noch eine weitere Rennvogelart, der Burchell´s Courser.
Über den Kuiseb und den Gaub Pass fahre ich weiter bis Solitaire, wo ich mir einen Imbiss gönne.
Südlich von Solitaire hat sich ein Gewitter gebildet, die Wolke hat sich an den Bergen verhakt und regnet sich dort aus.
Genau meine Richtung, zwischen den Bergen hindurch nach Sesriem.
Als ich die Stelle passiere, pladdern nur noch ein paar grosse Tropfen auf die Scheibe, immerhin so viel, dass es sich lohnt die Wischer zu betätigen.
Aber schon bald ist das Gewitter verdampft, ein paar Dekowolken bleiben übrig.
In Sesriem checke ich für den Campingplatz ein für zwei Nächte. Da es sehr windig ist und entsprechend viel Sand in der Luft, beschliesse ich, wieder im Condor zu schlafen. Ich baue nur Tisch, Stuhl und Kocher auf und statte dem Pool einen Besuch ab.
Weil hier "Cliffhanger" nicht wohl gelitten sind, behaupte ich jetzt einfach, dass der Abend stinklangweilig war und es nichts zu berichten gibt.
Viele Grüsse,
Matthias