12.11.2016 Shiluvari Lakeside Lodge
Mit etwas gemischten Gefühlen begebe ich mich in die von Weberknechten besiedelte Dusche. Drei Stück zähle ich
und es hat Spinnweben. Dann geht es zu Frühstück. Ein unmotivierter Rastamann und die sehr, sehr nette Angestellte kümmern sich um uns. Von der Terrasse aus haben wir einen schönen Blick, das Frühstück selbst ist OK.
Kurrichane Thrush
Auf Nachfrage bestätigt man uns, mit unserem gebuchten Guide sei alles Ok. Um 9:00 Uhr ist Start.
Als gegen viertel nach neun nichts passiert, fragen wir nochmal nach. Ja der Guide wartet doch in Elim an der Tankstelle auf Euch ! Grrrrrr…… leider hat uns das niemand mitgeteilt. Wir schütteln den Kopf und fahren ins nahe Elim. An einer belebten Tankstelle wartet schon unser Guide. Er begrüßt uns in Mitten des Trubels, steigt zu uns ins Auto und schlägt vor, im Supermarkt erst einmal Drinks für den Tag zu kaufen. Kerstin bleibt im Auto, während ich als
einziger Weißer zusammen mit ihm durch den modernen Supermarkt laufe.
Dann schlägt er vor, erst einmal in ein Township zu fahren.
Er will uns einiges über die Geschichte und die politischen Strukturen hier erzählen. Es stellt sich heraus, dass das Township hier aus ordentlich gemauerten Häusern besteht.
Die Menschen scheinen nichtganz so arm zu sein. Wir parken und erfahren wirklich sehr interessante Details der
Gesellschaftsstruktur und Geschichte. ,
Im Zickzack geht es weiter durch Nebenstraßen und in einen anderen Vorort. Hier wollen wir eine Frauenkooperative besuchen, in der Textilien hergestellt werden. Da wir unsere Afrika Tischdecke in Biyamiti vergessen haben, finden wir hier vielleicht etwas neues.
Selbst wären wir durch diese Seitenstraßen nie im ganzen Leben da hin gefahren. In der Gegend gibt es sowieso kaum Touristen und so ist es sehr authentisch.
In einem ganz einfachen Showroom erzählt man uns vom Sinn der Kooperative und das Handwerk der Textilfärberei. Wir kaufen drei Tischdecken und hätten gerne noch viel mehr mitgenommen. Sie gefallen uns eigentlich fast alle.
Dann geht es einige Querstraßen weiter zu einer weiteren Textilkünstlerin.
Sie hat ein herzerfrischendes Lachen und auch ihr kaufen wir etwas ab. Die Verständigung ist nicht ganz einfach, klappt aber.
Draussen treffen wir auf drei Damen, die scheinbar zu irgendeinem Fest gehen.
Sie haben die traditionelle Tracht an und tanzen sogar kurz für uns. Sogar der Guide macht Photos. Die Mädels sind fröhlich und Lachen viel.
Es geht weiter. Wir fühlen uns sehr wohl und die Begegnung mit den Menschen ist eine nette Erfahrung.
Der nächste Handwerker ist ein Holzschnitzer. Sein zu Hause ist ganz, ganz einfach.
Er selbst wirkt freundlich abgedreht. Er ist ganz sicher ein wenig positiv verrückt.
Er baut hauptsächlich große Kunstwerke, die echt abgefahren sind.
Kleine Sachen hat er ganz wenige. Wir kaufen einen kleinen Fisch und verabschieden uns von dem Künstler.
Dann geht es weiter durch das bunte Leben in einen weiteren Vorort.
David Murathi heißt der wohl schon ganz bekannte Künstler.
Er ist ein super sympathischer Mann mit einem gewinnenden Lachen.
Seine Schnitzereien sehen schon sehr hochwertig aus. Kerstin erkennt einen Klorollenhalter und fragt ihn, ob er Schnitzereien für Leshiba gemacht hätte. Yeees, that was me !
Wir albern herum und kaufen ihm eine schöne Holzfigur ab. Auch hier hätten wir mehr gefunden.
Auf der Weiterfahrt sichtet Kerstin sogar Turacos.
Die Landschaft ist nun von weitläufigen Obstplantagen geprägt, die wir leider gar nicht fotografiert haben.
Unser nächster Halt ist an einer riesigen Ansammlung von Obstständen.
Wir kaufen frische Lychees und ein paar Bananen. Sie schmecken phantastisch.
Unser Guide erklärt uns, dass sich hier die Insassen der Langstreckenbusse versorgen.
Dann fahren wir weiter zu einer Sagoma, einer Heilerin.
Sie hat ihre Praxis in einem Hinterhof. Das Mittagessen kocht in einem Eisentopf, die Kinder spielen und die Hühner laufen zwischen uns herum.
Wir nehmen im Behandlungszimmer Platz und betrachten die etwas unheimlich wirkende Medizin.
Hier mussten auch einige Tiere ihr Leben lassen
Dann kommt die Sagoma und erzählt uns einiges über ihren Beruf. Sie wird von einer spürbaren Aura umgeben und ist sehr selbstbewusst, dabei aber auch offen und freundlich.
Wir verabschieden uns nach Zahlung eines Eintrittsgeldes und fahren zum Lunch in ein modernes Hotel.
Auch hier sind wir die einzigen Weißen. Es gibt gutes Essen vom Buffet.
Eigentlich hatten wir auf einen Besuch des heiligen Lake Funduzi gehofft, die Straße ist derzeit aber wohl leider nicht passierbar. Tom schlägt uns vor, uns Teeplantagen zu zeigen. Auf dem Weg dorthin geraten wir in eine Polizeikontrolle. Kerstin fragt den höflichen Polizisten nach einem Foto. Er ist richtig verlegen und freut sich.
Er fährt etliche Kilometer, bis wir eine Gegend erreichen, die uns stark ans Hochland in Sri Lanka erinnert. Eine echte Augenweide.
Wir verzichten auf die Besichtigung einer Teefabrik und kehren nach Shiluvari zurück. Wir bedanken uns bei Tom, der uns durch einen ganz tollen Tag begleitet hat. Die Besuche beiden Künstlern hatten so gar nichts mit dem Provisions-Geheimsche auf Gruppenreisen zu tun. Wir haben tolle Menschen kennen gelernt und einen interessanten Einblick in den Aufbau der südafrikanischen Gesellschaft bekommen.
In Shiluvari machen wir es uns mit einem G-T auf einer der Liegen am Pool bequem und genießen den letzten Sonnenuntergang auf dieser Reise.
Wir denken an den Reisebericht von Eggitom und dessen zutreffende Beschreibung von Shiluvari. Wir würden hier nicht mehr übernachten und können auch keine Herzen vergeben. Mit besserer Führung wäre die Lodge ein Juwel. Die Lage ist schön, die Anlage auch, aber es müsste dringend renoviert und modernisiert werden. Bis auf die eine Angestellte wirkte das Personal unmotiviert und interessenlos. Echt schade !
Und so packen wir unsere Sachen, essen das essbare Abendessen und es ist nun letztendlich Ok, wieder nach Deutschland zurück zu Reisen.