Eulenmuckel schrieb:
...die Strichelracken stimmen.
ENDLICH mal eine richtige Bestimmung!
Bevor es zum Osteressen geht, noch Part2 des Tages. Part3 ist dann ganz kurz, den schaffe ich heute Abend dann.
FORTSETZUNG - Tag 11 - 16.10.: Begegnungen - Part 2
Wir zweigen also Richtung Twyfelfontein ab und irren dort über die PADs. Ich glaube eher nicht, dass man sich hier wirklich verfahren kann, aber wir kriegen das dennoch hin und eine Tankstelle sehen wir auch nicht. Wozu hat man ein Navi dabei? – Und tatsächlich, im Navi ist eine Tankstelle abgespeichert, nur knappe 4km entfernt und die fahren wir jetzt an. Es geht vorbei an Felsen, Fußballfeldern und einer sehr nobel aussehenden Lodge samt zugehörigem Airstrip. Und siehe da, mitten aus dem Nichts taucht die Tankstelle auf. Um genau zu sein ist es eine einzelne Tanksäule, die in eben selbigem Nichts steht. Allerdings sichern Vorhängeschlösser die Zapfhähne und wir haben unsere Panzerknacker-Ausrüstung gerade nicht dabei, hier kommen wir also nicht weiter.
Begegnung #2: Sweets
Ein ganzes Stück weiter sind Wohnhäuser zu sehen. Wir fahren rüber und ich mache mich lautstark bemerkbar, bis eine junge Frau verdutzt aus dem Fenster guckt und mich dann freundlich lächelnd anschaut und fragt ob sie helfen kann. Da ist wieder dieses strahlende Lächeln Afrikas. Kurz erklärt worum es geht schickt sie uns zu der Werkstatt rüber. Da müsste uns geholfen werden können und einen schönen Tag noch.
Also weiter zur Werkstatt. Hier sind ein halbes Dutzend Leute an alten Bussen, Tourfahrzeugen und Jeeps am schrauben. Die Werkstatt kümmert sich um die Fahrzeuge der umliegenden Lodges und wartet diese. Damit es keiner weit zur Arbeit hat, sind die Wohnungen gleich mit dabei… hier mitten im Nichts. Wir sprechen einen der Mechaniker an
„Ah klar, kein Problem. Fahrt ihr schon mal zur Sapfsäule vor.“
Wir fahren vor, stehen dort und warten, dass er endlich kommt. In schönster Mittagshitze läuft er die 200m. Das wir ihn hätten mitnehmen können scheint er nicht in Erwägung gezogen zu haben. Der Tank wird neu befüllt, wir quatschen etwas und er erzählt uns was so die täglichen anfallenden Jobs hier sind. Und natürlich gibt es auch hier eine genaue Dokumentation der Geschehnisse und eine Quittung auf der alles fein säuberlich aufgeführt ist.
Als Dankeschön habe ich zum Glück noch eine großen Beutel Saftgoldbären und wir sagen ihm er solle sich doch in den Wagen setzen und dass wir ihn das kurze Stück zur Werkstatt zurückfahren. Er freut sich darüber von Herzen und ist ehrlich verwundert, dass wir ihn einsteigen lassen?! – die Welt ist manchmal komisch, aber da wohl jeder Vermieter sagt, man solle niemanden im Wagen mitnehmen, ist das vielleicht auch einfach normal so.
Als wir zur Werkstatt kommen springt er aus dem Auto, hält den Beutel in die Luft und brüllt über den Platz
„Guys… SWEETS!“
Wir haben zwar keine Tankstelle gefunden, bei der wir auch mal einen kleinen Check-Up hätten durchführen können, aber zumindest Luftdruck etc. haben wir selber geprüft und alles schaut gut aus. Es geht also weiter in Richtung Norden. Die Fotostopps werden jetzt deutlich dünner, also eher sogar nur noch aus dem Auto raus. Zwei Dinge fallen uns dennoch auf dem Weg auf... weiße Bäume stehen oft mitten in den Felsen und kurz nach Twyfelfontein, wo genau das war wissen wir leider nicht mehr, fahren wir noch mal durch Sanddünen. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber auf einem kleinen Teilstück hat es links wie rechts große Verwehungen die teils wie halbe Dünen die Felsen verschlucken.
Ein Stück die C39 hoch steht eine Frau am Straßenrand und winkt. Eigentlich nicht einfach eine Frau, sondern:
Begegnung #3: Die alte Dame
Wie es sich für gute Touristen gehört ignorieren wir Gewinke am Straßenrand und brettern erstmal weiter, unser Zeitplan erlaubt keine…
„Hey, war das so ein Craft-Shop?“
So einen wollten wir uns doch eh‘ noch anschauen, also machen wir doch kehrt und halten bei der alten Dame und ihrem kleinen Verschlag. Als wir ihr erzählen, dass wir gerade gewendet haben und sie erkennt, dass wir die beiden von eben waren, freut sie sich sehr. Sie hat nur noch eine Hand, erzählt
(soweit man sie verstehen konnte), dass sie nach Namibia geflohen sei und hier mit ihrer Tochter/Enkel/Neffen? diesen kleinen Laden betreibt.
Sie zeigt uns Anhänger, Ketten und Dekogegenstände in allen Varianten. Alles ist gefertigt aus Samenkapseln, Bohnen, Ästen und ich denke mir mal, aus Allem was man hier so finden kann. Wir suchen uns ein paar schöne Stücke aus und dann möchte sie uns noch ein paar Kristalle zeigen. Sie sucht einen besonders schönen raus, wie sie erklärt… nix Besonderes und hält ihn gegen das Licht. Nun erkennt man Einschlüsse von dunklem Blau und sie freut sich so sehr, dass wir uns so sehr freuen, dass wir den natürlich auch einpacken und mitnehmen müssen.
Touri-Nepp? – ich meine irgendwo am Rande der Straße ist das schon selber hergestellt, glauben wir zumindest fest dran.
Zu teuer? - ganz ehrlich, es wäre und ist uns egal. Die alte Dame ist so herzlich, die Dinge die wir uns ausgesucht haben sind schön und wir freuen uns drüber.
Sie verabschiedet uns und fragt noch nach etwas Wasser. Wir lassen einen 5l Kanister und etwas Obst da und dann fahren wir weiter, als stolze Besitzer, einheimischer Folklore-Kunst.
Es geht auf die bislang übelste, Kräftezehrendste und mit Abstand rumpeligste Piste des Urlaubs = die C43 hoch in die Berge nach Palmwag. Also meine Herren, die Landschaft ist ja wirklich schön hier, aber wir wollen jetzt langsam auch ankommen und diese Strecke zieht sich ewig hin und will einfach nicht besser werden.
Wir müssen zwischendurch einfach mal anhalten und Fahrerwechsel machen, weil man fast das Gefühl hat, dass Hirn und die Augen würden so durchgerüttelt werden, dass man kaum mehr die Straße richtig erkennt.
Es nervt wirklich, man sieht nichts und niemanden sonst, außer halt diese drei Tiere da vorne am Straßenrand, die sich strecken um Blätter von den Bäumen zu zupfen. Oben aus den Baumkronen raus.
QUIETSCH – STOP.
Begegnung #4: Endlich Langhälse
Das gibt es doch gar nicht. Unverhofft kommt oft.
Da steht hier mitten im Gebirge neben der Straße einfach so eine kleine Giraffenfamilie rum! Na so viel Zeit muss natürlich sein. Diesmal müssen wir uns auch nicht in irgendwelche Büsche schlagen und können einfach nur genießen. Unsere ersten Giraffen, also solche, die man auch mal wirklich sehen und sogar Details erkennen kann. Kein Vergleich zu unseren Geburtstagskerzen aus dem Naukluft-Park. Das mag‘ zwar jetzt noch etwas Zeit kosten, aber die nehmen wir uns natürlich sehr gerne und beobachten eine Zeit lang die Szene.
Glücklich steigen wir in unseren Wagen und ich schaue in die T4A Karte wie lang es wohl noch ist. Es wird nun langsam mal wieder wirklich Zeit, wie eigentlich den ganzen Tag schon. Aha, hier geht es noch ein Stück weiter, dann geht rechts die C40 ab, aber die nehmen wir erst morgen. Wir fahren noch ein Stück weiter. Dann durch den VET-Fence? – warte mal, VET-Fence!
„Wo ist das Problem?“ höre ich von links.
Das Problem ist, dass Mister Planungs-Genie übersehen hat, dass wir durch einen VET-Fence müssen für genau eine Nacht in Palmwag und hinten noch Fleisch für 5 Tage durch die Gegend fahren. So was Dummes.
Ok, also Fleisch verstecken auf dem Rückweg morgen, mit nach Norden nehmen können wir es ja erstmal!...
Wir kommen am VET-Fence an, werden kurz gestoppt. Ein schnelles, verschwörerisches
„Hello“ und ganz wie es unserer kriminellen, skrupellosen Ader entspricht schließen wir den kurzen Dialog mit den Worten:
„Hör mal, wir haben die Karre voller Fleisch. Das dürfen wir ja morgen nicht wieder mit rausnehmen. Ist das echt ein Problem?, weil es ist ja alles eingeschweißt und mit Label aus dem Laden in Swakopmund!“
Begegnung #5: Geingob
Mhhh, also nein. Ihr könnt das dennoch nicht wieder mit rausnehmen. Auch keine anderen frischen Tierprodukte, also z.B. unbehandelte Milch oder rohe Eier
„Ohja, zwei Kisten Eier haben wir auch noch dabei!“
So ein Mist, heißt alles heute Abend noch anbraten und Eier satt zum Frühstück, weil wir ja morgen schon wieder hier durchkommen…
„Ihr kommt morgen schon wieder zurück?“
Es stellt sich heraus, dass Sgt. Geingob
(ja, wie der Präsident) morgen auch Dienst hat. Bis wann wir denn zurück wären möchte er wissen. Da wir einen sehr frühen Morgen geplant haben in der Concession, werden wir wohl gegen späten Mittag wieder am Tor sein. Das passt doch wunderbar, er ist nämlich bis 16 Uhr im Dienst und bietet uns an, unser Fleisch und Eier einfach für die Nacht zu lagern. Sgt. Geingob ist ein junger Typ, unkompliziert und uns freut das natürlich sehr. Wir sehen uns dann morgen wieder, ab durch’s Gate und die letzten paar Meter bis zur Lodge.
FORTSETZUNG FOLGT…
Gruß,
Robin
PS. Sorry an jeden der das in erster Fassung gelesen hat. Die Vielzahl an Fehlern und schlechten Formulierungen war ja grausam. Sagt doch was...