23.04.2018 - Teil 2 - Fahrt zum Balule Satellite Camp
Wie am Vortag befahren wir die S94 und folgen dann der S46 entlang des Letabas.
Marabou Stork/Marabu
Fork-tailed Drongo/Trauerdrongo
Ein Wasserbock schubbert sich am Gebüsch.
African pied wagtail/Witwenstelze
Immer wieder nehmen wir einen Loop mit - in uns schlummert die leise Hoffnung, den Leo nochmal zu sehen... Statt dessen begrüßt uns ein einzelner Büffel, dem wir gerne den Vortritt lassen.
Er stellt sich mitten in unsere Spur und wir warten geduldig, bis wir sicher vorbei fahren können.
Yellow-billed egret Western cattle egret/Kuhreiher (Lieben Dank, maddy!
)
Wir folgen der S93 in Richtung Olifants, wo wir für's Balule Camp einchecken müssen, nehmen dann jedoch den Umweg über die S44 und halten am Olifants Lookout.
Von Kilometer zu Kilometer wird es trockener...
... und es sind nur wenige Tiere zu sehen. Von daher halten wir gerne für diesen Impala Bock mit "Anhang".
Ein Mini-Tornado kommt uns auf dem staubtrockenen Weg entgegen.
Immerhin treffen wir noch auf zwei Giraffen im Flußbett
und ein kleines Squirrel (mal außerhalb eines Camps).
Am Lookout kann man auf eigene Gefahr aussteigen und wir nutzen die Gelegenheit, um uns die Füsse zur vertreten.
Obwohl die Gegen so trocken erscheint, ist der Olifants recht gut gefüllt.
Eine einzelne Giraffe nähert sich dem Fluss und trinkt. Das haben wir bisher im Kruger noch nie beobachten können.
Ganz oben rechts im Bild erkennt man bereits erste Gebäude des Olifants Camp.
Mittlerweile ist es richtig warm geworden - 33 Grad zeigt das Thermometer an und dementsprechend ruhig verläuft die Fahrt.
Kurz vor der Einfahrt zum Camp sehen wir noch ein Zebra am Wegesrand.
Obwohl es erst kurz vor eins ist, erhalten wir den Schlüssel für unser Unit Nr. 5. Markus hatte im Vorfeld versucht, die Nr. 6 zu ergattern, da sie ganz hinten am Ende liegt, doch sie war bei unserer Anfrage bereits reserviert.
Bei insgesamt sechs Hütten, ist es jedoch ohnehin nicht so entscheidend, welche man bekommt, da das Balule Camp einfach klein und beschaulich ist.
Vor der Rezeption hängt ein Aushang, auf dem die möglichen Vergehen und Strafen abgebildet sind. Unser Meinung nach, sollte das viel öfter kontrolliert werden (gerade vor oder nach den Camps nahe der Gates...
).
Im Camp eigenen Shop stocken wir unsere Vorräte auf, kaufen uns zudem ein Kaltgetränk und genießen von der Aussichtsplattform die wunderschöne Aussicht auf den Olifants River.
Bis zum Balule Camp sind es von hier nur 10 Kilometer und meine Aufregung steigt, als wir uns auf den Weg machen.
Wir folgen der hügeligen S-Road, hier sieht es schon wieder etwas grüner aus.
Kurz vorm Camp überquert man den Olifants und wir freuen uns sehr über die beiden Kingfisher, die geduldig warten, bis wir sie auf's Foto gebannt haben.
An der Campeinfahrt gibt es zwei Tore, das linke führt zu den sechs Rondavels, das rechte auf die Campsite. Ein Mitarbeiter eilt hin und her, da um kurz nach zwei natürlich so etwas wie "Rush-hour" herrscht.
Der Platz neben unserer Hütte ist vom Nachbarn aus Hütte Nr. 4 belegt und wir stellen uns kurzerhand auf die andere Seite und hoffen, dass die Gäste aus Nr. 6 nicht mit allzu großem Gefährt anreisen.
"welcome to our hut!"
Warum auch immer, sind die sechs Hütten mit jeweils drei Betten ausgestattet - wodurch der Platz im Innenraum arg eingeschränkt ist. Ansonsten gibt es nicht viel, was stören könnte... Ein paar Kleiderhaken, Schrank, Spiegel, Ablagebank - that's it! Selbst auf Fenster hat man hier verzichtet. Dafür ist das Reetdach etwas erhöht aufgesetzt, damit durch den Schlitz rundum Licht und Luft herein kommt. Dieser ist durch eine Art Fliegengitter geschützt. Strom gibt es hier nicht, aber das wussten wir ja...
Ca. 20 Meter entfernt gibt es ein gesichertes "Kühlhaus". Dort befinden sich drei Truhen, für die sechs Einheiten, die über Gas betrieben werden. Hier muss man ein wenig logisch stapeln, damit der gewünschte Kühlgrad erreicht wird.
Rechts davon befindet sich ein Küchenblock, mit Spülbecken und zwei Gasherden.
Der Zaun umschließt das kleine Camp und man hat sogar ein wenig Ausblick auf den Olifants River.
Die Waschräume befinden sich in Nähe der Hütten 2-3 und machen einen sauberen und ordentlichen Eindruck (also zumindest, wenn man auf "Busch" eingestellt ist
).
Das kleine Rustic Camp war übrigens eins der ersten, in dem bereits zu Zeiten der Apartheid, alle Hautfarben/Rassen erlaubt waren. Heute bietet es mit seinen rustikalen Begebenheiten eine gute Möglichkeit, den großen und überlaufenen Camps zu entkommen und nahe der Wildnis zu übernachten.
Wir verstauen unsere Vorräte in einer Kühltruhe, verräumen das Gepäck in die Hütte und gönnen uns ein kühles Bier. Ich bin ebenso begeistert vom Camp, wie Markus es im Oktober war, als er seine erste Nacht hier verbracht hat. Und Markus fällt ein Stein vom Herzen...
Obwohl es so schön idyllisch ist, raffen wir uns noch zu einer kurzen Erkundungsfahrt auf.
Der White-crowned shrike/Weißscheitelwürger beschert uns eine (bewusste) Erstsichtung.
Lilac-breasted Roller/Gabelracke
So schön der Sonnenaufgang am Letaba war, so gut gefällt uns der Olifants in der Abendstimmung.
Und noch eine Erstsichtung: Goliath Heron/Goliathreiher (leider sehr weit entfernt
)
Ein großes Krokodil zieht seine Runden und wir sind froh, im sicheren Auto zu sitzen.
Abendstimmung
Und unser hübscher kleiner Freund sitzt immer noch geduldig auf der Brücke und hofft auf ein leckeres Abendessen!
Auch wir sind hungrig, doch die Küche bleibt kalt. Statt dessen bereiten wir uns einen Thunfischsalat zu und genießen den restlichen Abend mit einem Gin Tonic und lauschen den Geräuschen im Busch. Bevor es dunkel wird, kommt ein Mitarbeiter rum und hängt vor jede Hütte eine Petroleumlampe. Das erzeugt eine ungemein gemütliche Stimmung und als wir vom Zaun aus noch zwei Hyänen entdecken, ist unser Glück perfekt!
Unser Nachbarrondavel wurde übrigens nicht mehr belegt - nun gut, somit gibt es auch keine Probleme wegen der Parksituation. Und unsere Nummer fünf ist nun halt das letzte Rondavel in der Reihe.
Mit Stirnlampen bewaffnet geht's in die Waschräume, auch hier steht jeweils eine Petroleumlampe und nach einer kurzen Katzenwäsche sind wir bettfertig. Um neun krabbeln wir in die Betten, schreiben jeweils noch ein wenig Tagebuch und lesen ein paar Mails. Wir sind fasziniert, wie gut der Empfang in dieser entlegenen Gegend über unseren Hotspot ist. Eigentlich wäre das gar nicht nötig, aber so nutzen wir die Gelegenheit, Freunden und Familie zu schreiben, wie gut es uns geht... Wir lauschen den Hyänen und schlafen schließlich ein. Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 172