Teil 3 - 19.12.2018 - Mashi River Safari
Während wir noch diverse Vögelchen beobachten, versucht Clement sein Glück beim Angeln. Doch leider vergebens, der Kwando ist seit einiger Zeit bereits überfischt, es gibt anders oft halt nicht viele Möglichkeiten, für die einheimische Bevölkerung, die Familie satt zu bekommen...
Als wir uns schließlich auf den weiteren Weg machen, mache ich eine Bemerkung, dass ich das Boot nicht verlassen werde, bevor wir nicht Elefanten gesehen haben...
Zu präsent sind die Erinnerungen an diverse Berichte hier aus dem Forum, so dass ich mir dabei gar nix weiter bei denke...
Bereits nach kurzer Zeit erreichen wir eine Sandbank, vor der eine Gruppe Hippos dümpelt.
Der "Chef" demonstriert offensichtlich, um wessen Territorium es sich handelt.
Umso erstaunter schauen wir wohl aus der Wäsche, als Dan das Boot hinter der Sandbank anhält und uns auffordert, ins Wasser zu steigen. Er schnappt sich unsere Kamera und möchte uns mit den Hippos im Hintergrund aufnehmen. Dabei startet er mit ein paar Spielereien, bei denen ich zuerst denke, er erkennt nichts im hellen Sonnenlicht...
Von hier aus gesehen, halten sich die Hippos noch ein Stück hinter der Kurve auf. Doch wir sollen uns langsam annähern und so entsteht schließlich eine Reihe von Bildern, die uns mit den Hippos im Hintergrund zeigen.
So richtig wohl ist uns zuerst nicht und der von Dan vorgeschlagene Fluchtweg quer über den Kwando erscheint uns als unerreichbar... Erstens ist es ein ganzes Stück und zweitens müssten wir gegen die Flut anschwimmen bzw. durchs Wasser laufen. Unsere Chancen, im Falle eines Falles, Reißaus nehmen zu können, schätzen wir somit als ziemlich gering ein...
Doch die Kolosse beobachten uns lediglich interessiert und scheinen sich nicht an uns zu stören.
Nach dem kleinen Fotoshooting macht Dan sich auf den Weg zu den Hippos - keine Angst, so nah sind wir ihnen zu keinem Zeitpunkt gekommen.
Ich kämpfe mich durchs Wasser zum Boot zurück, um die Kamera in Sicherheit zu bringen und auf diesem Bild erkennt man in etwa, wie weit entfernt wir von dem Boot sind...
Es ist wirklich verrückt, was wir hier während der letzten 28 Stunden bereits erlebt haben und wir sind froh darüber, dass Freunde und Familie uns in Sicherheit wiegen und keine Ahnung von unseren "Erlebnissen" haben.
Zurück an Bord stellen wir fest, das Clement verschwunden ist.
Während unserer Pausen verzichtet er stets auf einen Sprung ins Wasser, doch nun hat er die Gelegenheit genutzt und sich entfernt in die Büsche geschlagen. Als wir wieder komplett sind, geht's weiter...
Wir sind happy, doch Dan wirkt unruhig, was ich überhaupt nicht verstehen kann... Irgendwann klärt Markus mich auf, dass ich schließlich behauptet hätte, unbedingt Elefanten sehen zu wollen.
Okay, ja, natürlich würde ich mich freuen, aber ich weiß auch, dass ein "Gamedrive" kein Wunschkonzert ist.
Und dann ist es schließlich soweit!
Weit, weit, weit entfernt sehen wir einige der grauen Riesen!!! Aufgrund des Wasserstandes gibt es jedoch keine Möglichkeit, näher mit dem Boot heranzukommen. Zu groß ist die Gefahr, dass wir stecken bleiben und das will niemand riskieren. Also heißt es nun: Schuhe an und raus aus dem Boot!
Selbst Clement möchte in diesem Fall nicht alleine zurückbleiben und so traben wir - noch mit nasser Badehose - los.
Schon das ein oder andere Mal haben wir während unserer Afrika Urlaube einen Guided Walk gemacht, allerdings noch nie mit einem unbewaffneten Guide in Badehose!
Die Elefanten sind ein ganzes Stück entfernt und wir nähern uns Schritt für Schritt, indem wir im Gänsemarsch möglichst lautlos hintereinander her marschieren... Ein Busch bietet uns schließlich den perfekten Schutz, um die Elefanten auf der anderen Seite eines Wasserlaufes zu beobachten.
Gebannt beobachten wir diese imposanten Tiere...
Als die Elis ihren Durst gestillt haben und sich auf den Rückweg machen, ziehen wir uns ebenfalls zurück und wandern (nun etwas entspannter) zurück zum Boot.
Was für ein Wahnsinnstag!
Kein Wunder also, dass ich wenig später immer noch wie ein Honigkuchenpferd grinsend an Bord sitze...
Dan steuert das Boot zurück in Richtung Süden, wo wir irgendwo unser Nachtlager aufschlagen werden...
Auch Dan versucht nochmal sein Angelglück, doch auch dieses Mal entpuppt es sich als Bestätigung, dass das Fischvorkommen mehr als gering ist.
Die Landschaft ist dafür einfach unbeschreiblich schön.
An Stellen wie diesen, wird es jedes Mal spannend... Dan steuert jedes Mal so nah wie möglich am Ufer entlang, um den Hippos genügend Raum zu lassen, doch dieses Mal startet ein Bulle einen Scheinangriff...
So langsam geht die Sonne unter und wir stellen uns schon mal drauf ein, das Nachtlager im Dunklen aufzubauen.
Die Abendstimmung ist einfach wunderbar und wir genießen alle schweigend den Anblick der untergehenden Sonne...
Die Sonne ist schon untergegangen, als Dan das Boot durch einen schmalen Kanal steuert. Kleine Bläschen steigen auf und die beiden Männer sind sich nicht sicher, ob hier ein Hippo unter Wasser ruht...
Kurze Zeit sind wir nicht sicher, ob wir wie geplant den Landeplatz ansteuern können, doch dann wagen wir es - und haben Glück!
Für heute reicht es uns auch mit Abenteuern!
Im letzten Licht entladen wir gemeinsam das Boot und bauen die Zelte auf, danach heißt es zu allererst: lange Klamotten anziehen und ordentlich einsprühen! Der Ort ist ziemlich feucht und bekannt für ein hohes Mossi aufkommen.
Dan kümmert sich ums Feuer, während Clement alles für einen leckeren Potje vorbereitet. Ich versuche noch ein paar Bilder vom "Camp" zu machen, doch es ist einfach schon zu dunkel...
Wir werden dazu aufgefordert am Tisch Platz zu nehmen, während die beiden um uns herum wuseln. Dan vermisst mal wieder etwas aus der Vorratskiste, doch das tut dem leckeren Abendessen keinen Abbruch.
Zum Essen gibt es heute Rotwein und mal wieder nette Gespräche... Lediglich Unmengen von Moskitos machen uns zu schaffen - als wir schließlich ins Zelt krabbeln, fühle ich mich fast, als hätte ich einen Tinitus!
In der Ferne hören wir Donnergrollen, was Dan und Clement dazu veranlasst, die Überzelte zu Sicherheit jeweils neben die Zelte zu legen. Aufgrund der Temperaturen haben wir bisher nur die "Innenzelte" aufgebaut, was völlig ausreichte. Während der Nacht fängt es dann tatsächlich noch an zu regnen und die beiden ziehen die "Hülle" über, so dass wir geschützt, dem Donner und Blitzen lauschen. Gute Nacht!