22. Januar :
Nach einer guten und wohl verdienten Nachtruhe stehe ich gegen 6.30 Uhr auf und nutze die Zeit, bis die Jungs vereinbarungsgemäss kommen wollen, um mir etwas das Gelände des Camps anzusehen.
Alles sehr ordentlich und aufgeräumt, die Chalets in einem akzeptablen Abstand zueinander, sodass ein bisschen Privatsphäre garantiert ist. Etwa fünfzehn Chalets liegen direkt an der Riverfront eines Kwandoarmes, ein recht grosser Camping befindet sich weiter hinten unter grossen Schattenbäumen mit Rasen.
Baumhörnchen spielen "Fangen" auf den Geländern und Dächern
Jacanas stolzieren auf den Seerosen umher, leider ist die Sonne noch nicht hoch genug.
aber dieses Chin-spot Batis-Männchen, von dem mir nur dieses eine Bild gelingt, hat schon ein paar Sonnenstrahlen getankt.
schöne, üppig blühende Frangipani-Bäume ( vielen Dank, Mädels ) gibt es hier in der Anlage. (Leider habe ich keine Ahnung bezüglich der Art.)
Dann ist es auch schon acht Uhr, und pünktlich erscheint einer der beiden "Macher", um sich den Schlüssel des Condors zu holen. Basti und ich wollen aber gerne mit, um ein paar Bilder zu schiessen.
Mit dem Gamedrive-Wagen fahren wir wieder zurück an den Tatort. Während der Fahrt erfahren wir, dass die Jungs gestern Abend noch bis 0.30 Uhr geschuftet haben, um den Isuzu wieder aus dem Wasser zu bergen und aufs Lodgegelände zu schleppen. Dort steht er jetzt mit offener Motorhaube, und sie haben in aller Frühe begonnen, den Motor zu zerlegen, um das Wasser zu entfernen.
Wir erreichen den Channel, und da stehen die beiden Gestrandeten im schönsten Sonnenlicht--nur auf der falschen Seite.
Hilfe ist im Anmarsch
in der Ferne steht die Knüppelbrücke ohne Unrechtsbewusstsein
die neue Batterie ist im Anmarsch.
Nachdem die Jungs eine der pappen Batterien ausgebaut haben, holen sie aus dem Gamedriveauto eine volle Batterie und schliessen sie im LC an. Ohne Zögern startet der Motor, und wir können wie geplant den Condor anhängen und im Konvoi ohne weitere Probleme durch die Furt auf die richtige Seite zurück fahren--alles ganz easy. Manchmal muss man tatsächlich erst eine Nacht über eine Angelegenheit schlafen, und -trara-am nächsten Morgen sieht alles anders aus.
unsere "Helden der Arbeit"
Während die Jungs gewerkelt haben, nutze ich die Zeit, um ein bisschen zu fotografieren.
Barn Swallows-Rauchschwalben sitzen auf einem abgestorbenen Baum direkt neben dem LC und tanken die Morgensonne.
Waterlily
im Gegenlicht
Jetzt könnten wir eigentlich zurückfahren zum Camp Kwando und ein wohlverdientes Frühstück zu uns nehmen. Der LC fährt voraus, ich fahre als Zweiter, warte allerdings, bis der Gamedrive-Wagen folgt. Macht er aber nicht, also steige ich aus und frage, was los sei. Der Fahrer wollte losfahren, hatte aber die Leitern für den Aufbau nicht wieder hochgeklappt, und diese haben sich jetzt wie ein Pflug in den Boden eingegraben, und der Wagen lässt sich weder vorwärts noch rückwärts bewegen.
Ich frage, ob ein Spaten an Bord sei. Auf die Verneinung eile ich mit dem Lächeln des Triumphes zum Condor, hole den Klappspaten und buddle die Leitern aus. Die erste der Beiden ist abgerissen und hängt nur noch am seidenen ( Metall )Faden, die Zweite hochgeklappt und eingeklinkt, und dann können wir endlich zurück fahren.
Dort angekommen. setzen wir uns in den offenen Dining-Bereich direkt überm Wasser und geniessen ein schönes Frühstück mit Eiern, Speck, Bohnen und Toast.
Dann möchte ich gerne bezahlen, und der Manager--wie ich jetzt bemerke, ist er der Fahrer des Isuzu--meint, wir wollten ja eigentlich Campen, also sollten wir fürs Campen bezahlen.
Ich sage daraufhin, dass wir in Chalets geschlafen hätten, und selbstverständlich bezahlen wir die Chalets.
Fürs Frühstück will er Nichts verlangen, und die Frage nach den Kosten unserer Errettung will er überhören. Das sei schon OK. Ich runde die Rechnung daraufhin grosszügig auf, und frage noch nach dem Isuzu. Es wäre noch nicht sicher, ob sie ihn wieder zum Laufen bringen, wäre sonst halt ein Fall für die Versicherung.
Ich weiss nicht, wie die Geschichte ( mit dem Isuzu ) weiter und ausgegangen ist, ich weiss aber, dass wir den Jungs vom Camp Kwando unermesslich dankbar sind, dass sie so plötzlich aus heiterem Himmel aufgetaucht sind und uns so selbstlos geholfen haben.
Wir packen unsere Sachen und verabschieden uns noch vom Caretaker, der schon darauf wartet, die Chalets sauber zu machen.
Dann verlassen wir das Camp Kwando und fahren auf die C 49 zurück, um via Mudumu NP nach Katima Mulilo zu gelangen.
Anfangs fahre ich noch sehr vorsichtig, um rechtzeitig zu bemerken, sollte mit dem Wagen was nicht in Ordnung sein. Aber alles ist Bestens, er zieht nicht einseitig, die Bremsen funktionieren einwandfrei, keine Unwucht ist zu bemerken-der Condor hat den Ausflug über die Knüppelbrücke ohne jede Macke überstanden.
liebe Grüsse,
fotomatte