weiter der 25. Januar:
Neben den Baumhopfen sitzen noch weitere Vögel unter den vor der Sonne schützenden Blätterdächern.
Monteiro´s Hornbill-Monteirotoko
Die hätte ich hier nicht vermutet, und Andreas freut sich sehr über die für ihn neuen Bare-cheeked Babbler-Nacktohrdrosslinge.
Natürlich fallen wir auf, wie wir mit den Ferngläsern und Kameras unter den Bäumen rumstrolchen, und ein älterer Arbeiter spricht uns an, ob wir eine Owl sehen möchten. Direkt neben dem Pool sitzt eine Zwergohreule nur etwa drei Meter hoch in einem alten Mopane und verschläft den Tag. Da sie den Kopf abgewendet hat, machen wir keine Fotos, werden aber später nochmals wieder kommen.
Dann wird es Zeit, weiter Ausschau nach den Blue Cranes zu halten, und wir beschliessen weiter in östlicher Richtung zu fahren, denn dort gibt es grössere offene Flächen.
An einigen Stellen gehen immer wieder Regenschauer nieder, bei uns bleibt es trocken.
Pale Chanting Goshawk-Singhabicht. Dieses Exemplar ist fast komplett ins Alterskleid durch gemausert, nur am Hals erkennnt man noch einen Fleck, der den jungen Vogel verrät.
Tatsächlich entdecken wir zwei Paradieskraniche. Leider sind sie recht weit entfernt, aber wir beobachten sie im Spektiv und erkennen, dass beide Vögel beringt sind.
Wir fahren bis zum Etosha Lookout, um dann langsam wieder zurück zu fahren.
Wir haben Glück, die Kraniche sind nun direkt neben der Strasse und sind auf Insektensuche. So nehmen sie keine Notiz von uns.
Zuerst sehen wir zwei Vögel, dann links neben uns drei weitere, die allesamt unberingt sind, und letztlich kommen noch zwei weitere beringte und zwei unberingte Vögel dazu, sodass wir zum guten Schluss von neun Kranichen umringt sind. Und alle in guter Entfernung bei schönem Licht. Wir schiessen uns die Finger wund, und Andreas bemerkt: "Och, des iss ja einfach mit den Cranes."
Von den vier beringten können wir die Ziffern ablesen, die werde ich später wieder ans Kranichprojekt melden.
www.nnf.org.na/CRANES/bluecraneproject.htm
Die Tiere ziehen gemeinsam mit einigen Springböcken und Zebras.
Diese niedrig bewachsenen Grasebenen bevorzugen die Kraniche. Allerdings sollten sie jetzt eigentlich paarweise in der Fläche verteilt sein und sich der Kükenaufzucht widmen. Dass diese Vögel nicht mit der Brut beschäftigt sind, ist auch eine Auswirkung der extremen Trockenheit, denn die Kraniche brüten in feuchten Senken, wo sie Schutz vor Räubern finden. Gibt´s kein Wasser, schreiten die Tiere gar nicht erst zur Brut. Das ist natürlich bei der winzigen Population tragisch.
Nachdem wir die Kraniche gebührend gewürdigt haben, fahren wir zurück ans Wasserloch Rietfontein, um hier so lange als möglich den Abend zu geniessen. Ein Zweihorn steht im Wasser und trinkt. Das Tier ist in einem beklagenswerten Zustand, die Beckenknochen stehen hervor und jede Rippe ist zu zählen.
Nachdem das erste R. verschwunden ist, erscheint ein weiteres "schwarzes" R., das so gar nicht seinem Namen gerecht wird und sich schön eingekalkt hat. Dieses Tier ist deutlich besser genährt.
Man hört Löwen brüllen, und bald kommt ein einzelnes Männchen über die offene Fläche gelaufen. Er dreht sich immer wieder um, da stecken wohl noch weitere Löwen im Busch.
Ein weiteres Zweihorn betritt die Szene, aber irgendwas ist hier anders. Na klar, das ist ein Breitmaul, mein erstes überhaupt.
Man weiss nun überhaupt nicht, wohin man schauen soll, um uns wuselt es nur so.
Das Breitmaul ist nicht alleine angereist und bringt die komplette Familie mit.
Doch neben den ganzen Säugern gibt es ja auch noch Vögel, etwa einen Lanner Falcon sowie eine Gymnogene. Die deutschen Namen spare ich mir, im einen Fall ist er identisch, im anderen idiotisch.
Nun betreten weitere zwei Löwen die Szene.
Es ist nun schon sieben Uhr durch, und wir müssen zurück nach Halali, damit wir rechtzeitig ins Camp kommen.
Wir fahren los, und die beiden anderen Autos, die auch hier gestanden haben, folgen uns.
Im Camp besuchen wir zunächst die Eule. Sie hat sich mittlerweile etwas umgesetzt, ist aber immer noch sehr müde.
African Scops Owl-Zwergohreule
Wieder bleiben wir nicht unentdeckt, so in direkter Nähe zum Restaurant, und eine Schweizerin kommt und fragt, was wir denn sehen. Sie freut sich sehr, als wir ihr die kleine Eule zeigen.
Nach dem Abendessen schnappen wir uns jeder ein Savanna und begeben uns zum Wasserloch. Es ist heute schon den ganzen Tag sehr windig, und so entdecken wir in kurzer Zeit drei Skorpione auf dem Weg.
Am Wasserloch selbst verschwindet gerade eine Hyäne, als wir kommen. Das war es dann auch, und als wir ausgetrunken haben, gehen wir ins Bett.
Ich wache nicht auf vom Lärm umkippender Mülleimer, scheinbar sind die Honigdachse nicht mehr hier.
Kosten: 300.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias