weiter der 04. Februar:
Nachdem wir uns zurück auf unserer Site wieder restauriert haben, erkunden wir mit Glas und Kamera den Campbereich, denn hier unter den grossen Bäumen hat es natürlich auch jede Menge Vögel und anderes Getier.
Als Erstes finde ich auf einer Nachbarsite eine dünne, etwa meterlange Peitschenschlange, eine Western Stripe-bellied Sand Snake. Sie liegt regungslos auf dem Wurzelanlauf eines Baumes. Zunächst vermute ich, dass sie sich sonnt. Erst später entdecke ich runde dreissig Zentimeter oberhalb am Baumstamm den vermutlichen Grund, weshalb die Schlange hier ausharrt.
Hier verharrt ein Streifenskink ebenso reglos nach dem Motto: wer sich zuerst bewegt, hat verloren.
Es beginnt zu donnern, und bald darauf fängt es tatsächlich zu regnen an. Ich eile zurück zu meinem Zelt und schmeisse schnell das Überdach drüber. Im Auto warten wir den Schauer ab, und gleich drauf schaue ich nach, ob die Reptilien noch vor Ort sind. Aber auch sie haben sich vor dem Regen in Sicherheit gebracht.
Die Sonne bricht erneut durch die Wolken, und ich mache ein paar Aufnahmen von den attraktiven Feuerlilien. Erst nach einer Weile bemerke ich den kleinen Falter, der sich farblich hervorragend angepasst hier versteckt.
Leider fehlt ihm seit einer Attacke eines Vogels der charakteristische Zipfel am Hinterflügelende, sodass die Artzugehörigkeit für mich nicht mehr feststellbar ist. Ein Scarlet der Gattung Axiocerses.
Leider gelingt mir nicht viel mehr als ein Belegbild vom Red-chested Cuckoo, Einsiedlerkuckuck. Mal wieder eine Erstsichtung.
Gegen halbvier Uhr fahren wir wieder los Richtung Horseshoe. Gerade noch kommen wir rechtzeitig an die Lagune, um den Abzug einer fünfunddreissig kopfstarken Gruppe von Rappenantilopen zu erleben.
So ein grosses Rudel von Sables habe ich zuvor noch nicht gesehen.
Wir fahren weiter um den Horseshoe herum, leider hat sich der Himmel komplett bewölkt.
Grey-headed Kingfisher, Graukopfliest.
Dafür sind heute Elefanten hier, um zu saufen und zu baden.
Wir schauen dem Treiben eine ganze Weile zu und fahren dann nochmals eine Runde in die Grasebenen Richtung Botswana. Hier fällt auf, dass die einzeln stehenden, grossen, alten Kameldorne alle schon braunrote Blätter haben. Die Rinde der Bäume ist geschält.
Diese Bäume werden kaum weiter leben können, hier macht sich der seit Jahren zunehmende Elefantenbesatz bemerkbar.
Eigentlich sollte man auch mal die hier allgegenwärtigen Hartlaub´s Babbler, Weissbürzeldrosslinge verewigen, zumal man sie in Namibia nur hier entlang der nördlichen Landesgrenze finden kann.
Zum Abschluss finden wir einen weiteren Woodland Kingfisher, einen Senegalliest.
Da der Himmel weiter bewölkt ist, gibt es keinen Grund, heute den Platz am Lagerfeuer nicht einzunehmen. So sitzen wir unter dem grossen Leberwurstbaum, lauschen den Fröschen und den Hippos und geniessen unseren letzten Abend hier in Nambwa.
Viele Grüße,
Matthias