Freitag, 27. Januar :
Mit dem ersten Licht werde ich wach, genehmige mir aber noch ein paar Minuten im kuscheligen Schlafsack, drehe mich auf die Seite und schaue in die Landschaft. Diese liegt wie am Tag der Schöpfung unberührt vor mir, und ich höre den Vögeln zu, wie sie ihrerseits den Tag begrüssen.
Dann hält mich nichts mehr, und ich erkunde die im Westen liegende Ridge, von der aus man einen schönen Blick nach Westen Richtung Namibwüste haben sollte.
Blick Richtung Westen
Blick zurück
Wie ich so zwischen den Felsen herumklettere, vernehme ich plötzlich ein tiefes, kehliges, heiseres Gebell, insgesamt fünf, sechsmal, dann ist wieder Ruhe. Mir stellen sich die Haare auf dem Rücken auf, denn dank eines National Geographic Berichts weiss ich, dass der Lautverursacher ein Leopard ist.
Fernsehen bildet, heisst es doch.
Schnell steige ich auf einen Boulder hoch und suche die Gegend mit dem Fernglas ab, aber den Leo finde ich natürlich nicht. Ich bin mir aber sicher, dass er mich genau beobachtet.
Bald erregt aber ein anderer Laut, den ich noch nie vernommen habe, meine Aufmerksamkeit. Hört sich nach einem Huhn an, aber irgendwie auch komplett anders. Bald entdecke ich den Verursacher, es ist ein Hartlaub´s Francolin, der auf einem Boulder steht und seinen Territoriumsanspruch ins Tal plärrt.
Ich freue mich sehr über meine Erstsichtung dieses fast ausschliesslich im nordwestlichen Namibia vorkommenden Huhnes.
Wie vermutet hat man einen schönen Blick in westlicher Richtung auf die in der Ferne aufragenden Pontoks und die Spitzkoppe.
Cape Bunting, oder Kapammer.
Riesen- Samtmilben krabbeln über den Sand.
In typischer Haltung: ein White- browed Scrub- robin.
Ein Wüstenlaufkäfer ( Anthia spec. )
Dann beende ich meine Runde und geniesse das Frühstück in der Morgensonne. Danach gönne ich mir noch eine Openair- Dusche, bevor ich zusammen packe und wieder zurück nach Omandumba fahre.
Ich verabschiede mich und berichte von meiner Leohörung, bevor ich weiter über die D 2315 nach Omaruru fahre. Es wird deutlich grüner, hier hat es schon geregnet. Direkt am Strassenrand wächst schon Gras, und ein paar Mal überrasche ich Bergzebras, später auch Kudus, die das frische Grün zupfen.
In Omaruru ergänze ich meine Vorräte, und dann gönne ich mir ein Mittagessen.
Um nicht auf der selben Strecke zurück zu fahren, nehme ich die geteerte C 33 und fahre über Karibib und Usakos wiederum ins Erongo- Gebirge auf die Farm Ameib. Hier checke ich bei Frau Denker für die Campsite ein. Rein äusserlich hat sich seit meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren nur wenig verändert, aber eines fällt sofort positiv auf. Es stinkt nicht mehr so penetrant nach Katzen, die hier früher einmal das Farmhaus "bewohnt" haben.
Auf dem Campingplatz suche ich mir einen Platz unter einem schattenspendenden Baum, stelle das Zelt auf und suche erst einmal den Pool auf. Irgendwie verpenne ich die Zeit etwas mit Lesen und Notizen schreiben, und plötzlich muss ich mich sputen, wenn ich den Sonnenuntergang beim Elephant Head erleben will.
Geschafft. Im schönsten Abendlicht leuchtet der Elefantenkopf auf.
Passend zu Ostern gibt es nun ein paar Eier aus Granit. Bull´s Party.
Riesenmurmel und Elefantenkopf.
Die Sonne sinkt nun schnell, und so beeile ich mich, um auf den Granitrücken, der zum Elefantenkopf hochführt, hinauf zu kommen.
Von hier aus hat man einen weiten Blick nach Süden und Westen.
Sunset. Hinten im Dunst ragt wiederum die Spitzkoppe heraus.
Im letzten Licht des Tages.
Die Sonne ist weg, aber der Granit glüht noch nach.
Zufrieden beschliesse ich den Tag mit einem Absacker vor meinem Zelt. Da nur wenige weitere Camper hier sind, kann man die Stille in sich aufnehmen.
Kosten : Camping Ameib 120.- Nam$
Frohe Ostern,
Matthias