THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
10 Jul 2019 21:27 #561520
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Tag 38 – 20. August 2018 – Zurück in Windhoek

Blutkuppe – Casa Piccolo, Windhoek

Heute hatten wir genügend Zeit und schliefen wieder aus. Als Uwe aus dem Camper steigen wollte, kehrte er sofort wieder um und legte sich nochmal hin. Es war nämlich total neblig, fisselig und ungemütlich.



Die Spitze der Blutkuppe war nicht mehr zu sehen, und alles war klamm. Der Fotoapparat, der den nächtlichen Sternenhimmel aufgezeichnet hatte, triefte.
Etwas später, nachdem wir nochmal ein wenig geschlafen hatten, war es zwar heller, aber immer noch nicht trockener geworden.



Wir frühstückten dennoch und spürten den feinen Niederschlag im Gesicht. Die Toktokies hätten ihre wahre Freude gehabt. Wir hingegen tranken den letzten Kaffee, brauchten Müsli, Obst, Joghurt und Milch auf und packten zusammen. Eine ganze Horde Bergstare und ein paar Bülbüls leisteten uns Gesellschaft. Sie hatten ihr Federkleid gegen die unfreundliche Witterung zu kleinen Bällchen aufgeplustert. Sonst waren wir an der Blutkuppe völlig alleine.





Obwohl sich der graue Vorhang noch eine ganze Weile über den umliegenden Hügelketten hielt, war von den feinen Tröpfchen bald nichts mehr zu spüren. Nach und nach blitzte ein kleines Stückchen blauer Himmel durch die Wolkendecke, und wir kletterten noch ein wenig durch die felsige Landschaft.



zum Vergleich 11 Jahre zuvor:













Nachdem wir alles gespült, unsere Schlafsäcke bereits aus dem Bett genommen und unseren Müll in die bereit stehenden Tonnen entsorgt hatten, war es Zeit zum Aufbruch. Da es schon nach elf Uhr war, machten wir keinen Umweg mehr über Tinkas und liefen auch keinen Nature Walk, sondern fuhren auf kürzestem Weg zur C28 und dann nach Osten Richtung Windhoek.

Laut rufende Rüppelltrappen



Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Ruth fuhr auch ein Stück. Durch das Khomas Hochland wurde es ziemlich steil.



Am Ghaub Pass hielten wir an einem steilen Stück kurz an und schafften es anschließend nicht mehr anzufahren. Also musste hier ein letztes Mal die Untersetzung eingeschaltet werden, und wir krochen im Schneckentempo in die Höhe. Oben hielten wir kurz an dem kleinen Rastplatz und vertraten uns ein wenig die Füße.
Weiter ging es kurvig bergauf und bergab. Auch wenn wir diese Strecke bereits mehrfach in entgegengesetzter Richtung gefahren waren, zog sie sich gefühlt ewig in die Länge. Aber irgendwann verließen wir endgültig den Gravel und fuhren die letzten Kilometer auf Teer bis zur Hauptstadt.



Bei Savanna holten wir unsere Reisetaschen und fuhren zur Pension. Während wir das Auto entluden, traf auch Claudia ein, und wir unterhielten uns ein wenig.
Einige Male liefen wir zwischen Zimmer und Wagen hin und her, bis wir alle Sachen geholt hatten. Das Zimmer sah entsprechend verwüstet aus.

vorher:



Und nur einige Zeit später:



Nach dem Packen der Ausrüstungskiste duschten wir und fuhren mit dem Taxi mal wieder zu Joe’s Beerhouse. Game-Filet und ein Brownie zum Nachtisch beendeten diesen Tag. Zurück im Zimmer packten wir noch zwei der drei Reisetaschen. Zurück im WLAN fieberte Ruth parallel mit dem BVB, der in einem DFB-Krimi in letzter Sekunde gegen Fürth gewann.

Kilometer: 244
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10 Jul 2019 21:38 #561524
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Tag 39 – 21. August 2018 – Heimreise

Im Gegensatz zu unserem ersten Morgen in Windhoek zu Beginn der Reise regnete es heute nicht. Es war angenehm warm. Wir packten unsere Sachen und frühstückten in Ruhe. Uwe bat einen jungen Mann, mit ihm die schwere Kiste zum Auto zu tragen. Zum Glück sind ja immer hilfsbereite Gäste da. Unser restliches Gepäck ließen wir in der Pension und fuhren wie immer zum Craft Center in die Innenstadt. Ohne Kaufdruck schlenderten wir an den Souvenirs vorbei und erstanden nur Kleinigkeiten. Nach dem obligatorischen Snack im Craft Cafe ging es wieder in die Pension, wo wir noch etwas im Garten saßen, bevor wir dann mit sämtlichem Gepäck zu Savanna fuhren.
Nach der Abgabe des Wagens unterhielten wir uns noch ein wenig mit Berti und Rene. Dann brachte uns ein Sammeltaxi mit Anhänger zum Flughafen. Mit an Bord waren noch andere Gäste, die ebenfalls zum Flughafen wollten, aber auch eine Familie, die nur bis zur Airport Lodge gebracht werden wollte. Dort bog unser Fahrer zuerst ab und wartete vor dem verschlossenen Tor der Lodge. Auf sein Klingeln wurde erst nach einigen Minuten reagiert und das Tor per Fernbedienung geöffnet. Am Hauptempfang der Lodge stieg die Familie aus, und man hätte meinen können, dass wir nun zum Flughafen hätten weiter fahren können. Aber nun musste unser Fahrer noch das Gepäck der Familie bis vor deren Chalet bringen. Der Kleinbus mit Anhänger fuhr also auf schmalster Schotterpiste die 100 Meter bis zur Unterkunft, wo es aber im Grunde keine Wendemöglichkeit gab. So ein Blödsinn! Warum können die Leute ihre zwei Koffer das letzte Stück nicht selbst tragen? Nun standen wir da, und unser Fahrer begann zu schwitzen. Nach dem Ausladen des Gepäcks rangierte er mit dem Anhänger einige Zeit hin und her. Dass der Weg abschüssig war und er mit schleifender Kupplung fuhr, machte die Angelegenheit nicht einfacher. Irgendwann schaffte er es doch, den Bus in Millimeterarbeit zu wenden und den Weg Richtung Ausfahrt einzuschlagen.
Selbstverständlich war das Tor der Lodge wieder verschlossen und wurde auch nicht geöffnet. Dass der Bus, der gerade ein paar Gäste gebracht hatte, das Gelände auch wieder verlassen wird, war wohl nicht vorherzusehen. Nun konnte unser Fahrer jedoch nicht einfach wieder auf die Klingel drücken, da sich diese ja außerhalb der Lodge befindet. Also kletterte er durch Dornengestrüpp über die Mauer, um wieder zu klingeln und um erneutes Öffnen des Tores zu bitten. Schließlich konnten wir immer noch kopfschüttelnd wieder auf die Hauptstraße zum Flughafen einbiegen.
Dieser Umweg hatte uns zwar Zeit gekostet, was aber nicht schlimm war, da der Check-In für Air Namibia noch nicht begonnen hatte. Bis dahin standen wir noch eine Stunde in der Flughafenhalle herum. Der Check-In verlief problemlos, das Handgepäck wurde kontrolliert, wir erhielten die Ausreisestempel und setzten uns in die Oshoto-Lounge. Am Flughafen gibt es neben der Wartehalle inzwischen auch eine weitere neue Lounge.
Als wir später im Dunkeln über das Flugfeld zur Maschine liefen, sagte Uwe: „Schau mal, die beiden da vorne sehen aus wie Guido und Ilona.“ Und tatsächlich waren da unsere Bekannten, die wir letztes Jahr im Etosha kennengelernt hatten.
Der Rückflug war leider nicht so komfortabel wie der Hinflug.
In Frankfurt wurden wir von Uwes Eltern abgeholt und nach Hause gebracht.


Hier endet der Reisebericht, und Schreiber sowie Leser denken: geschafft! So viel Zeit für den Bericht wie dieses Mal haben wir noch nie benötigt und können verstehen, wenn ihr manches Mal die Geduld mit uns verloren habt.

Das Fazit für diese Reise fällt wieder mal recht kurz aus. Simbabwe und Sambia haben uns ausgesprochen gut gefallen. Die vielen tollen Begegnungen mit den netten Menschen sind uns besonders im Gedächtnis. Es gab überraschend schöne Landschaften und spannende Tiere. Die Highlights waren für uns der Serval, das Bushbaby und einige neue Vogelarten.
Nette Menschen gab es nicht nur entlang des Weges, sondern auch als Begleitung. Karin und Peter sind gute Freunde und ganz tolle Reisepartner. Daher planen wir auch schon unsere nächste gemeinsame Tour durch das südliche Afrika. Denn an unserer Begeisterung hat sich auch nach 16 Reisen nichts geändert.

Wie immer gibt es zum Schluss einen kurzen Zeitraffer-Film mit den gesammelten Nachtaufnahmen des Sternenhimmels. Da man ja nie genug von dem eindrucksvollen Nachthimmel auf ein Foto bekommen kann, hatten wir dieses Mal ein neues Weitwinkel-Objektiv dabei – ein Fehlkauf, denn wir hatten den Fisheye-Effekt nicht bedacht. Daher zeigen viele Aufnahmen die typischen Biegungen. Beim nächsten Mal wird das wieder anders. Wie immer gilt: Warten, bis es dunkel ist, Ton an und in HD im Vollbild-Modus genießen.



Liebe Grüße
die Eulenmuckels
Letzte Änderung: 10 Jul 2019 21:47 von Eulenmuckel.
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10 Jul 2019 21:53 #561527
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  • fotomatte am 10 Jul 2019 21:53
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Uff, es ist vollbracht. :blush:

Fast habe ich nicht mehr damit gerechnet, aber nun könnt ihr ja beruhigt in den Flieger steigen, um im trockenheitsgeplagten KTP vergeblich nach Katzen Ausschau zu halten und nachts steif zu frieren.
Aber nur drei Wochen später wird dann alles gut, und wir rocken das Kaokoveld. Und darauf freue ich mich unbändig.

Bis dahin: lekker Pad. B)

Liebe Grüße,
Matthias
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10 Jul 2019 22:29 #561533
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  • Flori am 10 Jul 2019 22:29
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Die Blutkuppe im Nebel erlebt man auch nicht alleTage, ;)

Das Abschlussvideo ist einfach wunderbar!

Vielen Dank für den Reisebericht mit den unglaublich guten Fotos!

LG Doro
~ Africa is a feeling ~
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10 Jul 2019 22:48 #561535
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  • Nachtigall am 10 Jul 2019 22:48
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Ich bedanke mich - sehr gerührt
Liebe Grüße
Anne
zwischen 1991 und 2008 diverse Aufenthalte Jemen - 2011 Südafrika - 2013 Kamerun - 2016 Namibia - 2018 Namibia
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10 Jul 2019 22:57 #561536
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  • speed66 am 10 Jul 2019 22:57
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Schön war´s!!!

Besten Dank für die vielen genussvollen Momente- das Lesen hat (wie immer bei euch) Spaß gemacht!
Dann sammelt mal wieder neue Erlebnisse, macht viele Fotos - und ich freu mich schon auf die nächsten 300 Tage Bericht ;) Schönen Urlaub...
Vg, Nette
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