Die Irrfahrten des Odysseus – Moremi Edition | PART 3
Dead Tree Island
Die ersten 2 ½ Stunden des Tages sind vorbei als wir durch die unerwartet tiefe Wasserdurchfahrt nach Dead Tree Island übersetzen. Jesses Pool war sehr ergiebig… in der kurzen Zeit haben wir immerhin 21 verschiedene Tiere gesehen.
Allerdings noch keine Elefanten! – das ist einerseits frech, andererseits ist es auch noch keine Elefantenzeit. Die fängt immer erst so ca. ab 11 Uhr an.
Aber immer der Reihe nach, wir brauchen ja noch Tages-Erstsichtungen und der Start auf die Insel fängt im dichterem Busch- und Waldland an, das liegt aber einfach daran, dass wir eigentlich noch gar nicht in dem Gebiet sind, sondern in dem Bereich davor rumgurken.
Macht aber nichts, denn hier sehen wir den Wald vor lauter Zebras nicht und beobachten eine Charakteristische Eigenheit der Zebras, die wir so noch nicht gesehen hatten. Zebras legen immer den Kopf auf den Rücken des jeweils Anderen um zu dösen. Das funktioniert natürlich nur, wenn alle Beteiligten mitspielen und nicht so ein kleiner Schabernack dabei ist der Hunger hat… zumindest Mutter Zebra hat dann ein eher hartes Leben...
Beim Dösen.
Ein Schaf…
… im Zebrafell! – AUA
10.42h, das wurde aber auch Zeit!
Reines Sichtungsbild… es ist ein Vogel & haben wir evtl. nur das eine Mal drauf… aber keinen Plan was das sein soll?!
Deswegen kommen wir lieber endlich auf Dead-Tree Island an, am ersten Wasserloch. Die Brücke haben wir auf unserer Irrfahrt nämlich geschickt umfahren und schaffen das auch auf dem Weg zurück wieder, also hier gibt es keine Infos dazu ob es so eine Brücke wirklich gibt.
Hier am Wasserloch begegnet uns auch gleich der nächste Elefant, der eine Abkühlung vor der kommenden Mittagshitze sucht, Warzenschweine tippeln herum und ein Streifenliest lässt sich ablichten. Hätte ich vor Ort erkannt, dass es sich um eine Kingfisher-Art und Erstsichtung handelt, dann hätte ich wohl versucht ein besseres Bild zu bekommen, aber wie man sieht, so war der einfach auch sehr weit weg.
Es geht weiter durch noch recht buschiges Land, vorbei an Zebras und einer Eli-Dame mit niedlichem Nachwuchs, wieder einmal nach dem Motto… Circle of Life. Diesmal in der „Nahrungs-Doppel-Verwertungs-Edition“. Die Landschaft öffnet sich immer mehr und auch wenn die Sichtungen etwas abnehmen zum famosen Start des Tages gefällt es uns hier landschaftlich richtig gut.
Striped Kingfisher | Streifenliest
Simultanes Fressen, sehr effizient und zuckersüß!
Dann öffnet sich das Gelände erneut und jetzt wissen wir auch wo das Gebiet hier seinen Namen her hat. Es hat überall tote Bäume, jetzt noch ne Wüste dazu und man wäre fast im Sossusvlei.
Wir fahren noch eine Runde, und nehmen dann langsam wieder den Weg in Richtung 3rd Bridge auf. Es geht vorbei an einer weiteren kleinen Herde Elefanten, mehr Zebras, über „Dougs Island“ und einen kleinen Blick auf die „Jackalberry Pools“ mit Letschwes und Adlern. Zielpunkt ist die Nummer 4 auf der Karte. Kleine Wasserdurchfahrt und dann sind wir auch fast schon am Camp.
Namensgebende Dead-Trees
Southern Carmine Bee-eater | Karminspint
Lilac-breasted Roller | Gabelracke
Ein Greif, aber auch hier bin ich überfragt… vielleicht was juveniles?
Oxpecker | Madenhacker… kurz nach der Arbeit
Es juckt wohl! – Insgesamt sehen wir 10 Elis rund um Dead-Tree Island
Vermutlich ein kurzer Blick auf die Jackalberry Pools
Red Lechwe | Letschwe
African Fish-Eagle – Schreiseeadler
Red Lechwe | Letschwe
Und dann kommen wir also bei der #4 auf unserer Karte an… unser Endgegner. Es gibt hier gar keine Wasserdurchfahrt. Das haben wir auf der Karte falsch interpretiert.
Vor uns tut sich einfach nur Wasser auf. Auch auf der Karte ist zwar eine Wasserdurchfahrt, aber kein durchgehender Weg eingezeichnet. Das soll wohl nicht Durchfahrt, sondern Dead End heißen. Der nördliche Teil der Motlaba Island ist mit größeren Wasserflächen durchzogen. Auch bei der etwas südlicher gelegenen Wasserdurchfahrt trauen wir uns nicht rüber… ein Silberreiher sitzt zwar am anderen Ufer, aber der kann ja auch fliegen!
Bestimmt könnte man das sogar machen, wir haben aber seit Stunden niemanden mehr gesehen, kurven alleine durch den Busch hier und bleiben unserem Motto treu: „
Safety first“
Great Egret | Silberreiher
Wir nehmen uns also vor, einfach ein Stück zurück und dann runter zu fahren, bis sich ein Weg über’s Wasser findet. Es ist jetzt grob Mittags und eigentlich wollten wir ja schon im Camp sein, das das nichts wird, das haben wir jetzt auch schon verstanden.
Wir fahren also los und verlieren relativ schnell die Orientierung. Und nach einigem herumfahren stehen wir plötzlich wieder an der Doppel-Wasserdurchfahrt nach „Dead-Tree Island“.
Das war so nicht geplant. Wir konsultieren wieder die Karte, machen einen Plan und nehmen diesmal lieber die vermeintlich flachere, linke Durchfahrt und schwupps… die Karre sinkt noch deutlich weiter ab.
Aha, deswegen sind an der rechten Durchfahrt mehr Fahrspuren zu sehen!
Wir nehmen wieder die Waldwege unter die Reifen und kurven wir durch das Buschland. Nach einiger Zeit stehen wir plötzlich vor’m Wasser, wieder genau am Punkt #4??? – hier wollten wir doch gar nicht schon wieder hin.
Die Verwirrung fängt an, zusätzlich leicht genervt zu werden. Also auf einen nächsten Versuch. Wieder fahren wir los, wieder der Plan am Wasser entlang zu fahren und wieder kommen wir vom Weg ab, kaum, dass der Weg mal vom Wasser wegführt. Man entscheidet sich für eine Richtung und dann schlägt die PAD wilde Bögen und am nächsten Abzweig weiß man schon wieder nicht wohin man fahren soll.
Wir machen jetzt einfach das Navi an! So bringt das hier ja nichts. Also 3rd Bridge eintippern und dann folgen wir der vorgeschlagenen Route. Na bitte. Ankunftszeit in knappen 35min. Das geht doch, wir sind gar nicht so weit weg wie gedacht.
Jetzt geht es auch endlich voran. Das Navi hat
- Tracks4Africa - vorinstalliert, wenn auch eine etwas ältere Version, aber das stört nicht. Die Hauptwege sind bekannt und stimmen immer noch. Zielgenau kommt eine Abfahrt immer da, wo sie sein soll. Uns wurde zum Navi im Moremi schon vor der Reise hier im Forum geraten und das können wir nur bestätigen, mit Navi ist es dann doch viel besser und schwupps sind es auch nur noch ca. 4km bis zum Camp, wir biegen um eine Ecke…
… und stehen wieder vor unserem Endgegner. Der locker 150m weiten Wasserfläche. Schon wieder an Punkt #4. Auch das Navi will den Weg nehmen!!!..........................
AAAAARRRRGGGHHHHHHHHHHHHHHHHHHH………………………
Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67 | Dead Tree Island: 10
Gruß,
Robin