weiter der 12. August
Wir geniessen die freie Zeit auf unserem Stellplatz, vespern gemütlich, duschen in der Mittagszeit -da hier das Brauchwasser per Solarzellen erwärmt wird, rechnen wir uns so die besten Chancen auf warmes Wasser aus, völlig zu Recht- und faulenzen ein bisschen, während natürlich nebenher versucht wird, den ein oder anderen Vogel zu verpixeln.
Hier bleibt es leider beim Versuch. Ein Chinspot Batis Weibchen.
Blue Waxbill, oder Angola-Schmetterlingsfink. Leider im Schatten.
Weissbrauenrötel
Zum zweiten Mal finde ich einen Orange-breasted Bush-Shrike, und wieder wird es Nichts mit einem schönen Foto.
Ein Halsband-Bartvogel interessiert sich anhaltend für ein Spechtloch.
Bevor wir zu unserem Nachmittags-Gamedrive aufbrechen, probieren wir endlich unsere Funkgeräte aus, und sie funktionieren einwandfrei, die OP war also von Erfolg gekrönt. Wenn man die Teile auch jedesmal, nach jedem Motorstart, auch wieder anmacht.
Wir fahren in Richtung Horseshoe los, werden aber schon bald hinter Nambwa von zwei Kudu-Bullen ausgebremst.
Und ein weiterer junger Impala ist mir ein Foto wert.
Muckels beschliessen, den Nachmittag auf dem Hide am Horseshoe zu verbringen, und Bele entscheidet sich spontan ebenso für diese relaxte Variante.
Zwar sind schon eine ganze Menge Elefanten vor Ort, aber mir ist das zu wenig. Ich habe das Gefühl, etwas Wesentliches zu verpassen, wenn ich hier bleibe. Elefanten hatte ich gestern schon ausgiebig.
Ich setze Bele mit einer Packung Kekse und einem Kaltgetränk ab, und fahre wieder weiter nach Süden in den Park, prinzipiell die gleiche Tour wie am Morgen, nur anders herum, also gegen die Uhr, um hoffentlich so besseres Fotolicht zu haben.
Zuerst finde ich eine Zwerg-Manguste, die zwischen den Wurzeln einer riesigen, vom Sturm umgelegten Feige herumstromert.
An meinem südlichsten Umkehrpunkt finde ich auf einer abgebrannten Fläche eine Familie junger Frankoline, die permanent nach oben sichern, ich kann aber keinen Greif entdecken.
Nach dem es bislang eher sichtungsarm war, finde ich ein elfköpfiges Rudel Sable-Antilopen. Die beobachte ich eine ganze Weile, wie sie über die Grassteppe ziehen. Was für schöne Tiere.
Mit etwas Abstand folgt der Pascha, der eine ganze Bande Madenhacker mit sich rumträgt.
Und ich finde noch eine weitere, eher selten zu sehende Antilope: einen Riedbock.
Das Licht ist jetzt wieder besonders schön, so kurz vor Sonnenuntergang, aber ich muss mich sputen, um pünktlich wieder bei Bele zu sein.
Nachdem ich sie wieder eingesammelt habe, fahren wir zurück Richtung Long Lagoon.
Dort sitzt eine Fish Eagle in den letzten Sonnenstrahlen, nebenan lassen es ein paar Lechwes ruhig angehen.
Wo gestern ein Kommen und Gehen der Elefanten war, bubeln heute zwei Impalas im Sand.
Lange stehen sie sich gegenseitig taxierend da, um dann plötzlich die Hörner ineinander zu verdrehen. So versuchen sie, den jeweils Anderen vom Platz zu schieben.
Nachdem die Rangfolge geklärt ist, verdrücken sie sich friedlich in den Busch.
Kurz darauf trudeln wir wieder auf unserer Campsite ein, wir starten das Feuer und bereiten unser Abendessen zu.
Da Vollmond mittlerweile schon ein paar Tage her ist, kommt der Restmond schon deutlich später. Ich nutze die dunklen Stunden und versuche mal wieder ein paar Sternenbilder.
Längere Zeit verbringen wir vor dem Bush-TV.
Als sich die Anderen zur Nachtruhe zurück ziehen, sitze ich in meinem Zelt auf der Plattform und spiele noch ein bisschen mit der Kamera, während um mich herum an der Uferlilie längs die Glühwürmchen herumblinken.
Ich warte, bis der Mond aufgeht, und mache nochmals einige Bilder, bevor ich dann auch etwas fröstelnd in den Schlafsack krieche.
So, das nächste Kapitel wird es erst nächste Woche geben, denn am Wochenende treffe ich ein paar nette Afrikaverrückte.
Bis dahin,
Matthias