@ Daxiang
Danke und immer schön, wenn man sieht, dass ihr weiter mitfahrt.
Eulenmuckel schrieb:
Aber falls ihr uns mal zum Essen einladen solltet, bringen wir wohl lieber unser eigenes Geschirr mit.
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Wink mit dem Zaunpfahl?!, wir sind euch eine Einladung ja noch schuldig.
![;) ;)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
Und was die Sache mit der Hose angeht... ach lies selbst.
Tag 11 - 16.10.: Begegnungen
Heute steht unser längster Fahrtag an. Wir haben uns nach langem hin und her und hauptsächlich weil ich die Palmwag Concession so spannend fand‘, gegen eine Zwischennacht im Gebiet rund um Twyfelfontein entschieden und fahren direkt bis zur Palmwag Lodge durch. Obwohl es nur ein Fahrtag war, fällt mir der Titel nicht schwer, denn dieser Tag entpuppte sich als eine Aneinanderreihung von tollen, beängstigenden und lustigen Begegnungen.
Morgens lassen wir uns nicht viel Zeit, die Ablutions werden ein letztes Mal genutzt und bei der Gelegenheit abgelichtet, ich schaue mir so meine Klamotten an und stelle fest, dass die Blutflecken auf der dunklen Hose ja gar nicht so sehr auffallen. Dann ist die auch noch mal gut für einen Tag…
(Thema –Alles egal- und so…)
Nach einem sehr schnellen Frühstück geht es ein letztes Mal durch das Farmgelände. Unsere letzte Chance auf das Rhino, also wird noch mal tief in die Büsche gespäht. Ein typisches
„Bähheee“ – „Bähheee“ ertönt und wieder ist das Bild nur so lala. Ich glaube wir sehen zwei Strichelracken? und ein ziemlich krank wirkender Kudu liegt am Wegesrand… nicht mal mehr bis in den Schatten des nahen Busches hat er es geschafft.
Strichelracke!
Graulärmvogel
Strichelracke!
Auf der Farm checken wir aus und zahlen unseren Deckel. Dann geht es endlich los auf die lange Tour.
„Warte mal, Halt. – Wir haben unseren Müll vergessen abzugeben.“ Achja, verdammt. Den wollen wir jetzt nicht mit uns rumschleppen und wir sind ja auch nur ein paar hundert Meter weit, also zurück und Müll abgeben. Nochmal Tschüss und jetzt geht es wirklich los.
„Warte mal, Halt. – Wir haben vergessen die gemalte Karte zurückzugeben.“… ja, das war die Einzige, die hatten keine Kopien mehr und uns das
*Original* gegeben.
VERDAMMT!
Also noch mal zurück. Gut, dass wir es ja nie eilig haben. Hallo – Karte vergessen. – Na gut, jetzt kaufen wir auch noch so ne‘ Nuss und Tschüss! Achja, und wer hat eigentlich gestern das Safari-Fahrzeug bei der Freidusche geparkt? – das war die Praktikantin Helen… hab‘ ich mir schon gedacht.
Dann geht es jetzt mal los. Endlich und endgültig.
Mara übernimmt heute die erste Strecke, wir verlassen die Farm und machen uns wieder zum Torwächter unseres Vertrauens auf. Es geht also über die
„Hauptstraße“, ich lasse den Blick schweifen über die Landschaft und…
Begegnung #1: Das Einhorn
… da ist doch was großes Graues? – Da hinten zwischen den Büschen am Hügel.
„HALT AN. Da ist das Nashorn!“
Mara guckt mich an als ob sie vorwurfsvoll sagen will, dass ich das Trinken am frühen Morgen sein lassen soll. Aber ich bin auf dieser Reise der professionelle Tierfinder und ich irre mich nicht. In gut zwei-dreihundert Metern Entfernung kann man das Rhino am Hügel stehen sehen. Alles ist hier voller dichter Büsche. Wäre es nicht so exponiert gestanden, wir wären wohl vorbei gefahren.
Ein Stück zurück ist eine kleine Anhöhe zwischen den Büschen und ab jetzt geht alles ganz schnell, weshalb ich direkt mal unsere Rubrik
„Anfängertipps zum Nachmachen!“ reaktiviere. Als Erstes schnappt man sich die Kamera. Als Zweites… Nix. Man nimmt einfach nichts anderes mit. Kein Wasser, keinen Hut. Und ganz wichtig, man schlägt sich möglichst schnell in undurchsichtiges Gelände.
Von der Anhöhe sieht man nichts und ich habe 2 Geistesblitze und eine doofe Idee. Von der Straße ziehen sich Felsen in das Gebiet, von da aus kann man erhöht einen guten Überblick erhaschen und Nashörner können nicht Klettern! – die doofe Idee ist, dass diese Felsen uns locker 300m vom Auto entfernen. Wir erreichen die Felsen und ich stelle mich auf einen kleinen Findling um mal zu schauen ob ich was sehen kann.
„Mara, du musst auch hierauf kommen.“ –
„Ich hab mir einen Stachel in die Sandale getrieben, den muss ich erst mal…“
–
„Du solltest ECHT hierauf kommen!
Das Nashorn steht vielleicht noch 30-40m weit weg und seine Ohrenaugen haben uns schon erspäht. Ich ziehe Mara auf den Felsen und da stehen wir nun. Zwei Trottel auf einem kleinen Felsen…
"Hey... wer seid ihr denn?"
(Kleiner Exkurs – Bitte nicht nachmachen, wer hier als Anfänger mitliest lernt hoffentlich etwas!)
Ok, was machen wir jetzt also?
Der Plan ist relativ schnell klar. Ich schaffe es auch den Weg über die Felsen komplett zur Straße zur Klettern. Mara eher nicht, also bleibt sie nah an den Felsen, geht bis zur Straße und dann diese entlang zum Auto und holt den Wagen zu den Felsen. Ich bleibe auf den Felsen und lenke das Rhino ab, damit es auf mich fixiert bleibt, was sehr gut klappt. Mara holt den Wagen und ich nutze die Felsen zu einer kleinen Kletterpartie.
Wir sind wieder sicher im Wagen und drücken das Pedal runter, zuerst nur ein Stück weg vom Rhino. Das Adrenalin ist auf Anschlag und wir müssen runterkommen. Das war definitiv zu viel des Abenteuers. Ich muss direkt an einen vergangenen Tauchurlaub denken und für weitere Begegnungen mit wilden Tieren stellen wir die nächsten Kilometer diverse Regeln und Verhaltensweisen auf, an die wir denken müssen!!
Wir haben schon jetzt durch dieses Intermezzo viel Zeit verloren, die ganze Nummer hat fast eine Stunde gedauert und wir machen jetzt gut Strecke in Richtung Westen. Auf dem Weg kreuzen wir nahe Okombahe den Omaruru River, er ist zwar ausgetrocknet, aber an seinen Rändern zieht sich ein beeindruckender Grünstreifen durch die sonst triste Gegend.
Wir fahren die C36 bis Uis und dann führt uns unser Weg endlich nach Norden. Die C35 verlassen wir nach einem kurzen Stück schon wieder und nehmen die direkte Route, die D2319 hoch die durch den Ugab führt. Das Flussbett lässt sich entlang fahren und wir speichern diese Möglichkeit für einen späteren Urlaub ab. Ganz kurz überlegen wir abzubiegen und das kleine Stück bis zur C35 zurück durch den Fluss zu nehmen, aber die Zeit haben wir nicht. Trotz des verlockenden
„Elefanten-Crossing“ Schilder die hier oft am Straßenrand stehen.
Die gerade gewonnene Zeit verplempern wir dann nur ein paar Kilometer weiter, als uns ein Schild am Straßenrand den Weg zu Rock-Paintings weist. Da die Felsen nur ein kleines Stück neben der Straße stehen nutzen wir die Gelegenheit. Ein kleiner Shop steht am Parkplatz. Es werden Kristalle angeboten, aber niemand ist da oder zu sehen. Schade.
Wir schauen uns kurz die Felsen an, aber mal ehrlich… die Echtheit der Malereien bezweifeln wir doch eher. Ich habe nur Fotos der halbwegs Gelungenen gemacht, anderswo finden sich noch weitere Giraffen mit Kulleraugen und ein Wal?
Das zweite Auto gehört ein paar Südafrikanern, die uns hier haben abbiegen sehen und uns folgten.
Die D2612 in Richtung Twyfelfontein rumpelt ganz schön dahin und wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Dann meldet sich auch noch unsere Tanknadel, was bedeutet, dass wir auf der zweiten Hälfte unseres Tanks unterwegs sind. Meiner Recherche nach gibt es noch zwei Tankstellen auf dem Weg. Eine in Twyfelfontein direkt und dann die oben in Palmwag. Von der haben wir öfter mal gelesen, dass die auch nicht immer Diesel haben muss und wenn wir nicht tanken, dann können wir die Concession vergessen.
Also biegen wir schon wieder an einem Schild in Richtung Felsmalereien ab und verlassen unsere Route für einen Umweg zu unserer nächsten Begegnung…
FORTSETZUNG FOLGT…
Gruß,
Robin