Teil 2 - 27.12.2018 - Community Camp Spitzkoppe
Frohen Mutes fahren wir los... "First come-first serve" ist hier die Devise. Jeder sucht sich seinen Stellplatz selber. Und gute Vorbereitung ist alles: die Nummer 11a soll es sein...
Dumm nur, dass sich die besten Plätze schon rumgesprochen haben, denn sowohl die 11a, b, 10 und alle umliegenden Plätze sind bereits belegt oder offensichtlich "reserviert".
So bleibt uns nichts anderes übrig, als das Pferd von hinten aufzuzäumen und so klappern wir die verschiedensten Plätze ab. Das Für und Wider wird besprochen. Schatten ist hier ganz klar von Vorteil, denn die Temperaturen liegen jenseits der 40 Grad.
Nach einigem Hin- und Her und 1,5h später entscheiden wir uns schließlich für die Nummer 12. Diese und auch die Nachbarsites scheinen nicht zu den Hot Spots zu gehören, denn wir werden die Nacht alleine in dieser Ecke verbringen...
Uns gefällt es hier ganz gut, die Site ist eingerahmt von Felsen, nur mit dem Schatten sieht es ein wenig Mau aus. Dafür liegt unser "Toilettenhäuschen" in der Nähe und ist recht annehmbar...
Not macht erfinderisch und so nutzen wir unseren eigenen Schatten.
Mit Schrecken stellen wir jedoch fest, dass unsere Kühlbox eine Temperatur von 14 Grad anzeigt.
Und das nach über 400 Kilometern Fahrt!
Ich erkunde erstmal ein wenig die nähere Umgebung und besteige unseren "Hausberg". Also, bei Besteigen sprechen wir hier von "soweit die Flip-Flops tragen"...
Auf den Felsen entdecke ich eine wunderschön gefärbte Agame.
Und die Aussicht von hier oben ist ebenfalls nicht zu verachten!
Aufgrund meines Schuhwerkes verzichte ich jedoch auf weitere Expeditionen...
... und mache mich auf den Rückweg.
Mittlerweile ist klar, dass die Kühlbox nicht mehr kühlt und auf 20 Grad gestiegen ist.
Toll, ausgerechnet hier lässt uns nun unser Auto im Stich! Markus nimmt Kontakt zum Vermieter auf und wir wechseln ein Relais, doch schon bald wird klar, dass der Drops gelutscht ist. Ein weiterer voller Tag hier bei 42 Grad, ohne Schatten und ohne eine Kühlmöglichkeit für unsere Lebensmittel (von meinem immer noch anhaltenden Magenverstimmung mal ganz zu schweigen...
) veranlasst uns schließlich dazu, für den letzten Abend ein Zimmer in Windhoek zu buchen.
Das hatte ich mir anders vorgestellt! Und dabei gefallen uns die Übernachtungen im Dachzelt doch viel besser als gedacht...
Da wir zum Sonnenuntergang zum Felsenbogen vorlaufen wollen, kocht Markus uns frühzeitig ein "Resteessen" aus Reis mit Tomaten und Oliven, wozu ich einen Gurkensalat mache.
Ein paar Vögelchen leisten uns Gesellschaft.
Cape Bunting/Kapammer
Drongo
Der Star des Abends ist jedoch dieser kleine Elefant shrew/Rüsselspringer, der plötzlich im Gebüsch neben uns auftaucht.
Für uns ist es eine Erstsichtung und wir sind hin und weg...
Um zwanzig vor sieben machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Felsenbogen und wir merken schnell, dass die Orientierung hier gar nicht so einfach ist bzw. die Wege zu Fuß ganz schön lang werden können...
Prompt schlagen wir auch direkt mal die falsche Richtung ein...
... und kehren wieder um.
Die untergehende Sonne sorgt für tolle Lichtverhältnisse.
Und hier sieht man mal, wie klein und verloren unser Hilux in dieser Umgebung wirkt.
Wer ihn im Suchbild nicht gefunden hat - hier die Auflösung...
Wir schlagen den Weg zum Rockpool ein, da diese Site jedoch besetzt ist, werfen wir nur einen kurzen Blick darauf, um nicht zu stören.
In dieser Ecke des Geländes ist deutlich mehr los. Jede Campsite ist belegt - auch wenn sie immer noch mehr als genügend Privatsphäre bieten.
Hier sind einige "Profis" am Werk und so erklimmen wir den Felsen von einer anderen Seite.
Wir sind schon fast ein wenig zu spät dran, denn der Felsenbogen liegt bereits im Schatten...
... trotzdem sind wir fasziniert von der Dimension.
Und natürlich der tollen Aussicht!
Bevor die Sonne vollends verschwindet, erklimmen wir einen vorgelagerten Felsen.
Ist das nicht ein wundervoller Ort?!?!?
Wir genießen die letzten Momente, bevor die Sonne sich für heute verabschiedet.
Dann machen wir uns an den Abstieg - der wie immer - schwieriger ist als der Weg hinauf...
Die Stimmung ist magisch! Das Licht toll... nur unsere Stimmung ist nicht die Beste. Schade, aber auch das gehört wohl ab und zu zu so einem intensiven Urlaub.
Während es nun schlagartig dunkel wird, machen wir uns auf den Weg zurück zu unserer Campsite.
Mit jedem Meter ändert sich das Bild...
Wir beschließen den Abend mit einem lauwarmen Gin Tonic und da es unsere letzte Möglichkeit ist, kramen wir auch Stativ und Kamera nochmal hervor, um unser Glück in der Sternenfotografie zu suchen.
Wir testen verschiedene Einstellungen und auch wenn noch viel Luft nach oben bleibt, hebt das Ergebnis zumindest unsere Stimmung.
Erst um halb elf krabbeln wir das letzte Mal ins Dachzelt und da wir zum ersten Mal unsere (letzten) Malariatabletten vergessen haben, habe ich die Ehre und krabble eine "Extrarunde"...
Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 457